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Impressum
Herausgeber:
Seniorenverband
St.Gallen-Appenzell
Layout und Druck:
Schmid-Fehr AG, Goldach
Redaktion:
Richard Lehner,
Netzwerk Lehner GmbH,
Rorschach
Beiträge an:
Maria Kaiser-Dort, Präsidentin
Höhenweg 6
9630 Wattwil
info@seniorenfragen-sgarai.ch
Mitgliederadministration:
Erika Pertzel, Schulstrasse 21,
9327 Tübach
eribri@paus.ch
Homepage
Verband für Seniorenfragen
www.seniorenfragen-sgarai.ch
Pflegenotstand!
Lösungen gesucht
Beim vorliegenden Artikel handelt
es sich um einen Auszug aus dem
Protokoll der Sitzung des Vorstandes
und des Arbeitsausschusses
der Senioren-Plattform Bodensee
vom 15. September 2020 im Hotel
Seegarten in Arbon. Die Versammlung
wurde von Evelyn
Jung, Präsidentin des Schweizerischen
Verbandes für Senioren-
fragen Kanton Thurgau eröffnet.
Hauptthema der Sitzung war das
Thema «Pflegenotstand», das rege
diskutiert wurde. Pflegenotstand –
ein politisches und berufliches
Schlagwort sowohl in Deutschland,
Österreich, im Fürstentum
Liechtenstein wie auch in der
Schweiz. In allen vier Ländern
herrscht in der Akut- und Langzeitpflege
(Alterspflege) akuter
Personalmangel. Der Pflegenotstand
ist ein Fass ohne Boden
und grenzüberschreitend.
Der demographische Wandel,
schlechte Arbeitsbedingungen,
unterdurchschnittliche Gehälter,
der Einfluss von Zeitfirmen, ausserdem
die Tatsache, dass immer
weniger Angehörige bereit oder
in der Lage sind, die Hauspflege
zu übernehmen, sind die Haupt-
ursachen des Pflegenotstandes.
Die Pflegeversicherung in
Deutschland und Österreich
deckt die Kosten einer permanenten
Pflege zu Hause nicht mehr
ab. Ein neues Berufsbild ist
entstanden, auch in der Schweiz –
die Care-Migrantin aus dem
nahen und fernen Ausland.
Dies sind vorwiegend Frauen,
die zeitbeschränkt, oft auch
illegal und teilweise unterbezahlt,
in unseren Ländern arbeiten. In
Liechtenstein ist die Stiftung
ZUKUNFT beauftragt, das Thema
«Pflege» aufzunehmen, zu bearbeiten
und zu analysieren.
Steigender Druck, zu wenige
Pflegepersonen in der Ausbildung
und eine alternde Bevölkerung,
die mehr, resp. häufiger, Langzeitpflege
braucht, sind in der
Schweiz die Gründe für den herrschenden
Pflegenotstand. Eine
hängige Pflegeinitiative «Für eine
starke Pflege» wird demnächst im
Parlament beraten und möglicherweise
dem Stimmvolk zur
Abstimmung vorgelegt.
Die Pflegefinanzierung in der
Schweiz wird von den Krankenversicherern,
der öffentlichen
Hand und den Patientinnen und
Patienten getragen. Obwohl das
Problem bestens bekannt ist und
sich noch verschärfen wird, bleibt
die Politik gelassen und schiebt
das Thema auf das Abstellgleis.
Die Lösung dieses Problems liegt
noch in weiter Ferne. Da hilft nur
eines: Dran bleiben!
Ihre Meinung zu diesem Thema
interessiert uns sehr – vielleicht
haben Sie Ideen für eine Lösung
dieses Missstandes? Schreiben Sie
an die Präsidentin Maria Kaiser.
Die Kontaktadresse finden Sie im
Impressum dieser Ausgabe.
Erika Pertzel
Vorstandsmitglied
/www.seniorenfragen-sgarai.ch
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