Die Schweiz und der Klimawandel
Der Klimawandel ist dank den von Schülerinnen und Schülern
organisierten Klimastreiks in den Medien und in den Tagesgesprächen
plötzlich überall präsent. Auch im Wahlkampf für
die kommenden Nationalratswahlen wird er eine Rolle spielen.
Der Klimawandel, seit jeher auf der politischen Agenda
der Umweltfreisinnigen, ist ein komplexes und facettenreiches
Thema, das die lokale, nationale und globale Ebene gleichermassen
betrifft.
2018 das wärmste Jahr seit Messbeginn
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie stellte in
seinem Rückblick auf das Jahr 2018 fest, dass die Jahrestemperatur
in den meisten Gebieten der Schweiz 1.5 bis 2 oC über
der Norm für die Jahre 1981 bis 2010 lag. Im landesweiten Mittel
wurde eine Jahrestemperatur von 1.5 Grad über der Norm
in den genannten Jahren gemessen. Damit wurde ein neuer
Rekord seit Messbeginn im Jahr 1864 erreicht. In einzelnen
Gegenden der Schweiz gab es über mehrere Monate hinweg
nur wenige Niederschläge mit Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt,
für Land- und Forstwirtschaft. Gerade die Ostschweiz
war besonders betroffen. Hier fielen im Jahresdurchschnitt nur
80% der Norm-Niederschlagssumme von 1981 bis 2010. In der
Zentral- und Westschweiz waren es rund 90% der Norm. Was
erwartet uns in Zukunft, was können und müssen wir tun?
Ein Blick in die Zukunft
Das Bundesamt für Meteorologie
erstellt in Zusammenarbeit
mit dem seit Ende 2015
bestehenden National Centre
for Climate Services (NCCS),
einem Netzwerk aus mehreren
Bundesämtern, der ETH und
Bundes-Forschungsanstalten,
Klimaszenarien, die Grundlagen
sind für die Strategie des
Bundesrates zur Anpassung
an den Klimawandel. Wenn
keine Massnahmen zur Begrenzung
der Erderwärmung
getroffen werden, sieht ein
für das Jahr 2060 (bzw. den
Zeitraum 2045–2074) in Frage
kommendes Szenario eine
Erhöhung der Temperatur in
den Sommermonaten von
durchschnittlich 4.5 oC gegenüber
heute, eine Reduktion
der Regenmenge um einen
Viertel und eine sommerliche
Trockenperiode von rund 20
statt heute durchschnittlich
UFS-Bulletin April 2019
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11 Tagen vor. Die Anzahl Hitzetage nähme von durchschnittlich
einem auf 18 pro Jahr zu. Besonders betroffen wären stark
überbaute Gebiete, wo sich sogenannte „Wärmeinseln“ bilden.
Der Trend zu schneearmen Wintern, der seit den 1970er Jahren
zu beobachten ist, wird sich verstärken. Die Gletscher werden
weiter schmelzen und die Nullgradgrenze steigen. Diese klimatischen
Veränderungen können vielfältige Auswirkungen auf
Menschen, Tiere und Pflanzen aber auch auf Infrastrukturen
oder die Naturgefahren haben. Es seien nur einzelne Beispiele
genannt: Skilifte oder Lawinenverbauungen verlieren durch das
Schmelzen von Permafrostböden ihren stabilen Untergrund,
Siedlungen und Bauten werden häufiger durch Hochwasser
gefährdet, starke Niederschläge verursachen vermehrt Erdrutsche,
wegen der Hitze häufen sich vorzeitige Todesfälle, der Anbau
von bisher eingesetzten Nutzpflanzen wie Kartoffeln oder
Winterweizen wird durch höhere Temperaturen erschwert, es
kommt zu einer stärkeren Vermehrung von Schädlingen.
Mögliche Handlungsfelder
Reduzieren und Vermeiden des CO2-Ausstosses und Massnahmen
zur Anpassung an die klimabedingten Veränderungen sind
wichtige Stichworte im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
Hier ist sowohl jede/jeder Einzelne im Alltag als auch die
Politik aufgefordert, einen Beitrag zu leisten. Die UFS werden
einerseits bei Wahlen weiterhin Kandidatinnen und Kandidaten
unterstützen, die sich für eine nachhaltige und realistische
Politik im Hinblick auf eine klimaverträgliche Umgestaltung von
Mobilität, Industrie und Raumplanung einsetzen, und andererseits
Stellung nehmen zu Gesetzesvorlagen, die den nötigen
Rahmen zur Umgestaltung schaffen. Gleichzeitig machen wir
in unseren Feierabendveranstaltungen auf Herausforderungen
und mögliche Lösungen aufmerksam.
In diesem Bulletin geben wir jenen das Wort, die politisch tätig
sind. Claudia Klinkmann
UFS-Mitglieder auf den FDP-Listen:
Liste 04a - FDP.Die Liberalen St.Gallen – Hauptliste
Raphael Frei, Rorschacherberg
Mathias Gabathuler, St.Gallen
Susanne Vincenz-Stauffacher, Abtwil
Liste 04b - FDP.Die Liberalen St.Gallen – Jungfreisinnige
Konstantin Hälg, St.Gallen
Thomas Percy, St.Gallen
Jannik Schweizer, Wil
Liste 04c - FDP.Die Liberalen St.Gallen - Umweltfreisinnige
vorgestellt auf den nächsten Seiten
Liste 04d - FDP.Die Liberalen St.Gallen – FDP Frauen
Elisabeth Brunner, Schmerikon
Brigitte Pool, Uznach
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