Mitteilungsblatt Nr. 7 | 13. Juli 2018 9
Menschen ins Freie gelockt, aber auch die Waldbrandgefahr
erhöht. Bei dürrem Gras und trockenen
Stauden braucht es nicht viel, dass sich ein Feuer
ausbreitet. Kommt Wind dazu, geht es umso
schneller. Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU)
gab es in den letzten zwanzig Jahren durchschnittlich
90 Brände pro Jahr, dabei wurden jährlich um
die 370 Hektaren Wald verwüstet. Das müsste nicht
sein. Die meisten Waldbrände sind auf menschliche
Ursachen zurückzuführen.
In der Schweiz ist vieles bis ins letzte Detail geregelt.
Beim Feuern im Wald ist das nicht so. In der eidgenössischen
Wald-, Jagd- beziehungsweise Naturschutzgesetzgebung
gibt es keine expliziten Verbote
für Grillfeuer. Bei akuter Waldbrandgefahr, kann das
Feuermachen jedoch verboten oder eingeschränkt
sein. Je nach Gefahrenlage schränken die zuständigen
Behörden das Feuern vorübergehend ein, bis hin
zum totalen Verbot. Auf der Internetseite des Bundesamtes
für Umwelt BAFU (www.waldbrandgefahr.
ch) finden sich Angaben zur aktuellen Risikolage.
Feuermachen im Wald ist eine schöne, aber auch
verantwortungsvolle Sache. Ein paar Tipps:
– wenn immer möglich, bestehende Feuerstellen
benutzen
– herumliegende, dürre Äste dürfen zum Feuern gesammelt
werden: feine Nadelzweige eignen sich
zum Anzünden, dickere Laubhölzer geben gute
Glut; vermoderndes Holz überlassen wir Pilzen und
Kleintieren, es entwickelt ohnehin zu viel Rauch. Sofern
nicht anders vermerkt, kann an Feuerstellen
bereitgestelltes Holz massvoll benutzt werden
– auf keinen Fall dürfen Bäume beschädigt oder
gar gefällt werden, «grüne», saftführende Äste
brennen ohnehin kaum
– für den Brätli-Stecken darf man geeignete Äste,
beispielsweise Haselruten, schneiden
– das brennende Feuer ist immer zu beaufsichtigen,
vor dem Weggehen sind Flammen und Glut
zu löschen
– windet es stark oder ist es sehr trocken, sollte
gar nicht erst ein Feuer gemacht werden
– Zigarettenstummel und Streichhölzer gehören
nicht auf den Boden
Der Wald bietet viel und lädt zum Verweilen ein –
nicht zuletzt an einem gemütlichen Feuer. Durch
verantwortungsvolles Handeln zollen Sie dem Wald
und seinen Bewohnern Respekt und helfen, Brände
zu vermeiden. WaldSchweiz, der Verband der Waldeigentümer,
wünscht einen schönen Sommer im
Wald und «e Guete»!
Waldbrände gehören zur Natur
Waldbrände, ausgelöst durch Blitze, gehören auch
in unseren Breitengraden zur natürlichen Dynamik
und sind für das Ökosystem keine Katastrophe. Sie
können sogar positive Effekte haben. Denn es gibt
ganz spezielle Organismen, die sich an die Bedingungen
nach einem Waldbrand angepasst haben.
So beispielsweise die nur im Tessin an manchen
Stellen vorkommende Zistrose, deren Samen auf
dem warmen Brandboden schnell keimen und gedeihen
und nur so eine Chance haben, sich eine Zeit
lang gegen die übrige Vegetation durchzusetzen.
Dennoch versucht man in der kleinräumigen
Schweiz, wo der Wald viele wichtige Funktionen zu
erfüllen hat, Waldbrände zu vermeiden, weil sie ein
grosses Sicherheitsrisiko für Menschen und Siedlungen
darstellen und hohe wirtschaftliche Schäden
verursachen können.
Im Wald sind alle willkommen – ob zum Spazieren,
Biken, Joggen oder eben zum Bräteln. Es gilt das
freie Betretungsrecht. Aber es gilt zu bedenken: Jeder
Wald hat einen Eigentümer, und dieser ist für
ein rücksichtsvolles Verhalten seiner Gäste dankbar,
genauso wie die vielen Pflanzen und Tiere, die
im Wald leben. Tipps für den Waldbesuch gibt’s auf
der Website von WaldSchweiz/zu Gast im Wald.