UFS-Bulletin November 2021
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Mut zum Wandel
Das vorliegende Bulletin schliesst einen zweijährigen Zyklus
ab, in dem wir uns schwerpunktmässig mit landwirtschaftlichen
Themen auseinandergesetzt haben. In diese Zeitspanne
fällt auch die Gründung eines neuen Fachgremiums innerhalb
der UFS, nämlich jene der Arbeitsgruppe Forst- und
Landwirtschaft. Damit haben wir unseren Umweltfokus um
zwei wichtige Themen erweitert und gleichzeitig auch Fachkompetenz
hinzugewonnen. In dieser Arbeitsgruppe wirken,
und das ist das Spannendste, auch Nichtmitglieder mit. Sie
verfügen über spezifisches Fachwissen und ein Netzwerk,
das sich uns sonst nicht erschliessen würde. Aus der Arbeitsgruppe
sind politische Vorstösse hervorgegangen, aber auch
zwei neue Positionspapiere (Landwirtschaft und Ernährung,
Wald- und Holzwirtschaft), die beide noch von der Mitgliederversammlung
abzusegnen sind.
Landwirtschaft ist ein extrem breites und wichtiges Themenfeld.
Rund 50'000 landwirtschaftliche Betriebe mit 150'000
Beschäftigten generieren auf einer Fläche von 1 Million
Hektaren Nutzfläche einen Umsatz von gegen 4 Milliarden
Franken. Beeindruckende Zahlen! Beeindruckend sind auch
die Subventionen, die in die Landwirtschaft fliessen. Rund
2.8 Milliarden Franken werden per Direktzahlungen in die
schweizerische Landwirtschaft gepumpt, knapp 15 % davon
als Biodiversitätsbeiträge (Zahlen von economiesuisse,
2019). Trotzdem nimmt die Biodiversität auf der landwirtschaftlichen
Nutzfläche ab. 15 % ist auch der Anteil der
Biobetriebe in der Schweiz, Tendenz steigend. Auf diese
INHALT
Seite 2 | 3
Von ökologischen Innovationen
Agrarökologie, das Konzept der Zukunft?
Esst Hafer, Bio-Hafer!
Seite 4 | 5
Von sozialen Innovationen
Nachhaltigkeit in der Grossgastronomie
Seite 6 | 7
Von technischen Innovationen
Digitale Revolution in der Landwirtschaft
Insekten statt Soja und Fleisch
Seite 8
Was lange währt ...
Die liberale Umweltpolitik bekommt
ein solides Fundament
Veranstaltungsagenda
Entwicklung können wir Konsumentinnen und Konsumenten
Einfluss nehmen. Mit unserem Einkaufsverhalten können
wir den Produktemix massgeblich beeinflussen, indem wir
unseren Warenkorb mit Bioerzeugnissen anreichern. Dabei
müssen wir auch bereit sein, die aufwändigere Produktion
finanziell zu honorieren. Aber nur schon das Einkaufen von
heimischen Lebensmitteln stärkt die Bauernbetriebe, die
einen wichtigen Beitrag leisten für die Versorgungssicherheit
und auch die Landschaftspflege. Wenn wir dann noch dafür
sorgen, dass wir den «Foodwaste» reduzieren und auch den
Fleischkonsum zügeln, dann verkleinern wir den ökologischen
Fussabdruck merklich.
Ein interessantes Konzept in diesem Zusammenhang ist dasjenige
der Agrarökologie, ein in weiten Kreisen noch unbekannter,
aber an Bedeutung zunehmender Begriff, insbesondere
auch auf der internationalen Bühne. Agrarökologische
Konzepte gründen auf traditionellem und lokalem Wissen
und seinen Kulturen und verbinden es mit Erkenntnissen und
Methoden moderner Wissenschaft, heisst es im Weltagrarbericht.
Eine ressourcenschonende Produktion, wo Kreisläufe
geschlossen werden und innovative Lösungen zum Einsatz
kommen, sind das Gebot der Stunde. Die landwirtschaftliche
Nutzfläche können wir nicht vermehren und der Boden ist eines
unserer wertvollsten Güter. Tragen wir unseren Ressourcen
Sorge!
Raphael Lüchinger
Präsident UFS, Leiter Arbeitsgruppe Forst- und Landwirtschaft
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