Mitteilungsblatt Nr. 12 | 11. Dezember 2020 3
Fernwärme
Im Zentrum stand ebenfalls der Aufbau eines Fernwärmenetzes
für Untereggen. Die Nachfrage war
tiefer als erwartet. Es wurden nur rund ein Drittel
der Anschlüsse gewünscht, welche für einen wirtschaftlichen
Betrieb nötig gewesen wäre. Allerdings
wird im Hinterhof, Böhler und im westlichen Mittlerhof
ein kleineres Netz weiterverfolgt, weil dort
die Anschlussdichte höher und damit die Chancen
für einen zahlbaren Betrieb höher sind. Auf jeden
Fall hat der Gemeinderat bei den Grundeigentümerinnen
und Grundeigentümern das Bewusstsein für
erneuerbare Energie für die Heizungen hervorgerufen.
Noch nie wurden so viele neue Wärmepumpen
bewilligt wie in diesem Jahr.
Elektra/Wasserversorgung
Die Elektra und die Wasserversorgung konnten in
diesem Jahr das Projekt «Smart Meter» praktisch
vollständig abschliessen. In den meisten Liegenschaften
sind nun Zähler für eine elektronische
Auslesung installiert. Es werden damit fast ausschliesslich
Strom- und Wasserrechnungen nach
den effektiven Verbräuchen verschickt. Die erste
Etappe der Wasserleitungserneuerung Hammershaus
Hospert konnte kürzlich abgeschlossen werden.
Die dadurch entstandene Ringleitung war leider
gerade noch nicht in Betrieb als der grosse
Wassserrohrbruch im Vorderhof passierte. Es mussten
über 30 Haushalte für viele Stunden auf Wasser
verzichten. Die Bewältigung dieser Baustelle wird
nächstes Jahr sowohl bei der Wasserversorgung als
auch beim Gemeindestrassenunterhalt bedeutende
finanzielle Mittel benötigen.
Weihnachtsbaum im Gemeindehaus
Gemeindefinanzen als Herausforderung
Die Gemeindefinanzen werden die Corona-Krise
deutlich zu spüren bekommen. Es werden tiefere
Steuererträge erwartet. Dazu kommt, dass in diesem
Jahr die Zahl der Sozialhilfefälle deutlich zugenommen
hat, wesentlich mehr ältere Untereggerinnen
und Unteregger Pflegefinanzierung beanspruchen
müssen und auch im Konto «Heimplatzierungen»
Ausgaben angefallen sind und werden. Der Gemeinderat
hat angeordnet, dass im Alltag und vor allem
im Budget 2021 jede Ausgabe kritisch hinterfragt
wird. So wurde beim Kanton (zusammen mit den
Nachbargemeinden St. Gallen und Eggersriet) beantragt,
dass die mit nur 2 – 4 Ein- oder Aussteiger pro
Tag frequentierte Haltestelle Martinsbrücke aufgehoben
wird. Auf der Linie St. Gallen-Rheineck wird Martinsbrücke
bereits ab diesem Fahrplanwechsel nicht
mehr bedient, auf der Linie St. Gallen-Heiden ab Dezember
2021. Die Einsparung für die Gemeinde Untereggen
beträgt über 40’000 Franken. Der Gemeinderat
hat auch beschlossen, künftig keine GA Gemeinde
mehr anzubieten. Der Anteil der verkauften
Tageskarten an die Unteregger Bevölkerung betrug
nur knapp 25 %. Etwas Beruhigung bei den Finanzen
dürfte die verhältnismässig grosse Bautätigkeit in
diesem und nächsten Jahr bringen. Zur Zeit sind an
vier verschiedenen Baustellen im Dorf elf zusätzliche
Wohnungen im Bau, Baugesuche für 15 weitere
neue Wohnungen sind eingereicht. Leider konnten
nicht alle geplanten Investitionen der Gemeinde in
diesem Jahr verwirklicht werden (Sanierung Kugelfang,
Fensterersatz Seniorenwohnungen).
Fuss- und Velowegbrücke auf Kurs
Der Gemeinderat war auch nicht untätig in der Entwicklung
der Fuss- und Velowegbrücke St. Gallen-
Untereggen. Auf die Bedenken des Amtes für Natur,
Jagd und Fischerei wegen Störung des Brutplatzes
des Wanderfalken konnte mit einer leicht
angepassten Brückenvariante reagiert werden. Nun
soll dem kantonalen Tiefbauamt der Teilstrassenplan
mit der Vorprojektstudie für die Brücke zur Vorprüfung
eingereicht werden. Dabei ist vom Kanton die
Interessenabwägung zwischen dem Natur- und
Landschaftsschutz sowie dem berechtigten Anliegen
der St. Galler und Unteregger für die Brücke