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onen. Mangelnde Kompetenzabgrenzung zu Pflegenden
mit tieferem Bildungsniveau wurde von
den HF-Pflegenden als problematisch eingeschätzt.
Damit verbunden wurde ein unterschiedliches Pflegeverständnis
zwischen den verschiedenen Ausbildungsstufen
bemängelt. Dies könne sich, so die
Befragten, auf die Pflegequalität der Bewohnenden
in den Institutionen auswirken.
Um dem Personalmangel wenigstens ansatzweise
entgegenwirken zu können, meint eine Pflegeexpertin,
müsste das negative Image der Langzeitpflege
überwunden werden. Eine auf Altersfragen
spezialisierte Pflege mit individuellen, auf die Bewohnenden
zugeschnittenen Angeboten könnte
die Pflege in Langzeiteinrichtungen attraktiver machen.
Gerontologisches Fachwissen könnte dazu
eine tragende Basis bieten, so die Expertin weiter.
Dies äusserten auch die diplomierten Pflegenden
innerhalb der Befragung. Sie zeigten Interesse an
Themen der Gerontologie und gerontologischen
Pflege und meinten, diese sollten stärker in den
Unterricht der HF-Studierenden einfliessen. Weiter
machten sie den Vorschlag, dass ein Praktikum in
einer Langzeitpflegeinstitution für die Studierenden
in der Ausbildung obligatorisch sein sollte.
Die Pflegenden beschrieben die Beziehung zu Bewohnenden
und ihren Angehörigen, sowie eine
Biographie geleitete Pflege als positive Aspekte der
gerontologischen Pflege. Allerdings, so äusserten
befragte Pflegeexpertinnen, wird es zukünftig in
Zusammenhang mit der zunehmenden Ökonomisierung
immer schwieriger, diesen Mehrwert der
gerontologischen Pflege in der Praxis umzusetzen.
Für Fragen steht Christine Hählen unter
christine.haehlen@bluewin.ch gerne zur Verfügung.
Dem Fachkräftemangel entgegenwirken? Kann mit Schaffung von Bildungsplätzen
dem Personalmangel entgegengewirkt
werden? Sollte dem
Wiedereinstieg ins Berufsleben
und damit der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf vermehrt Rechnung
getragen werden? Ist der Pflegeberuf genügend
attraktiv? Diana Michel-Erne, Familienfrau,
Mutter von vier Kindern, seit Herbst 2018 HF-Studierende
im Prosenio & Rosenau, Ennetbaden, stellt
sich den Fragen von Evelyn Wilda, Leitung Human
Resources.
Du besuchst den berufsbegleitenden Bildungsgang
Pflege HF am Careum in Zürich welcher vier
Jahre dauert. Wieso hast Du Dich für diesen Lehrgang
entschieden?
Das Teilzeitstudium ist für mich eine Möglichkeit,
gleichzeitig eine höhere Pflegeausbildung sowie
den Alltag mit meiner Grossfamilie unter einen Hut
zu bringen. Ein Vollzeitstudium wäre für mich zurzeit
keine Option.
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