
Nähe trotz Distanz
Der professionelle Umgang mit Nähe und Distanz gehört
schon beinahe zur DNA von Menschen, die Dienstleistungen
im Bereich der Langzeitpflege erbringen. Bereits in
den ersten Monaten ihrer Ausbildung werden junge angehende
Berufsfachleute damit konfrontiert.
Organisierte Nähe
Im vergangenen Jahr haben die beiden Begriffe jedoch plötzlich
nochmals eine ganz andere Bedeutung bekommen. Nahezu
von einem Tag auf den anderen waren wir damit konfrontiert,
Nähe trotz Distanz zu organisieren. In erster Linie lag das
am geforderten «Social Distancing». Aber auch eingeschränkte
Reisemöglichkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln,
verstopfte Strassennetze und eindringliche Bitten der Verantwortlichen,
wenn immer möglich zu Hause zu bleiben, haben
uns dazu gezwungen.
Digitale Errungenschaften
Im ganzen Betrieb haben wir uns plötzlich darüber unterhalten,
welche digitalen Errungenschaften wo und in welcher Form
ihren Einsatz finden. Die Wohnbereiche unserer Häuser wurden
im März mit iPads ausgestattet. So war es möglich, dass
Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Liebsten in einer bis
anhin für die meisten von ihnen ungewohnten Form in Kontakt
treten konnten. Sitzungen und Reportings wurden per Webex,
Zoom oder ähnliche Medien abgehalten. Fachtagungen, Unterrichtssequenzen
unserer Lernenden und Netzwerkveranstaltungen
konnten mit Streaming-Programmen verfolgt werden.
Und für den kurzen Austausch von Informationen in den Task
Force Teams gehörten Telefonkonferenzen zur Selbstverständlichkeit
eines neuen Alltags.
Unfreiwillige Entschleunigung
Die nicht mehr selbstverständlich mögliche, sondern zu organisierende
Nähe hat uns im Berichtsjahr zur Entschleunigung
gezwungen. Nicht alles was wir uns vorgenommen hatten,
konnte im vergangenen Jahr auch plangemäss umgesetzt werden.
Trotzdem konnten wir mit vereinten Kräften viel erreichen.
Einige Beispiele sind:
Die Eröffnung des Hospizes in Ennenda, der gelungener Start
unserer neuen Zentrumsleiterin Marie-France Richert im Wesley
Haus, vielversprechende Projektarbeiten rund um den Ersatzneubau
National, das erste volle erfolgreiche Betriebsjahr
des Bethesda Parks, die Integration eines hochmodernen Alarmierungssystems
in der Residenz und das Einbringen der betrieblichen
Bedürfnisse in das entstehende Wohn- und Pflegezentrum
Wellenberg.
Herzlichen Dank
Der Dank ist uns in diesem Jahr mehr denn je ein Herzensanliegen.
Dank für den Mut, neue Wege zu gehen, Dank für das
grosse Verständnis in Bezug auf schwierige aber notwendige
Massnahmen, Dank für das Durchhalten und das freudige Dasein
Tag für Tag sowie ganz besonders auch Dank für das Mittragen
unserer Betriebe im Gebet. Allen Mitarbeitenden und
Bewohnenden, unserer Trägerschaft, unseren Partnern, Freunden,
Angehörigen und mit unseren Betrieben Verbundenen ein
herzliches «Vergelts Gott» dafür.
Heike Schulz
Direktorin
Editorial