Mitteilungsblatt Nr. 5 | 15. Mai 2020 14 9. Seien Sie etwas nachsichtiger – Ihnen und anderen
gegenüber.
Die aktuelle Situation ist für alle eine Belastung. Denken Sie daran, dass dies für Sie, Ihre
Familie und Ihren ganzen Freundeskreis gilt. Unterstützen Sie sich gegenseitig, reden Sie
miteinander und lassen Sie sich Freiräume, um sich auszudrücken. Vielleicht schreiben
Sie gerne. Dann könnten Sie ein Tagebuch führen. Oder Sie werden kreativ und malen
oder musizieren.
10. Hören Sie auf Ihre Gefühle und schauen Sie, was Ihnen
gut tut. Vermeiden Sie dadurch eine Eskalation.
In einer ausserordentlichen Zeit können bei Menschen unterschiedliche Gefühle aufkommen,
zum Beispiel Angst, Stress oder Aggressionen. Verdrängen Sie Ihre Gefühle nicht,
sondern sprechen Sie darüber. Oder ziehen Sie sich frühzeitig in ein Zimmer zurück und
atmen Sie tief durch. Leben Sie die Gewalt nicht aus!
11. Erkennen Sie Gewalt, auch bei sich selbst. Reagieren
Sie, bevor Sie gewalttätig werden.
Gewalt hat viele Formen, zum Beispiel Anschreien, Schikanieren oder Schlagen. Wenn
Sie merken, dass Sie mehr und mehr überfordert sind und beginnen, die Kontrolle über
sich zu verlieren, dann reagieren Sie rechtzeitig! Telefonieren Sie zum Beispiel mit einem
Freund oder einer Freundin. Zögern Sie auch nicht, fachliche Hilfe zu holen. Sie sind
nicht allein!
Die Opferhilfe 071 227 11 00, der Polizeinotruf 117 oder das Frauenhaus 071 250 03 45
helfen Ihnen.
12. Holen Sie sich Hilfe. Nutzen Sie die Angebote.
Ein erster Schritt ist die Selbsthilfe. Nutzen Sie zusätzlich die online verfügbaren
Informationen und Angebote. Holen Sie auch externe Hilfe bei Fachpersonen.
Diese unterstützen Sie gerne. Hilfe holen ist ein Zeichen von Stärke und Verantwortung.
Hilfsangebote finden Sie auf der nächsten Seite.
Kanton St.Gallen
Coronavirus
Was tun?
12 Tipps für die Zeit zu Hause.
Bleiben Sie zu Hause, damit diese Ausnahmesituation möglichst bald
zu Ende ist. Wir unterstützen Sie dabei mit Empfehlungen, die sich in
ähnlichen Situationen bewährt haben. Schauen Sie sich die Tipps an
und überlegen Sie sich, welche zu Ihnen passen. Welches sind Ihre
persönlichen Favoriten?
Auf www.sg.ch/coronavirus «Tipps für die Zeit zu Hause» finden Sie viele Informationen
und Tipps, insbesondere für den Alltag mit Kindern, sowie Beratungs-
und Unterstützungsangebote.
1. Halten Sie eine Tagesstruktur ein.
Finden Sie eine gute, für Sie passende Tagesstruktur. Stehen Sie wie immer auf und
ziehen Sie sich an. Essen, schlafen, arbeiten oder lernen Sie zu den gewohnten Zeiten –
wenn immer möglich.
2. Planen Sie Ihren Tag möglichst konkret und detailliert.
Gestalten und planen Sie Ihren Tag aktiv. Nehmen Sie sich bestimmte Arbeiten oder
Aufgaben vor. Vielleicht ist jetzt auch die Zeit, aufzuräumen oder «Kleineres» zu erledigen.
Belohnen Sie sich und gönnen Sie sich etwas. Bereiten Sie sich täglich eine kleine
Freude. So behalten Sie die Kontrolle und haben gleichzeitig ein gutes Gefühl. Auch
das Einkaufen für ältere Personen kann eine sinnvolle Tätigkeit sein.
3. Konsumieren Sie Medien bewusst.
Seriöse Nachrichten liefern Ihnen die notwendigen Informationen und geben Ihnen
Orientierung. Vermeiden Sie aber, dass sich alles nur noch um das Thema Coronavirus
dreht und ignorieren Sie Panikmache.
4. Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken.
Erinnern Sie sich an Ihre Stärken, Talente und Fähigkeiten, die Ihnen in schwierigen
Situationen geholfen haben. Das gibt Ihnen Kraft, Stabilität und positives Denken.
Sprechen Sie mit anderen Menschen auch über Erfreuliches und Unterhaltsames.
5. Entspannen Sie sich. Entspannung hilft gegen Angst.
Entspannungsübungen helfen gegen Ängste. Denn Angst und Entspannung können
nicht gleichzeitig auftreten. Und denken Sie daran: Die Situation wird vorübergehen.
6. Bewegen Sie sich. Bewegung tut Kindern und
Erwachsenen gut.
Bewegung tut gut, sie belebt Geist und Körper. Auch zu Hause, auf engem Raum,
können Sie etwas für Ihre Fitness und Ihr Wohlbefinden tun.
Für Seniorinnen und Senioren empfehlen wir die neue Sendung auf TVO «Bliib fit –
mach mit!», jeweils von Montag bis Samstag um 10 Uhr auf TVO oder jederzeit auf
www.tvo-online.ch.
7. Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte digital und
unterstützen Sie sich gegenseitig.
Der Kontakt mit der Familie oder dem Freundeskreis ist wichtig. Telefonieren oder
chatten Sie. Nutzen Sie die technischen Möglichkeiten! Unterhalten Sie sich über
Alltägliches, lachen Sie zusammen oder sprechen Sie über Ihre Gefühle und Sorgen.
8. Unterstützen Sie Ihr Kind.
Kinder brauchen jetzt mehr Sicherheit und Geborgenheit. Geben Sie Ihrem Kind Halt
durch eine klare Tagesstruktur, feste Lernzeit und Freizeit. Lassen Sie Ihr Kind aktiv den
Alltag mitgestalten und nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind. Hören Sie ihm zu. Spielen Sie
zusammen und achten Sie darauf, dass Fernsehen, Handy und Computer nicht immer
dabei sind. Kinder brauchen auch Rückzugsmöglichkeiten. Das hilft, Streit und Konflikte
zu verhindern.
Hilfsangebote
Bei Sorgen oder Gesprächsbedarf
Die Dargebotene Hand, Tel. 143, www.143.ch
Für Eltern
Elternberatung 24/7 der pro juventute, Tel. 058 261 61 61,
www.projuventute.ch/de/elternberatung
Kinderschutzzentrum St.Gallen, www.kszsg.ch:
Elternhotline TATKRÄFTIG, Tel. 071 243 78 78 (für Eltern von Kindern unter 6 Jahren)
und Beratungsstelle In Via, Tel. 071 243 78 02.
Für Kinder und Jugendliche
Beratung und Hilfe für Kinder und Jugendliche (pro juventute), Tel. 147, www.147.ch
Kinder- und Jugendnotruf des Kinderschutzzentrums St.Gallen, Tel. 071 243 77 77
(24 Std. erreichbar), www.kszsg.ch
Bei Gewalt in Ehe und Partnerschaft
Frauenhaus St.Gallen, Tel. 071 250 03 45, www.frauenhaus-stgallen.ch
Opferhilfe SG – AR – AI, Tel. 071 227 11 00, www.ohsg.ch (für Frauen und Männer)
Polizeinotruf 117
Weitere Angebote und Informationen im Überblick
Einen sehr guten Überblick über Hilfsangebote und Beratung für verschiedene Lebenssituationen
finden Sie unter www.zepra.info/beratungsstellen. Hier können Sie Angebote
nach diversen Kriterien (unter anderem Ihrem Wohnort) suchen.
Unter www.sg.ch/coronavirus finden Sie weitere Informationen und Tipps für den Alltag
zu Hause sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote.
Weitere Tipps (zum Beispiel zu Homeoffice, Familie oder Ängsten und Sorgen) finden Sie
bei www.dureschnufe.ch, einer Plattform für psychische Gesundheit rund um das
Coronavirus.
Erarbeitung des Flyers: Fachstelle Psychische Gesundheit (ZEPRA). Die Inhalte basieren auf dem Informationsblatt zu COVID-19 des
Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen (BÖP).
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