Mitteilungsblatt 10 Nr. 8 | 27. August 2021
Allgemeine Infos
Amphibienwanderung zu den Schlossweihern in Untereggen
2021
Die Schlossweiher in Untereggen sind das Paarungs
und Entwicklungszentrum einer sehr grossen
Erdkröten-, Grasfrosch- und einer grossen Bergmolchpopulation.
Bei ihrer Wanderung aus dem Überwinterungslebensraum
und bei ihrer Rückwanderung in den Sommerlebensraum
überqueren sie Strassen. Sie sind dabei
hoch gefährdet durch den Verkehr. Die Zuwanderung
erfolgt aus allen Himmelsrichtungen, besonders
gross ist sie von Westen. Seit 1973 hindern wir die
Amphibien mittels Sperren am Überqueren der Untereggerstrasse
und seit 1974 zusätzlich mit einer
kleinen Sperre am Müliberg am Überqueren der Autobahn.
Mit den Sperren wird eine grosse Anzahl der
Amphibien, die zu den Schlossweihern wandern erfasst.
Mit einer 400 Meter langen Sperre im westlichen
Weihergebiet werden die rückwandernden Amphibien
am Überqueren der Untereggerstrasse gehindert.
Die Sperrenkontrollen sind zeitaufwändig.
Oftmals erbringen die Kontrollgänge keine Amphibien.
Dieses Jahr konnten sich nur wenige Schülergruppen
von Untereggen an der Sperrenkontrolle
beteiligen. Für die Schülerinnen und Schüler war es
ein einmaliges Erlebnis. Die Amphibienwanderung
zu den Schlossweihern dauerte dieses Jahr 92 Tage,
also aussergewöhnlich lange. Die Population der erfassten
Amphibien ist im Vergleich zum Vorjahr um
1’107 Tiere gesunken. Die Ursachen der jährlich
schwankenden Ergebnisse sind schwierig zu erfassen.
Es wirken verschiedene Faktoren zusammen: Erfolgreiche
Paarung, Laichablage, Larvenentwicklung,
Auswanderung der jungen Amphibien in den Sommerlebensraum,
Entwicklung im Sommerlebensraum,
Überwinterung, Wanderung zum Laichgewässer
ect. Joe Bischof rekrutierte Helferinnen und Helfer
für den Auf- und Abbau der Rückwandersperre, beim
Abbau rollten Mitarbeiter des Bauamts Goldach den
Sperrenplastik auf. Die Organisation der Sperrenkontrollen
koordinierte Joe Bischof. Er übernahm die
Aufgabe von Kuno Feurer, der diese jahrelang vorbildlich
durchgeführt hatte. Susie Bischof sammelte
die täglichen Daten und stellte diese zusammen.
Dank allen Beteiligten, den Gemeinden und den Freiwilligen
konnten glücklicherweise eine grosse Anzahl
von Amphibien vor dem Verkehrstod bewahrt werden.