GESUNDHEIT
GESUNDHEIT
8 STALLZITIG 2-2019
Mit Corinne Bähler zu gesunden Kälbern
Abbildung 1: Corinne Bähler referierte zum
Thema «Kälbergesundheit – Kälberkrankheit».
Im Januar referierte Corinne Bähler, Tierärztin beim Schweizer Kälbergesundheitsdienst, im
Rahmen einer internen Weiterbildung zum Thema «Kälbergesundheit – Kälberkrankheit» vor
den KRONI-Aussendienstmitarbeitern. In diesem Bericht wurden wichtige Fakten und Tipps
gesammelt.
Funktionierendes Immunsystem
Ziel ist es, mindestens ein Gleichgewicht zwischen Antikörper und Erreger herzustellen. Ist
das Immunsystem geschwächt, können die Erreger Überhand nehmen und es kommt zu
kranken Kälbern.
Kolostrum ist die beste und günstigste passive Immunisierung, welche für das Gleichgewicht
von Antikörper und Erreger unabkömmlich ist. Daher sollte folgender Grundsatz bei Kälbergeburten
eingehalten werden:
• 4 Liter Kolostrum in den ersten 4 Lebensstunden
Es muss das erste Gemelk vertränkt werden, denn der Immunglobulingehalt in der Milch
nimmt sehr schnell ab. Die vier Stunden sind wichtig, da sich die Darmschranke innerhalb
von vier bis sechs Stunden schliesst und so die Antikörper nicht mehr direkt ins Blut gelangen.
Wird Kolostrum zu spät verabreicht, wird keine systemische, sondern nur eine lokale Immunität
aufgebaut.
KRONI 714 Immunfit
Produktdefinition:
• Kolostrumkonzentrat für Kälber
• Kapseln mit je 225 mg Kolostrumpulver
Produkthinweise:
KRONI 714 Immunfit wird aus Sammelkolostrum gewonnen und gibt Schutz
gegen toxische Erreger über das eigene Stallmilieu hinaus. Kolostrum wird
ausschliesslich von Kühen gesammelt, welche ohne Antibiotika trockengestellt wurden.
Der Einsatz von KRONI 714 Immunfit in den ersten Stunden nach der Geburt versorgt
das ungeschützte Jungtier sicher und zuverlässig mit einem zusätzlichen Immunschutz.
Anwendungsempfehlung unmittelbar nach der Geburt:
• 5 Kapseln direkt ins Maul geben, am 2. Tag den Vorgang wiederholen
Damit die neugeborenen Kälber die Biestmilch möglichst gut aufnehmen, wird empfohlen, im
Sichtfeld der Mutter zu tränken. Wenn Kälber gar nicht trinken wollen, ist Drenchen eine Alternative.
«Nur mit einem weichen, flexiblen Gummischlauch drenchen, damit man das Kalb
nicht verletzt», empfiehlt Corinne Bähler.
Auch die Versorgung mit Vitamin E und Selen ist von zentraler Bedeutung für ein funktionierendes
Immunsystem. Für Bähler beginnt eine gezielte Versorgung des Kalbes schon im
Mutterleib. So dient das Selen Kuh und Kalb.
• Vitamin E wirkt antioxidantisch, fängt freie Radikale
• Selen fördert die Muskelkontraktion und somit eine leichte Geburt (Gebärmutter = «Muskelsack»)
• Selen ist wichtig für den Saugreflex des Kalbes, der für eine schnelle Aufnahme des
Kolostrums nötig ist
Die Galtkuh sollte daher ausreichend mit Vitamin E und Selen versorgt werden. Am besten
über einen Mineralstoff, der 50 mg Selen pro kg TS enthält, einen Boli (KRONI 678 Galt Boli)
oder eine Spritze (beim Tierarzt erhältlich).