1974, Systemtechnik Ing., Inhaber einer
Informatikfirma in Buchs, Mitglied der
Umwelt- und Energiekommission Buchs,
Hochschulrat der Interstaatlichen Hochschule
für Technik Buchs (NTB).
Michael Eberli liegt die Jugend sehr am
Herzen. Er setzt sich im Hochschulrat für
ein erstklassiges Ausbildungssystem
und die Innovationsförderung ein. Ideale
Rahmenbedingungen für die Wirtschaft
zu schaffen ist einer seiner Schwerpunkte,
genauso wie Elektromobilität und die
Anbindung der Ostschweiz ans öV-Hochgeschwindigkeitsnetz.
Sein Engagement als
Präsident des Vereins
Krempel ermöglicht
vielen Jugendlichen,
ihre kulturelle und
kreative Seite auszuleben.
Michael Eberli
ist auch oft im Freien
unterwegs, fährt Vespa,
ist Sportsegler und liest
gerne.
Kann die Energiewende
den Klimawandel stoppen?
Erhöhter Strombedarf durch Umstieg auf erneuerbare Energien
Die Ziele der Energiestrategie sind klar - weg von der Atomenergie, weg von den
fossilen Energieträgern und Reduktion des Energieverbrauchs. Ursprünglich
war der Ausstieg aus der Atomenergie im Fokus, mittlerweile steht die Reduktion
des CO2-Ausstosses durch die Klimadebatte im Vordergrund. Die globale
Durchschnittstemperatur wird sich gemäss breitem wissenschaftlichem Konsens
in diesem Jahrhundert um mehr als 2°C erhöhen. Wissenschaftlich belegt ist,
dass die aktuelle Erwärmung zum grössten Teil menschengemacht ist, durch
die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas. Eine grösstmögliche Reduktion der
fossilen Energieerzeugung ist also notwendig und dringend. Als Zwischenziel hat
der Bundesrat dazu unter anderem eine Reduktion des Gesamtenergiebedarfs
pro Kopf um 43% bis ins Jahr 2035 in der Energiestrategie festgeschrieben, der
Strombedarf soll pro Kopf um 13% gesenkt werden. Insbesondere beim Strombedarf
stellt sich dabei die Frage, ob dies realistisch ist.
Natürlich besteht erhebliches Potential für Einsparungen - gleichzeitig sollen
jedoch Ölheizungen auf Wärmepumpen umgestellt und der Verkehr elektrifiziert
werden. Wenn sämtliche bestehenden Ölheizungen in der Schweiz durch
Wärmepumpen ersetzt würden, hätte dies eine fast 100%ige Reduktion der
CO2-Emissionen durch Heizungen und eine deutliche Reduktion des Energieverbrauchs
zur Folge, gleichzeitig würde jedoch ein zusätzlicher Strombedarf von
etwa 10 Terawattstunden pro Jahr entstehen. Das entspricht in etwa der Produktion
des grössten Kernkraftwerks der Schweiz in Leibstadt und würde den
Gesamtstromverbrauch um mehr als 17% erhöhen. Und bei dem Umstieg von
Benzin- und Diesel- auf Elektroautos verhält es sich ähnlich. Es ist also durchaus
realistisch, dass zukünftig zwar der Gesamtenergieverbrauch reduziert werden
kann, der Stromverbrauch dabei aber zunimmt.
Woher kommt unser Strom in Zukunft?
Wie soll dieser Strom und der Ersatz für die stillzulegenden Kernkraftwerke also
zukünftig produziert werden? Um die bestehenden Kernkraftwerke mit gesamthaft
25 Terawattstunden Jahresproduktion zu ersetzen, wären etwa 5500 Windkraftanlagen
in der Grösse derjenigen in Haldenstein notwendig oder etwa 150
km2 PV-Fläche - das entspricht fast der Fläche des Kantons Appenzell Innerrhoden.
Zusätzlich müssen Speicherkraftwerke und andere Energiespeicher gebaut
werden, um tages- und jahreszeitabhängige Produktions- und Verbrauchsschwankungen
Ist die Schweiz bereit für erneuerbare Energieerzeugung in grossen Dimensionen?
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ausgleichen zu
können.
Ist ein Ausbau der erneuerbaren
Energien in solchen Dimensionen
überhaupt machbar? Technisch
und finanziell scheint es möglich
- wo es aber klemmt, ist bei der
Umsetzung, bei der Bewilligung
und den Einsprachen gegen
solche (Gross-) Projekte. Die Interessenabwägung
z.B. zwischen
nachhaltiger Energieversorgung
und Landschaftsschutz gestaltet
sich meist sehr schwierig. Es
ist dringend notwendig, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, ansonsten
werden wir zukünftig auf massive Stromimporte angewiesen sein - und diese
würden kaum aus erneuerbaren und CO2-freien Energiequellen stammen.
Auch finanziell ist ein Umstieg auf erneuerbare Energien durchaus interessant -
heute bezahlen Schweizer Konsumenten/-innen jedes Jahr über 15 Milliarden
Franken für Erdölprodukte wie Heizöl, Benzin, und Gas. Dieses Geld fliesst zu
einem grossen Teil ins Ausland, oft auch in Länder mit politisch fragwürdigen
Regimes, welche unsere Grundwerte und Ideale nicht teilen. Wenn ein grosser
Teil dieser Summen zukünftig in die heimische, erneuerbare Energieproduktion
fliesst, wird ein wesentlich höherer Anteil der Wertschöpfung auch in der
Schweiz stattfinden und es kann davon ausgegangen werden, dass dadurch
auch viele tausend zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Michael Eberli
«Ich bin UFS-Mitglied,
weil ich überzeugt bin, dass wir
unserer Umwelt mehr Sorge tragen
müssen - und dies nach Möglichkeit nicht
mit wirtschaftsfeindlichen Verboten sondern
mit positiven Anreizen.»
Michael Eberli
Nationalratskandidat