Mitteilungsblatt Nr. 11 | 6. November 2020 11
Wer sucht, der findet vieles im Wald
Herbstzeit ist Sammelzeit. Nicht nur Vogel, Eichhörnchen, Maus und Co. tragen jetzt emsig
Nüsse und Zapfen zusammen, auch die Menschen zieht es auf der Suche nach Herbstschätzen
in die Natur. Der Wald ist eine richtige Schatztruhe, auch für die herbstliche Wohnungsdekoration.
Und obwohl der Wald nicht allen gehört, darf man sich an kleinen Fundsachen bedienen.
Heute gibt es im Regal des Grossverteilers bald
nichts mehr, was es nicht gibt. Selbst Naturmaterialien
für die Herbst- oder Weihnachtsdeko
muss man nicht mehr zwingend selber suchen.
Doch Achtung: Auch wenn es nicht den Anschein
macht, vieles stammt von weither.
Rindensterne etwa werden aus dem Hohen
Norden herangekarrt, Föhrenzäpfli kommen
aus China oder der Türkei. Ja, tatsächlich! Dabei
wären allerlei Zapfen im nahen Wald zu finden
– und das ganz legal und gratis obendrein.
Denn im Schweizer Wald gilt per Gesetz nicht
nur das freie Betretungsrecht, man darf auch
wildwachsende Beeren, Pilze oder eben Zapfen
für den Eigengebrauch sammeln. Mit den lustigen
Buchnüssli-Bechern, mit Eichelhütchen,
Rosskastanien, Hagebutten oder mit flechtenbewachsenen
Ästen vom Boden, lassen sich
wunderbare Arrangements selber gestalten.
Der Wald steht allen offen, aber er hat einen
Eigentümer. Darum sollten sich Waldfreunde
auch wie Gäste respektvoll und umsichtig verhalten.
Das heisst, sie sammeln mit Mass, beschädigen
weder grosse noch kleine Bäume,
pflücken keine geschützten Pflanzen, beachten
kantonale oder örtliche Sammelbestimmungen
für Pilze und nehmen den Abfall vom Picknick
wieder mit. Denn nur so bleibt der Wald auch in
Zukunft eine gefüllte Schatztruhe.
Mehr zum Wald: www.waldschweiz.ch
Wir sammeln und pflücken mit Mass.
Dieser Cartoon von Max Spring stammt aus dem Wald-
Knigge der Arbeitsgemeinschaft für den Wald:
www.waldknigge.ch.
Vorsicht bei Holzschlägen!
Auch Tannäste zum Abdecken von Gartenpflanzen oder für den Adventskranz darf man, mit Mass, im
Wald holen – allerdings nur solche, die am Boden liegen und erst, wenn die Holzereiarbeiten abgeschlossen
sind. Denn Holzschläge bergen viele Gefahren, gerade wenn Bäume frisch gefällt am Boden
liegen. Darum: Absperrungen und Warnschilder beachten und Folge leisten, auch am Abend und am
Wochenende!
Kennen Sie das Angebot des Forstbetriebes Ihrer Gemeinde? Bestimmt sind dort Weihnachtsbäume
Tannäste, Finnenkerzen, Cheminéeholz oder dergleichen aus dem heimischen Wald zu kaufen. Das
Gute liegt so nah. Informieren Sie sich!
/www.waldschweiz.ch
/www.waldknigge.ch