
mentare und Bewertungen auf Portalen wie Trip-
Advisor gehören zur neuen Selbstverständlichkeit.
All das fördert nicht nur die Identifizierung der Gäste
mit «ihrem» Betrieb, sondern fordert vor allem die
Mitarbeitenden, ihr Bestes zu geben.
«Eine auf Altersfragen spezialisierte Pflege mit
individuellen, auf die Bewohnenden zugeschnittenen
Angeboten könnte die Pflege in Langzeiteinrichtungen
attraktiver machen».
Im Alltag eines Alterszentrums spiegelt sich die Heterogenität
der Mitarbeitenden genauso wie die der
Bewohnenden wider. Die Wünsche oder Ansprüche
des Individuums rücken mehr und mehr in den Vordergrund.
Diesem Umstand gilt es im Alltag Rechnung
zu tragen.
Die Nahtstelle
Viele pflegenahen Aufgaben werden bereits heute
durch die Hotellerie übernommen. Was jedoch fehlt,
ist das bildungsmässige Bindeglied zwischen Hotellerie
und Pflege.
Bislang sind für die gesamte Hotellerie noch wenige,
differenzierte und auf betagte Menschen ausgerichtete
Aus- und Weiterbildungen vorhanden, welche
für die persönliche Karriereplanung brauchbare
Nachweise anbieten.
Eine Integration der Servicefach- oder Kochlehre
in die Rotkreuz-Basiskurse könnte so zum Beispiel
zu einer Befähigung und einer neuen Berufsbezeichnung
führen «Servicefachangestellte/r oder
Koch mit Care-Spezialisierung». Die hervorragende
Careum-Weiterbildung «Care Gastronom» könnte
hier als Vorbild dienen.
Eine Möglichkeit wäre folglich, neue Berufsbilder
mit klarem Kompetenzen-Profil zu entwickeln. Eine
wichtige Voraussetzung dafür ist das Bereitstellen
der nötigen Finanzmittel, mit denen die neuen Angebote
zugänglich gemacht und attraktive Karriere-
und Aufstiegschancen entwickeln werden könnten.
Wir wissen es alle längst: Pflegeberufe sind nicht
einfach Berufe, es sind Berufungen, die das Potential
haben, zu den tollsten und befriedigendsten Aufgaben
überhaupt zu gehören. Diese Berufe gilt es
auszuweiten und der Hotellerie anzunähern.
Wir müssen es also schaffen, die Berufe der Hotellerie
und der Pflege zu vernetzen und dann zusammenzuschmieden,
daraus eine Fusion zu entwickeln
und neue Energien freizusetzen. So können wir gewinnen,
und dies auf lange Sicht.
Fazit:
Damit eine optimale Pflege auch in Zukunft gewährleistet
werden kann, braucht es zwingend eine
branchenübergreifende Entwicklung hin zu neuen
Aus- und Weiterbildungs-Angeboten mit klarem
Kompetenzen-Profil und attraktiven Karrieremöglichkeiten.
Parallel dazu muss das positive Image für die
Branche – wo immer möglich – gefördert werden.
Sascha Gisin,
Geschäftsleitungsmitglied Spezialgebiet Hotellerie