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Es ist alles gut und recht, aber einfach
nicht Daheim
Die Autorin hat vier Bewohnerinnen und vier Bewohner
aus verschiedenen Heimen befragt. Die Befragten
sind zwischen 80 und 95 Jahre alt. Alle acht
Personen fühlen sich wohl im Heim. Sie äussern
sich positiv über das gute Essen und die gute P ege,
erwähnen aber auch, dass es eben nicht zu Hause
ist und sie sich den Abläufen anpassen mussten.
Als schwierigstes Erlebnis beim Eintritt und in der
Adaptionsphase werden das Weggeben der persönlichen
Sachen und das Au ösen der Wohnung
erwähnt.
Den Heimeintritt und die Adaptionsphase erleichtert
haben:
• das Umsorgt sein
• die gute Aufnahme und die Unterstützung durch
die P egenden
• das grosse Angebot an Aktivitäten
• die freundlichen Mitbewohner
Die Bewohnerinnen schätzen, dass die P egenden
sie aufmuntern, Gespräche mit ihnen führen und
dass sie läuten können, wenn sie Hilfe brauchen.
Hilfreich beim Einleben waren die verschiedenen
Aktivitäten und Veranstaltungen, einerseits weil
eine Tagesstruktur entsteht und andererseits weil
soziale Kontakt geknüpft werden können.
Die körperlichen De zite bei den Befragten sind
mannigfaltig, trotzdem beschreiben sie eine gute
Be ndlichkeit. Die sozialen Ressourcen sind für die
Befragten wichtig, vor allem wegen der Unterstützung
durch die Familie. Bedauert wird, dass sich
die Kontakte zu Kollegen und entfernteren Bekannten
negativ verändert haben. Die kognitiven Ressourcen
werden als abnehmend beschrieben. Sieben
Bewohnerinnen geben an, dass sie genügend
Selbstbestimmung haben. Es kann keine eindeutige
Schlussfolgerung gezogen werden, dass, je mehr
Ressourcen vorhanden sind, desto grösser das
Wohlbe nden ist.
Die Resultate der Bewohnerinnen-Befragung wurden
mit drei Expertinnen validiert. Die Expertinnen
bewerten die Ergebnisse als realitätsnah. Sie sind
der Meinung, dass die P egenden vertieftere Fachkompetenzen
zum Heimeintritt und der Adaptionsphase
entwickeln sollten. Die partnerschaftliche
Zusammenarbeit mit den Angehörigen soll in den
Heimen besser strukturiert und umgesetzt werden.
Die Herausforderung in Zukunft wird sein, trotz
mangelndem Fachpersonal und knappen nanziellen
Ressourcen, den Bewohnerinnen einen Lebensort
im Heim anzubieten der Lebensqualität und
Wohlbe nden ermöglicht.
Abschliessend ein Originalzitat eines Ehepaars:
«Bis hierhin haben wir es absolut nicht bereut. Die
P ege und das Essen sind auf einem sehr hohen
Standard, das kann ich sagen, ohne etwas schön
zu reden.»
Für Fragen steht Ursula Arn unter
ursula.arn@ruettigarten.ch gerne zur Verfügung.
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