8
Sepp Dietrich und die
ReparierBar Sarganserland
Sepp Dietrich, der ehemalige Rektor der Kantonsschule Sargans und Mitgründer des kantonalen Senioren-
rats SG (KSR-SG), hat nach seiner Pensionierung unermüdlich Freiwilligenarbeit geleistet. Sein letztes Werk
ist die Reparierbar Sarganserland. Was wird da getan?
Wer etwas zum Reparieren bringt,
meldet sich beim Empfang im
Oberstufenzentrum Sargans an,
füllt ein Reparierblatt aus und
holt, was kaputt ist, hoffentlich
geflickt, am Nachmittag wieder
ab. Repariert werden elektrische
Geräte, Möbel, Textilien, metallische
Gegenstände und Velos.
Nicht repariert werden Kaffee-
maschinen, Brillen, elektrische
Zahnbürsten und Grossgeräte.
Die Erfolgsquote bei den Reparaturen
liegt bei ca. 60 %. Alle Mitarbeitenden
sind pensionierte Fachleute,
verstehen ihr Handwerk
und stellen ihre Kompetenzen
ehrenamtlich und kostenlos zur
Verfügung.
Im Eingangsbereich herrscht Barbetrieb
und wer etwas zur Reparatur
bringt, kann sich mit Kolleginnen
und Kollegen zu einem
Schwatz in der Bar niederlassen.
Wer nichts zu reparieren hat, kann
auch vorbeikommen und die
schöne Stimmung bei Kaffee und
Kuchen geniessen.
Projektleiter Sepp Dietrich und
Geschäftsführer Bruno Tanner,
beide je 82-jährig, erläutern das
Projekt:
Wie teilt ihr eure Aufgaben
untereinander auf?
Sepp Dietrich: Bruno ist meine
rechte und linke Hand (schmunzelt).
Er betreut unter anderem
die Medien und macht in der
Lokalpresse vor jedem Anlass auf
den nächsten Reparaturtermin
aufmerksam.
Wie wird die ReparierBar
finanziert?
Sepp Dietrich: Die Reparaturen
sind gratis und unsere mehr als
40 Helferinnen und Helfer arbeiten
mit Freude und ehrenamtlich.
Allerdings sind wir nicht böse,
wenn die Kunden einen freiwilligen
Beitrag in das bereitstehende
Körbchen legen. Wir sind aber angewiesen
auf die Spenden der
Gemeinden, Stiftungen, Service-
clubs, Firmen und Einzelpersonen
für die Begleichung der Kosten
für Versicherung, Miete, Flyer und
Verbrauchsmaterial.
Bruno Tanner: Da wir die Werkstätten
der Schule benutzen dürfen,
waren die Anfangskosten
überschaubar. Viele Geräte und
Werkzeuge waren bereits da und
mussten nicht gekauft werden.
Wir haben ein sehr gutes Verhältnis
zur Schulleitung und zu den
betroffenen Lehrpersonen. Ebenfalls
unterstützt die Gemeinde
Sargans unsere Aktivitäten. Die
Firma Stäubli AG stellt uns Gratis
Parkplätze gegenüber dem
Schulhaus zur Verfügung.
Was ist der Schlüssel zum Erfolg?
Sepp Dietrich: Gute Beziehungen
und ein gutes Netzwerk zu haben
sind wichtige Voraussetzungen,
unsere Ziele zu erreichen. Die Leitidee
Sepp Dietrich ist Initiant der Reparier-
Bar Sarganserland. Fotos: Beat Steiger
«flicken statt wegwerfen» ist
ein Beitrag zum Umweltschutz im
Alltag.
Bei ihrer Tätigkeit können die
meistens pensionierten Handwerkerinnen
und Handwerker ihre im
Berufsleben erworbenen Fähigkeiten
weiter einsetzen und damit
einen wertvollen Dienst leisten.
Sie werden noch gebraucht und
geschätzt. Die ReparierBar soll
auch ein Treffpunkt, ein Ort der
Begegnung sein. Ob Kunde oder
Nichtkunde, die ehrenamtlich
arbeitenden Frauen freuen sich