Eigenverantwortung
«Innovative politische Rahmenbedingungen
sind nötig, damit
persönliche und gemeinschaftliche
Initiativen effizient wirken können.»
Susanne Vincenz-Stauffacher
Nationalrätin
4
Die Idee wird Revolution im Haushalt
Nach und nach wurden elektrische Geräte erschwinglicher
und revolutionierten damit auch die Hausarbeit. Allen voran
haben Staubsauger, Waschmaschine und Kochherd die Arbeit
der damals dafür zuständigen Hausfrauen erleichtert und ihre
Rückkehr in die Erwerbsarbeit gefördert, aber auch zum Abbau
von Hauspersonal geführt.
Switzerland Innovation Park Ost (SIP)
Der Innovation Park Ost ist der 6. Standort der Stiftung Switzerland
Innovation. Am 3. Januar 2022 hat Hans Ebinger, Geschäftsführer
und erster Angestellter des Parks sein Büro an
der Lerchenfeldstrasse 3 in St.Gallen bezogen. Damit hat die
Phase des eigentlichen Aufbaus des Standorts im Campus Lerchenfeld
begonnen. Dort hat sich in den vergangenen 10 Jahren
auf einer Nutzfläche von 35'000 m2
eine Gemeinschaft von Start-ups, KMU
und technologisch orientierten Unternehmen
angesiedelt.
Herr Ebinger, welches sind die nächsten
Schritte beim Aufbau des Switzerland Innovation
Park Ost?
Hauptziel im Jahr 2022 ist, «Funktionsf
ä h i g k e i t »
zu erlangen.
Der SIP Ost
wird insbesondere
in den Themenschwerpunkten
Innovation vorantreiben
und will hiesigen KMUs innovative
Prozesse und Technologien näherbringen.
Zuerst werden wir
die Zusammenarbeit mit Startfeld
vertiefen um Synergien zu nutzen.
Startfeld vermietet Räume und bietet
Innovationsdienstleistungen wie
Workshops an, wir tun dies künftig
gemeinsam.
Dann wird der Themenschwerpunkt
«Leben im Alter» aufgebaut.
Viele unserer Forschungspartner
wie die Empa, das Kantonsspital
SG, die Ostschweizer Fachhochschule
oder die HSG besitzen Forschungskompetenz
in Themen, die
für die Gesundheit von Bedeutung
sind. Ältere Menschen sind eine
wachsende Verbrauchergruppe,
deren Bedürfnisse (wie z.B. länger
unabhängig leben) nicht wirklich
befriedigt werden. Dies bietet unternehmerische
Chancen, die wir
anpacken möchten. Die Idee ist
nicht neu. Aber der SIP Ost kann
und will mithelfen, dass vielversprechende
Ideen und Prototypen
nicht in der Schublade verstauben,
sondern erfolgreiche Produkte
werden.
Wie wird sich die Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstitutionen
und interessierten Industriebetrieben konkret gestalten?
Als Erstes werden sich am Standort des SIP Ost mehr und mehr
Start-ups und Unternehmen ansiedeln, die auf den gleichen
Themenfeldern arbeiten. Dadurch entsteht Schritt für Schritt
ein Ökosystem, in dem fachlicher Gedankenaustausch besteht.
Davon profitieren die im Startfeld angesiedelten
Start-ups. Für den SIP Ost
mit Standort St.Gallen bietet sich ein
Schwerpunkt aus dem Bereich Gesundheit
an. Für den Standort Buchs wäre ein
Schwerpunkt für die MEM-Industrie naheliegend.
Die Wirkung wird nicht «standortbeschränkt
» sein. Eine thematische Zusammenarbeit
von Forschungsinstitutionen
und Unternehmen soll in der ganzen Region
gestärkt werden. Wir können einen
Beitrag leisten, wenn es darum geht, komplexere Projektteams
aus mehreren Forschungspartnern und Unternehmen über
verschiedene Wertschöpfungsstufen aufzubauen. Gelingen
kann dies wiederum am ehesten in Schwerpunktthemen, für
die Mitarbeitende des SIP Ost eine Fachkompetenz mitbringen.
Wie unterscheiden sich die Rahmenbedingungen des Forschungs
und Innovationszentrums RhySearch in Buchs und
jene des Innovationsparks Ost?
RhySearch hat den Auftrag, Forschung in für die Region relevanten
Forschungsthemen durchzuführen, Wissen in die regionale
Industrie zu transferieren und akademische Fachkräfte
auszubilden. Dazu hat sich RhySearch in Absprache mit der Industrie
die Schwerpunkte Optische Beschichtung und Präzisionsfertigung
gesetzt, Forscher eingestellt, Forschungsanlagen
beschafft, Labors eingerichtet und betreibt heute intensiv Forschung
und Entwicklung (F&E).
Der Auftrag des SIP Ost ist es, Investitionen in privatwirtschaftliche
F&E zu steigern und über die Ansiedlung von Unternehmen
ein Ökosystem aufzubauen. Unsere Mitarbeitenden
werden gegenüber RhySearch eher das Profil von Geschäftsentwicklern
oder Projektleiterinnen haben. Wir werden nach
Forschungsaufgaben suchen, die RhySearch und unsere anderen
Forschungspartner einbinden und zu konkreten neuen Produkten
oder Dienstleistungen für Industriefirmen führen.
Auch die Finanzierungsmodelle sind unterschiedlich: Rhy-
Search finanziert sich zu einem Drittel aus den Beiträgen der
Träger, zu einem weiteren Drittel aus den Beiträgen der Forschungsförderung
(z.B. InnoSuisse) und schliesslich mit dem
letzten Drittel aus Direktbeiträgen der Industrie. Der SIP Ost erhält
vom Kanton St.Gallen eine Anschubfinanzierung, soll aber
letztlich ein selbsttragendes Public-private partnership-Projekt
mit privater Mehrheit sein.
In den schweizerischen
Innovationsparks
vernetzen sich Hochschu-
len und Unternehmen,
um Produkte und Dienstleistungen
zu entwickeln,
die erfolgreich auf den
Markt gebracht werden
können und Arbeitsplätze
schaffen. Ihnen steht ein
Rahmenkredit des Bundes
von 350 Millionen Franken
zur Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen
in
den Parks zur Verfügung.
Schwerpunkte der
Tätigkeit des Innova-
tionsparks Ost werden
Projekte aus den Bereichen
Gesundheit, Maschinen-,
Elektro- und Metall-(MEM)-
Industrie und Digitalisierung
in der Wirtschaft sein.
Forschungspartner des
Innovationsparks Ost
sind die Empa, das Kantonsspital
St.Gallen, die Universität
St.Gallen und die
Ostschweizer
Fachhochschule Ost.
www.switzerland
-innovation.com/ost
/ost