Mitteilungsblatt Nr. 3 | 13.März 2020 9
AVA Geschäftsjahr 2019-Kurzbericht
Der ARA Altenrhein flossen im Jahr 2019 total 9.3
Mio. Kubikmeter Abwasser zu. Dies sind 16.5%
mehr als im sehr trockenen Vorjahr 2018. Die zufliessende
Gesamtschmutzfracht nahm leicht ab.
Die Reinigungsleistung der ARA war insgesamt sehr
gut, die gesetzlich vor-gegebenen Einleitwerte wurden
ausnahmslos erfüllt.
Wichtigster Meilenstein war die Inbetriebnahme
der vierten Reinigungsstufe. Seit September 2019
wird ein Grossteil der Mikroverunreinigungen und
Spurenstoffe aus dem gereinigten Abwasser entnommen.
Das Kombi-Verfahren, bestehend aus einer
Ozonierung und einer nachgeschalteten Filtration
mit granulierter Aktivkohle, kostete brutto Fr.
19.4 Mio. Nach Ab-zug der Bundesbeiträge im Umfang
von Fr. 10.8 Mio. verbleiben zu Lasten des Verbands
Fr. 8.6 Mio. Das Verfahren bewährt sich bis
anhin und Optimierungen wurden bereits implementiert.
Ein Biomonitoring mit Fischbecken, welche
mit gereinigtem Abwasser versorgt wer-den,
belegt die Effizienz des Verfahrens und die erzielte
Wassergüte. Die Altenrheiner Lösung gilt in Fachkreisen
als Vorzeigeobjekt und Referenzanlage.
Ein umfassender Umbau mit Erneuerung sämtlicher
Anlageteile ist im Bereich der Stapel- und Mischbehälter
im Gange. Diese Anlagenteile werden energetisch
optimiert und den ver-änderten Rahmenbedingungen
angepasst. Ebenfalls begonnen wurde mit
dem Bau einer zweiten Annahmestelle für Co-
Substrate. Die angelieferten Mengen an Speiseresten,
Le-bensmittelabfällen und Flüssigsubstraten
konnten nochmals deutlich ausgeweitet werden.
Mit der zweiten Verarbeitungsstrasse werden die
Weichen gestellt, damit die zukünftig benötigten
Kapazitäten für dieses wichtige Zusatzgeschäft vorhanden
sind.
Zwischen 2016 und 2018 wurden die beiden Kläranlagen
Rehetobel und Speicher ans AVA-Kanalnetz
angeschlossen. Seit November 2019 leitet auch die
seit diesem Zeitpunkt ausser Betrieb stehende ARA
Trogen-Wald das Abwasser nach Altenrhein ab. In
der ersten Hälfte 2020 wird die alte Kläranlage zu
einem Stapelbecken mit Pumpstation umgebaut.
Die beiden neuen Gemeinden wurden mit in den
Verband integriert. Das Einzugsgebiet umfasst nun
17 Gemeinden mit rund 62’000 angeschlossenen
Einwohnern. Die Führungsstruktur wurde auf die
veränderte Zusammensetzung ausgerichtet und
insbesondere die Zusammensetzung des Verwaltungsrats
den neuen Gegebenheiten angepasst.
Im Bereich der überregionalen Schlammentsorgung
wurden im Berichtsjahr etwas mehr als 6’200 Tonnen
Trockenklärschlamm verarbeitet. In der Tendenz
dürfte die Gesamtschlamm-menge in den kommenden
Jahren zunehmen und es werden vermehrt entwässerte
Schlämme verarbeitet, wogegen die Flüssigschlammmenge
stagniert. Im Berichtsjahr wurde
die Trocknungsanlage um eine Pelletierung erweitert,
was zu einer besseren energetischen Leistung
beiträgt. Probleme machte während mehreren Monaten
der Abluftwäscher, was zu störenden Geruchsemissionen
führte.
Der Gesamt-Stromverbrauch 2019 lag bei 8.4 GWh.
Davon wurden 6.88 GWh in den Block-heizkraftwerken
selbst produziert. Die Eigenstromproduktion
nahm mengenmässig nochmals zu. Zwei moderne,
sehr leistungsfähige Blockheizkraftwerke sind zentral
für die Versorgung mit Ökostrom und Abwärme
aus eigenen Quellen.