UFS-Bulletin Februar 2020
www.umweltfreisinnige.ch
INHALT
Seite 2│3
Landwirtschaft 4.0 und
Wahlkreis Wil-Untertoggenburg
Daniel Gerber, Wil
Marc Flückiger, Wil
Nadja Heuberger, Flawil
Jannik Schweizer, Wil
Seite 4│5
Landwirtschaft 4.0 und
Wahlkreis St.Gallen-Gossau
Caroline Büchel, Waldkirch
Thomas Percy, St.Gallen
Ueli Strauss-Gallmann, Wittenbach
Lisa Vincenz, Abtwil
Elisabeth Zwicky Mosimann, St.Gallen
Seite 6│7
Landwirtschaft 4.0 und
Wahlkreis St.Gallen-Gossau
Konstantin Hälg, St.Gallen
Arno Noger, St.Gallen
Thomas Scheitlin, St.Gallen
Robert Stadler, St.Gallen
Wahlkreis Rorschach
Ronnie Ambauen, Rorschach
Raphael Frei, Rorschacherberg
Seite 8│9
Landwirtschaft 4.0 und
Wahlkreis See-Gaster
Elisabeth Brunner-Müller, Schmerikon
Dario Grassi, Jona
Brigitte Pool, Uznach
Wahlkreis Werdenberg
Michael Eberli, Buchs
Wahlkreis Rheintal
Hanspeter Rohner, Rebstein
Seite 10│11
Landwirtschaft 4.0 und
Wahlkreis Toggenburg
Lars Frei, Nesslau
Kilian Looser, Stein
Imelda Stadler, Lütisburg
Regula Kündig, Lichtensteig
Seite 12
Landwirtschaft 4.0
Agenda
Landwirtschaft – quo vadis?
Das Jahr 2020 ist so etwas wie ein Schicksalsjahr
für die Landwirtschaft. Über Jahre hatte
die Landwirtschaft sehr viel Kredit in der Bevölkerung,
wohl auch zu Recht. Landwirtschaft
war Tradition, ehrliche Arbeit, Landschaftspflege,
Nahrungsmittelproduktion, Heimat. Auch
haben es die Bauern mit perfekter Lobbyarbeit
und einer beispielhaften Mobilisierung geschafft,
erstens viele Köpfe in die Schaltstellen
der Politik zu hieven, und zweitens die Wähler
von landwirtschaftlichen Anliegen zu überzeugen,
ja für sie zu begeistern. Nun hat der Wind
gedreht. Der einflussreiche Think-Tank «Avenir
Suisse» wird nicht müde, die Wirksamkeit der
Landwirtschaftspolitik und die Privilegien der
Bauern in Frage zu stellen. Mit den beiden Initiativen
«Für eine Schweiz ohne synthetische
Pestizide» und der «Trinkwasserinitiative»
bläst den Bauern endgültig ein rauer Wind
entgegen, der wohl auch die klugen Taktiker
in den Bauernorganisationen auf dem falschen
Fuss erwischt hat. Wasser ist ein äusserst kostbares
Gut. Auf die Belastung des Trinkwassers
mit Pestizidrückständen reagieren Herr und
Frau Schweizer sehr sensibel. Die «grüne Welle» trägt das ihrige dazu bei. Die Übeltäter
sind schnell ausgemacht. Und die Bauern schaffen es nicht, der Öffentlichkeit glaubhaft
darzulegen, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Biodiversität zu erhalten,
oder eben den Pestizideinsatz zu reduzieren. Natürlich ist es auch höchst inkonsequent,
wenn wir als Konsumenten auf der einen Seite im Laden nur das schöne, makellose Gemüse
kaufen, und auf der anderen Seite nach einer Landwirtschaft (fast) ohne Pestizide
rufen.
Neben den Bauern selbst, die den Worten auch Taten folgen lassen müssen, ist auch
der Bund gefragt: Mit effektiven Rahmenbedingungen und marktwirtschaftlichen Anreizen
sollte er die Landwirtschaft in die Zukunft steuern. Ein Abbau der Regulierungsdichte
und eine Neuausrichtung der Subventionspolitik könnten dabei helfen. Die technologische
Entwicklung wird die Bauern unterstützen, von ihnen zusätzlich aber auch
ein innovatives Umdenken und ein kritisches Hinterfragen von Bewährtem verlangen.
Die Umweltfreisinnigen haben das Thema «Landwirtschaft» zum
Schwerpunkt 2020 auserkoren. Es wird sich wie ein roter Faden durch
die Veranstaltungen und auch durch die kantonalen und kommunalen
Wahlkämpfe ziehen. Dabei möchten wir möglichst neutral aufzeigen,
wo aus UFS-Sicht Verbesserungspotenzial besteht und wo die Landwirtschaft
bereits heute Grossartiges leistet. Zur fachlichen Unterstützung
hat der Vorstand die neue Arbeitsgruppe Forst- und Landwirtschaft
ins Leben gerufen.
Raphael Lüchinger, Präsident UFS
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