
Mitteilungsblatt 4 Nr. 8 | 26. August 2022
Wie verschiedentlich den Medien entnommen werden
konnte, wird Energie aktuell zu extrem hohen
Preisen gehandelt. Müsste heute Strom auf dem
freien Markt für den Folgetag eingekauft werden,
könnte das 10 Mal (oder 55 Rp./kWh) mehr kosten
als vor Jahresfrist. Der Hauptgrund ist eine starke
Verunsicherung des Marktes hervorgerufen vor allem
durch den Krieg in der Ukraine und damit verbundenen
Schwierigkeiten Europas, den Gesamt-
Energiebedarf zu decken. Die Gestehungskosten
(Produktionskosten) für Strom haben sich aber eigentlich
– speziell in der Schweiz – nur unwesentlich
geändert.
Vor diesen unkontrollierbaren Entwicklungen ist
leider auch die Elektra Untereggen nicht verschont.
Für 2023 besteht noch ein gültiger Energie-Liefervertrag
zu hervorragenden Konditionen. Die Folgejahre
sind aber noch nicht abgesichert, und alle
müssen sich auf stark steigende Preise für 2024 einstellen.
Im Klartext: eine Verdoppelung des Tarifes
kann nicht ausgeschlossen werden! Sowohl bei der
nationalen und internationalen Stromproduktion
wie auch der Nutzung finden aktuell starke Umschichtungen
statt. Auf Produktionsseite sei etwa
die Nutzung von Sonnenenergie erwähnt, bei der
Nutzung E-Mobilität oder Heizen mittels Wärmepumpe.
Dies führt nicht nur zu immer komplexerer
und teurerer Netzinfrastruktur, sondern auch zu
deutlichen Änderungen in der Preisgestaltung. Die
historisch gewachsene Differenz zwischen Hochund
Niedertarif kann nicht mehr begründet werden
und fällt nach einer deutlichen Reduktion des Preisunterschiedes
im Vorjahr nun ganz.
Ökologischer Mehrwert wird weiterhin abgegolten
Energielieferanten wie die Elektra Untereggen müssen
aufgrund des Gesetzes die überschüssige produzierte
Energie aus privaten Photovoltaikanlagen
in ihr Netz aufnehmen und dem Produzenten vergüten.
Die unveränderte Entschädigung von
10 Rp./kWh beinhaltet rund 5 Rp./kWh Förderbeitrag.
Stromtarife nur geringfügig erhöht für das kommende
Jahr
Aufhebung des Doppeltarifs und Preiswarnung für
2024
Auf Antrag der Elektrakommission hat der Gemeinderat
den Stromtarif per 1.1.2023 genehmigt. Als Folge der
Umschichtungen bei der nationalen und europaweiten
Stromproduktion sowie sich stark ändernden Verbraucherstrukturen
(Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen) kann
kein Doppeltarif mehr angeboten werden. Die deutlich
gestiegenen Kosten für Netznutzung und Systemabgaben
auf Bundesebene müssen dem Kunden weitergegeben
werden. Energie: die Elektra Untereggen hat für 2023
noch einen gültigen Vertrag über kostengünstigen
Strom. Der Anteil Energie wird aus diesem Grunde nicht
angehoben. Für 2024 wird dieser Teil und damit der Gesamt
Tarif für Elektrizität aber massiv teurer werden.
Der billigste Strom ist der, welcher nicht gebraucht wird.
Die Elektra bittet Ihre Kundinnen und Kunden, sich bereits
heute darüber Gedanken zu machen, wie der Strombedarf
reduziert werden kann.
Die Kosten für Energie setzen sich aus 3 Hauptbestandteilen
zusammen:
1) Netznutzung: Nutzung der bestehenden Netzinfrastruktur.
Leitungen vom Ort der Energieproduktion
nach Untereggen sowie innerhalb der
Gemeinde durch unser Verteilnetz
2) Netzzuschlag / Abgaben: Abgaben und Systemdienstleistungen
3) Energiekosten: Einkaufspreise / Handelspreise
der Energie
Im Bereich Netznutzung hat der Stromlieferant der
Elektra, die SAK AG, die Tarife für 2023 um durchschnittlich
12.4% erhöht. Die Kosten für das Verteilnetz
der Elektra Untereggen bleiben unverändert.
Im Bereich Netzzuschläge und Abgaben haben sich
die Abgaben für Systemdienstleistungen Swissgrid
auf 0.46 Rp./kWh verdreifacht, der Rest bleibt unverändert.