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Unterflurbehälter für ältere
Menschen beschwerlich
In immer mehr Gemeinden ge-
hören Unterflurbehälter zur Entsorgung
von Kehrichtsäcken in
den Quartieren bereits zum Alltag.
Dies hat den Vorteil, dass der
Haushaltkehricht auch ausserhalb
der Abfalltage entsorgt werden
kann. Kehrichtbereitstellungen an
falschen Abfuhrtagen sind ein
Ärgernis für Anwohnerinnen und
Anwohner, führen zu hygienischen
Problemen, vor allem wenn Kehrichtsäcke
von Tieren aufgerissen
werden. Trotz der Vorteile sind die
Unterflurbehälter gerade für ältere
Menschen ein Ärgernis.
Dies nahm das Leitungsteam vom
Verband für Seniorenfragen, Region
Herisau, zum Anlass, in einem
Brief im November letzten Jahres
an die Gemeinde Herisau auf die
Erschwernisse für die Seniorinnen
und Senioren bei der Umsetzung
des Entsorgungskonzepts mit den
Unterflurbehältern aufmerksam
zu machen. Dieses Konzept soll in
Herisau innerhalb der nächsten
fünf Jahre umgesetzt werden.
In dem Schreiben weist das Leitungsteam
Herisau darauf hin,
dass das neue Konzept vor allem
bei der älteren Bevölkerung auf
wenig Verständnis stosse. «Nicht
vergessen darf nämlich», so das
Leitungsteam, «dass insbesondere
die Seniorinnen und Senioren sich
schwertun, den Kehrichtsack oft
mehrere hundert Meter zum
nächsten Sammelcontainer zu
tragen.» Dies sei gerade in den
Wintermonaten bei Schnee und
Eis noch beschwerlicher. Im Brief
verlangte das Leitungsteam eine
Überprüfung des geplanten Entsorgungskonzeptes
durch die Gemeinde.
Ende Dezember meldete sich das
zuständige Amt für Tiefbau/Umweltschutz
der Gemeinde Herisau
mit einer Antwort beim Leitungsteam.
Darin werden die Gründe
für die Kehrichtentsorgung mit
Unterflurbehältern aufgeführt.
Neben den bereits oben genannten
Vorteilen räumt das Amt
jedoch ein, dass die vom Leitungsteam
angeführten Punkte, zum
Beispiel lange Wege bis zum
nächsten Container tatsächlich
ein Nachteil seien. Bei der Auswahl
der Standort für die Unterflurbehälter
werde jedoch darauf
geachtet, «dass diese an Stellen
liegen, die auch im Alltag regelmässig
frequentiert werden.» Des
weiteren weist das Gemeindeamt
darauf hin, dass Personen, die in
ihrer Mobilität eingeschränkt
seien, «bereits im heutigen System
jemanden finden müssen, der
oder die ihnen den Abfallsack
zu einer bestimmten Zeit an die
Strasse stellt», zum Beispiel Nachbarn
oder Familienangehörige.
Die Regionalgruppe Herisau wird
den zuständigen Behörden bei der
Umsetzung des Kehrichtkonzeptes
weiter auf die Finger schauen.
Ihre Meinung interessiert uns.
Was machen Sie für Erfahrungen
mit der Abfallentsorgung, insbesondere
mit Unterflurbehältern?
Schreiben Sie uns: info@seniorenfragen
sgarai.ch
Auch die Deckel der Unterflurbehälter
sind für ältere Menschen nicht immer
einfach zu öffnen. Foto: Maria Kaiser
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