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Dienstleistung erbringen und nur «Gäste» im Haus oder der
Wohnung der betreuten Menschen sind. Die Privatsphäre
zu achten, ist ebenso wichtig wie ein sorgsamer Umgang
im Zuhause der Klientinnen und Klienten. Die Gegebenheiten
im Daheim der zu Betreuenden sind allerdings für eine
Pflegesituation nicht immer günstig, sei es baulich oder von
der Einrichtung her. Es fehlt zum Beispiel ein Pflegebett, und
die Mitarbeitenden müssen ihre Arbeit kniend oder gebückt
verrichten. Oder Treppen und enge Platzverhältnisse mit viel
über die Jahre hinweg angesammeltem Hausrat erschweren
die Arbeit; diese erfordert häufig viel Improvisationstalent
und Fingerspitzengefühl. Auch sich abgrenzen zu können,
ist eine wichtige Eigenschaft, welche Mitarbeitende der
Spitex mitbringen müssen, denn oftmals sind sie die einzigen
Bezugspersonen der Betreuten; die Einsätze der Spitexmitarbeitenden
sind zeitlich begrenzt, und den Rest des Tages
verbleiben die Klientinnen und Klienten, gerade wenn das
soziale Netzwerk fehlt, allein in ihren vier Wänden. Dies kann
zu einer Vereinsamung führen, was für Pflegende schwer
auszuhalten ist. Es erstaunt daher wenig, dass viele Eintritte
in ein Pflegezentrum nicht etwa aus rein pflegerischen Gründen
erfolgen. Oft ist es die soziale Situation, die das Leben
zu Hause schwierig werden lässt, und weshalb ein Eintritt ins
Pflegezentrum sich aufdrängt.
Die Entlastung und die Unterstützung pflegender Angehöriger
ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe der Spitex. Auch diese
sind oft isoliert und alleine mit der Betreuung und Pflege der
Angehörigen. Mit Gesprächen stehen wir den Angehörigen
beratend zur Seite.
An unsere Grenzen stossen wir einerseits, wenn eine Klientin /
ein Klient alleine überhaupt nicht mehr klarkommt, es um
ihre oder seine Gesundheit und Sicherheit geht, sie oder er
dies aber nicht einsehen kann oder will – und anderseits in
belastenden psychiatrischen und Palliativsituationen. Dann
ist eine gute Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten
und anderen Institutionen wichtig; auch Gespräche unter
den Mitarbeitenden sind hilfreich, um den Weg im Arbeits-
alltag gemeinsam zu gehen, stets zum Wohle der direkt
Betroffenen und ihres Umfelds.
Eva Gabathuler
Abteilungsleiterin Spitex
Wenn das Heim zum Daheim wird
Unser Leitthema im letzten Jahresbericht
war «Einschnitte», und was es für
einen Menschen bedeuten kann, in ein
Pflegeheim zu ziehen. Dieses Mal haben
wir das Thema «da Heim» – angeknüpft
an unsere Werbekampagne «Wenn das
Heim zum ‹da Heim› wird».
Diplomierte P flegefachperson?
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Zu Hause wohnen bis ins hohe Lebensalter, bis zum Tod,
ist der Wunsch der meisten Menschen. Dieses Verlangen
ist verständlich, bedingt aber oft auch, dass die Weichen
rechtzeitig gestellt und Entscheidungen für Veränderungen
gefällt werden müssen. Die VitaFutura AG ist im Auftrag der
Gemeinde Volketswil für Angebote zuständig, die es ermöglichen,
dass die Einwohnerinnen und Einwohner auch im
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