
Die heutige kulturelle Vielfalt wird in Zukunft normal sein Um heraus zu finden, wer uns in
Zukunft (2030) pflegt, gilt es mindestens
vier Faktoren zu beobachten:
1. Entwicklung der Bevölkerungsstruktur
2. Entwicklung der Pflege und Betreuung
3. Entwicklung der Technologie
4. Gesellschaftliche und Wirtschaftliche Faktoren
1. Die Bevölkerungsstruktur
In Zukunft (2030) pflegen und betreuen uns die heutigen
Kinder im Vorschul- und Primarschulalter. Eine
Generation mit multikulturellen Wurzeln wächst mit
Internet und Handy heran. Hinzu kommen jene Menschen,
die durch Migration in unser Land kommen:
Flüchtlinge und Menschen aus EU Staaten und EU
Anrainerstaaten. Diese kulturelle Durchmischung
wird sich auch in den Heimen zeigen. Es ist auch klar,
wen sie pflegen werden: immer mehr Menschen mit
Migrationshintergrund kommen ins «Pflegealter».
2. Betreuung und Pflege in 2030
Die Betreuung und Pflege von Menschen im Alter
entwickelt sich. Menschen werden gesünder älter als
noch vor einigen Jahren, die ambulante Pflege und
Betreuung Daheim wird gefördert. Das Pflegemodell
2030 von curaviva Schweiz unterstützt eine Vernetzung
der Angebote. Bestrebungen, die Betreuung
mehr in den Fokus zu nehmen, scheinen zu fruchten.
Dies alles wird dazu führen, dass Menschen älter
und wahrscheinlich noch multimorbider als heute
in Alters- und Pflegeheime einziehen. Diese Heime
werden im Verbund mit anderen Angeboten arbeiten,
insbesondere private, ambulante, intermediäre,
betreuerische Angebote, sowie ärztliche Dienste, inklusive
Spitäler. Die Pflegenden werden ein spezialisiertes
und differenziertes Wissen über die Krankheiten
und Krankheitsverläufe von Menschen im Alter
erhalten. Zudem wird es erforderlich, dass sie mit
zusätzlichen Berufsgruppen zusammenarbeiten und
sich vernetzen und austauschen: speziell aus den Bereichen
Medizin, Geriatrie, Psychologie, Soziologie,
Bewegungswissenschaft, Pflege, Ergotherapie, …
Die Ausbildung wird sich entsprechend weiter entwickeln
müssen.
3. Technische Entwicklungen
Technische Entwicklungen werden die Pflege und
Betreuung von Menschen im Alter verändern. Ein
erster Schritt ist das elektronische Patientendossier
(ab 2022), das den fachlichen Austausch aller Beteiligten
vereinfachen und beschleunigen wird. Ein
weiterer Schritt ist die Automatisierung von standardisierten
Aufgaben (z.B. das Blistering der Medikamente
oder die ärztliche Beratung online) bis hin zur
weiteren Entwicklung der Telekommunikation und
von Sozialrobotern.
4. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren
Ob wir genügend pflegende MitarbeiterInnen für
Menschen im Alter haben und welche Menschentypen
pflegen werden, hängt von vielen weiteren,
unterschiedlichen Faktoren ab: die gesellschaftliche
Anerkennung, die Attraktivität des Berufes, die Arbeitszeit
und Arbeitsplatzgestaltung, die zu den Aufgaben
passende Ausbildung, die Pflegefinanzierung,
der Lohn, usw.