Mitteilungsblatt Nr. 2 | 15. Februar 2019 5
E-Mail des Gemeindepräsidenten
an Schüler Louis Fischer
Im Rahmen des Themas „Das Parlament der Jugend“
bei den 6. Klässlern im Fach Deutsch lautete
die abschliessende Aufgabe „Was würdest
du als Mitglied eines Kinderparlamentes in deinem
Dorf vorschlagen? Schreibe einen Brief an
den Gemeinderat“. Einer dieser Briefe, nämlich
jener von Louis Fischer, wurde im letzten Mitteilungsblatt
publiziert. Louis Fischer wünscht sich
darin bessere Internetverbindungen, die Wiedereröffnung
einer Bäckerei, ein Café am Mötteliweiher,
eine Renovation der Postautohäuschen und
ein Ersatz der Strassenbeleuchtung durch LEDLeuchtmittel.
Gemeindepräsident Norbert Rüttimann hat Louis
Fischers Brief getreu seinem im Brief geäusserten
Motto «sending a message» in einer E-Mail
geantwortet. Diese hatte folgenden Wortlaut:
Lieber Louis
Ich habe mich sehr gefreut über deinen tollen
Brief. Es ist schön zu lesen, dass du so glücklich
bist in Untereggen. Es war richtig erfrischend
und befruchtend für unsere Arbeit im Gemeinderat,
deine Vorschläge für Verbesserungen zu lesen.
Wir haben uns auch im Gemeinderat über
deine Vorschläge unterhalten. Gerne antworte
ich dir auf deinen Brief, damit du weisst, welche
Vorschläge umgesetzt werden können und bei
welchen Hindernisse bestehen.
Du wünschst dir bessere Internetverbindungen.
Heute greifen ja über 70 % der Menschen mit
dem Smartphone aufs Internet zu. Damit ist die
Qualität der Mobilfunkverbindung der drei Anbieter
wichtiger geworden. Die Swisscom als
Marktführer hat uns vor einigen Monaten aufgezeigt,
dass sie mit den Verbindungen in Untereggen
die von der Swisscom AG von den Politikern
im Bundeshaus geforderte Qualität fast überall
erreichen – im Vorderhof, Mittlerhof und Hinterhof
überall. Wenn wir jemand finden würden,
der auf seinem Dach an geeigneter Stelle eine
neue Mobilfunkantenne dulden würde und seine
Nachbarn auch damit leben würden, könnte die
Swisscom allenfalls eine Verbesserung erreichen.
Viele Leute mögen die Strahlen der Antennen
nicht, obschon sie sich mit ihrem Smartphone
diesen ja auch aussetzen. Das macht die
Sache nicht einfacher.
Auch wir wünschen uns, dass wir wieder einen
Beck und noch lieber auch einen grösseren Lebensmittelladen
im Dorf hätten. Zum Glück können
wir vormittags in der Metzgerei Sackmann
nebst Fleisch auch Gemüse und andere Sachen
für den Zmittag oder Znacht dort kaufen. Wir
haben mit einer grossen Bäckerei aus St. Gallen
verhandelt. Leider hat sich diese entschieden,
doch keine Filiale in Untereggen zu eröffnen.
Vielleicht gibt es irgendwann mal eine Gruppe
von Menschen, die wieder einen Laden eröffnen.
Wir streben ja an, dass bis im Jahr 2026 eine Brücke
für Velos und Fussgänger nach St. Gallen gebaut
wird. Dann könnten wir mit dem Velo rasch
nach St. Gallen auch für einen kleinen Einkauf.
Es freut uns, dass der Mötteliweiher viele Leute
aus Untereggen und der Region anzieht zum
Spazieren, Joggen oder einfach um die Aussicht
zu geniessen. Das von dir vorgeschlagene Café
wäre für diese sicher eine grosse Bereicherung.
Das Gebiet um den Schlossweiher ist aber auch
eine geschützte Landschaft. Vielleicht ist es ja
auch angenehm, wenn an einem schönen Ort
die Landschaft frei von Konsummöglichkeiten
genossen werden kann.
Nachdem wir deinen Brief gelesen haben, schauten
wir uns gleich alle unsere Postautohäuschen
an. Wir haben neuere Häuschen (im Mittlerhof,
beim Gemeindehaus), aber auch einige ältere,
zum Beispiel das in deiner Nähe im Vorderhof.
Wir werden nun die älteren etwas renovieren,
damit sie wieder schöner aussehen und das Warten
auf das Postauto angenehmer wird.