Editorial
Einheit in der Vielfalt
Das Leben in unseren Häusern ist so unterschiedlich wie das
Alter selbst. Trotz dieser Heterogenität sind wir nicht nur
eine Verbundorganisation auf dem Papier. Für übergeordnete
Fragestellungen rund um die Bedürfnisse von Menschen
im hohen, insbesondere im vierten Lebensalter, entwickeln
wir im intensiven Austausch ein gemeinsames Verständnis.
Normalität
Unsere Häuser sind in erster Linie der Wohn- und Lebensraum
von den Menschen, die darin wohnen. Die grundlegenden Bedürfnisse
wie beispielsweise passende Rückzugsmöglichkeiten,
genügend Raum für das Gemeinschaftsleben, attraktive Aussenräume
und das Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit
sind keine Frage des Wohnortes. Egal in welchem Haus: eine
besondere Bedeutung haben unsere Speisesäle, unabhängig
davon, ob es sich dabei um einen kleinen Speisesaal in einem
Wohnbereich oder um ein grösseres Restaurant an einem zentral
gelegenen Ort des Hauses handelt. Auch wenn Basler Mehlsuppe,
Zürcher Geschnetzeltes, Glarner Pastete oder Aargauer
Braten nicht allerorts gleich gut ankommen: ein schön gedeckter
Tisch, ein Essen an «seinem» Platz in gewohnter Umgebung und
ein freundlicher und aufmerksamer Service sind überall gefragt.
Die passende Wohnform
Nicht jede Wohnform passt für alle Menschen im hohen Lebensalter.
Das ist auch der Grund, warum wir an allen unseren
Standorten verschiedene Wohnformen anbieten. Das reicht von
individuellen Wohnräumen in spezialisierten und/oder geschützten
Wohngruppen über Zimmer in Wohnbereichen mit dem
Angebot an «normaler» Betreuung und Pflege bis hin zu Appartements
in Residenzen und kleinen oder grösseren Alterswohnungen.
Je nach Grund, warum der Einzug in eines unserer
Häuser erfolgt, ist die eine oder die andere Wohnform die richtige.
Die Gründe für einen Einzug sind vielfältig: Pflegebedürftigkeit,
zunehmende demenzielle Veränderungen, die mangelnde
Verfügbarkeit von Dienstleistungen, ungenügende Barrierefreiheit,
ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis und da und dort auch
zunehmende Einsamkeit.
Soziales Leben
Grosse Unterschiede gibt es auch - je nach soziokultureller Einbettung
eines Hauses - rund um Kontaktangebote und Anlässe.
Grundlage zur Weiterentwicklung dieser Angebote ist die Befragung
von Bewohnenden und Angehörigen. An allen Standorten
haben wir im Berichtjahr derartige Befragungen durchgeführt.
Das bestehende Angebot geht in allen Häusern von Ausflügen
und Festen über organisierte Jass- oder Handarbeitsgruppen
bis hin zu Aktivierungstherapien. Auch Filmnachmittage, Tanzveranstaltungen,
Konzerte, Wohlfühltage, Bewegungstage, das
gemeinsame Singen im Chor und Gesprächsrunden am Abend
gehören dazu. Einen festen Platz haben zudem Gottesdienste,
individuelle Gespräche mit unseren Seelsorgepersonen und
spirituelle Angebote in Gruppen. Trotz grosser Zufriedenheit mit
den Kontaktmöglichkeiten und Angeboten rund um das Sozialleben
in unseren Häusern, werden die Angebote in allen Häusern
stetig weiterentwickelt. Besonders beliebt sind überall die
lange und mit viel Herzblut vorbereiteten Sommerfeste im Freien.
Motivierte Menschen
So unterschiedlich unsere Häuser auch sind, eines ist ihnen
allen gemeinsam: motivierte Mitarbeitende, die ihre Berufung
zum Beruf gemacht haben und engagierte Geschäftspartner.
Dafür an dieser Stelle unser aufrichtiges und herzliches Dankeschön.
Heike Schulz
Direktorin