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Erleichterung im Büro
Neben der Industrie ist auch die Büroarbeit von der Elektronik
grundlegend verändert worden. Den elektrischen Schreib-
und Rechenmaschinen war aber nur eine kurze Lebensdauer
vergönnt. Die Einführung des Personal Computers und die
Entwicklung von handlichen Druckern machte sie überflüssig
und erleichterte auch Zeitmanagement und Archivierung.
Sie waren beruflich auch in den USA, in Deutschland, in den
Niederlanden und in Liechtenstein tätig. In welchem dieser
Länder wird Innovation am wirkungsvollsten gefördert?
Die Beantwortung dieser anspruchsvollen Frage erfordert einen
Vergleich vieler Faktoren, über die ich mir kein Urteil anmassen
möchte. Ich schildere Ihnen stattdessen meine persönlichen
Eindrücke ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Die Schweiz besitzt mit der ETH und der EPFL Forschungsinstitute
auf Weltniveau. Zürich, Lausanne und Basel gehören
zu den Top 100 Science & Technology Clustern weltweit. Die
Schweiz führt seit über 10 Jahren die Rangliste der innovativsten
Länder an (Global Innovation Index). Hier wird also Innovation
am wirkungsvollsten gefördert. Wollen wir diese führende
Position halten, gilt es immer besser zu werden. Für uns in der
Ostschweiz geht es darum, innerhalb des «Powerhouse Switzerland
» nicht den Anschluss zu verlieren.
In den USA herrscht grosse Technologiebegeisterung. Amerikaner
sind verglichen mit uns «early adopters». Etwas ausprobieren
und dabei scheitern, ist schon längst kein Stigma mehr –
auch bei uns nicht mehr. Man steht auf und versucht es erneut.
Die Technologieunternehmen Apple, Google, Microsoft, Tesla,
Facebook sind in kurzer Zeit an allen Industrieunternehmen
vorbei zu den grössten Unternehmen der Welt gewachsen. Befeuert
durch diese jüngsten «Beweise» und basierend auf einer
traditionell deutlich höheren Risikobereitschaft findet Innovation
in den USA mehr Geld und Aufmerksamkeit als irgendwo
sonst, die «Förderung» stammt primär aus privaten Mitteln.
Darüber hinaus verfügen die privaten Universitäten über enorme
Mittel und investieren direkt in Zukunftsunternehmen. Die
Modelle, mit denen wir heute Start-ups fördern
und Innovation beschleunigen wollen,
stammen ursprünglich aus den USA.
In Europa (u.a. in den Niederlanden und in
Deutschland) hat man verstanden, dass Internet
und Digitalisierung alle künftigen Produkte
erfassen. Beim entstehenden Internet
of Things will man daher eine führende Rolle
spielen. Man nimmt dies als einen Wettlauf
wahr, für dessen erfolgreichen Ausgang substanzielle
Investitionen erforderlich sind.
Schliesslich steckt die ganze europäische
Automobilindustrie in einem doppelten Umbruch vom Verbrennungsmotor
zum Elektromotor und von einer analogen
vom Menschen gesteuerten Maschine hin zum fahrenden Rechenzentrum.
Die grössten Unternehmen des Kontinents müssen
in kurzer Zeit neue Kernkompetenzen aufbauen. In diesem
Zusammenhang wurden grosse Investitionen getätigt und Pilotprojekte
gestartet.
Wir können vom neuen Campus der RWTH Aachen lernen, denn
die dortigen Themen (Maschinenbau, CNC-Fertigung, Additive
Fertigung, Photonik) passen sehr gut zum Profil unserer Region.
Startfeld St.Gallen
Seit 2010 ist das Startfeld im Lerchenfeld ansässig. Die aus drei
juristischen Personen bestehende Organisation ist ebenfalls
Partner des Innovationsparks Ost.
Der ehemalige Ständerat Hans Altherr
ist UFS-Mitglied, präsidiert
den Verein Startfeld und den Verein
Startfeld Innovationszentrum.
Herr Altherr, In welcher Form Ist
das Startfeld am Aufbau des Innovationsparks
Ost beteiligt?
Seit die Switzerland Innovation
Park Ost AG (SIP Ost) operativ ist,
funktioniert die Zusammenarbeit
hervorragend. Startfeld kann sich
auf jeder Stufe sehr gut einbringen.
Wie wird der Innovationspark Ost
die Arbeit und die Rahmenbedingungen
des Startfelds verändern?
Änderungen wird es sicher geben.
Sowohl der SIP Ost als auch
Startfeld arbeiten mit Hochdruck
daran, Lösungen zu finden, die einen
echten Gewinn für die Innovations
und Start-up-Landschaft
Ostschweiz darstellen.
Wie wird sich die Zusammenarbeit
der beiden Organisationen
in Zukunft
gestalten?
Besteht die
Gefahr von
Doppelspurigkeit?
Beiden Seiten ist es ein grosses Anliegen,
ihre Kräfte zu bündeln. Ein engeres
Zusammengehen beider Organisationen
wird möglicherweise zu Beginn einige
Reibungen verursachen, bestimmt
aber keine Doppelspurigkeiten.
Innovativ sein
«Bisherige Wege und Möglichkeiten
müssen angepasst oder sogar
verlassen werden, um das Neue
zum Fliegen zu bringen.»
Susanne Vincenz-Stauffacher
Nationalrätin
Startfeld
unterstützt Interessierte aus
den Kantonen St.Gallen und
beider Appenzell bei der
Gründung eines Start-ups.
Der Verein Startfeld bietet
Beratung und Unterstützung
in allen Fragen, die sich
bei einer Firmengründung
stellen. Er vernetzt Start-ups
und Investor*innen.
Die Stiftung Startfeld
ermöglicht Finanzierungen
von CHF 10'500 bis CHF
300'000.
Das Innovationszentrum
vermietet Büroräume sowie
Räumlichkeiten für Seminare
und Veranstaltungen.
Träger des Startfelds sind
die Empa, die Universität
St.Gallen, die Ostschweizer
Fachhochschule Ost, die
Stadt St.Gallen, die Swisscom
und die St.Galler
Kantonalbank. (ck)
www.startfeld.ch
Die UFS haben am 6.4.2022
im Startfeld eine spannende
Mitgliederversammlung erlebt.
Geschäftsführer Peter
Frischknecht hat den Betrieb
erklärt und durch einige Firmenbüros
geführt. Nach
den statutarischen Traktanden
haben wir auf der Piazza
einen Apéro genossen.
/www.startfeld.ch