2 STALLZITIG 2-2019
NEUHEIT
Neuheit für erfolgreiche Kälberaufzucht und -mast
Vom Kalb zum Rind
Das Verdauungssystem eines neugeborenen
Kalbes entspricht aus ernährungsphysiologischer
Sicht dem eines Monogastriers (z. B.
Schwein). Erst mit zunehmendem Alter und
Festfutteraufnahme verändert sich der Verdauungstrakt
hinsichtlich des Fassungsvermögens
und der Funktion und das Kalb entwickelt
sich zum Wiederkäuer. Im Alter von
acht Wochen haben Labmagen und auch
Pansen-Haube ein Volumen von jeweils ca.
sechs Liter. Danach entwickelt sich der Pansen
deutlich schneller. Ein vollständig entwickeltes
Wiederkäuerverdauungssystem weist
ein Grössenverhältnis zwischen Vormagen
und Labmagen von 90:10 Prozent auf, sodass
bei einem Alter von zwölf Monaten von einem
Wiederkäuer ausgegangen werden kann. Um
die Pansenentwicklung der Aufzuchtkälber zu
fördern, können Heu oder Spezial-Ergänzungsfuttermittel,
wie KRONI 709 Dynamo,
zugefüttert werden. Eine frühe Zufütterung
(bereits ab der ersten Lebenswoche) unterstützt
die Entwicklung der Pansenzotten
und lässt das Pansenvolumen entscheidend
wachsen.
Bedeutung der Mineralstoffe
und Vitamine für Kälber
Selbst bei einer ausreichenden Versorgung
des Muttertieres mit Mineralstoffen und Vitaminen
genügt die Verfütterung von Milch oft
nicht, um den Bedarf der Kälber an Minera-
lien und Mikronährstoffen (Spurenelemente
und Vitamine) zu decken. Vor allem direkt
nach der Geburt besteht ein erheblicher Mangel
an Mineralstoffen und Vitaminen. Insbesondere
die Versorgung mit Eisen und Selen
sowie den Vitaminen A, D3, E und B1 ist
kritisch. So werden in der Praxis an die neu
geborenen Kälber Präparate zur kurzfristigen
zusätzlichen Selen-, Eisen- und Vitaminversorgung
verabreicht. Eine längerfristige Versorgung
der Kälber mit Mineralien und Vitaminen
ist jedoch entscheidend für die
Entwicklung von Skelett, Bewegungsapparat,
Verdauungssystem sowie für die Widerstandsfähigkeit
und Gesundheit der Kälber.
Umwandlung von Nährstoffen
im Verdauungstrakt
Um die mit dem Futter zugeführten Nahrungsbestandteile
(Proteine, Kohlenhydrate
und Fette) im Verdauungstrakt zu spalten,
bildet das Kalb fortlaufend Enzyme, welche
für den Nährstoffabbau unentbehrlich sind.
Sie wandeln Protein und Energie aus dem
Futter in Wachstum um. Spurenelemente wie
Zink, Mangan und Eisen sowie Vitamine der
B-Gruppe sind als sogenannte Co-Enzyme
wesentliche Bestandteile verschiedener
Enzyme. Daher ist eine optimale Zufuhr der
genannten Mikronährstoffe für eine wirksame
Umwandung der Nährstoffe im Stoffwechsel
von zentraler Bedeutung. Im Gegensatz zu
erwachsenen Wiederkäuern, welche B-Vitamine
durch die Mikroflora im Pansen bilden
können, sind Kälber auf die zusätzliche
Ergänzung über das Futter angewiesen.
Optimale Skelettentwicklung
Für einen gesunden Knochenaufbau ist eine
ausreichende Zufuhr an Mengenelementen
(Calcium, Phosphor und Magnesium) über die
Muttermilch und das Festfutter enorm wichtig.
Ein Mangel an diesen Mineralstoffen führt zu
einer suboptimalen Entwicklung des Skeletts
und somit zu einem mangelhaften Wachstum
des Kalbes. Auch Vitamin D3 ist massgeblich
am Calcium-Phosphor-Stoffwechsel beteiligt.
Bei Vitamin-D3-Mangel ist die Ca- und PAufnahme
im Dünndarm beim Kalb eingeschränkt.
Ein extremer Mangel an Mengenelementen
und / oder Vitamin D3 verursacht
Knochenweiche (Rachitis).
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