3 STALLZITIG
TIERGESUNDHEIT
TIERGESUNDHEIT
häufig sehr calciumreich ist. Durch die
Düngung mit Rindergülle ist auch der
Kaliumgehalt im Futter hoch. Dies stört
wiederum die Aufnahme von Calcium ins Blut
und trägt zum Milchfieber bei.
Anfällige Kühe ums Abkalben gut beobachten
und vorbeugend ein leicht resorbierbares
Calcium-Präparat verabreichen.
KRONI 664 Electro Pidolate MAXX
Durch die einmalige Eingabe von zwei Boli bei
ersten Geburtsanzeichen oder direkt nach der
Geburt des Kalbes steht der Kuh Calcium
über einen Zeitraum von 40 Stunden zur
Verfügung. Das Produkt verbessert die
Aufnahme des Futter-Calciums, ist gut löslich
und weist eine hohe Verfügbarkeit des
enthaltenen Calciums auf.
Acetonämie
Die Entgleisung des Energiestoffwechsels bei
der Milchkuh wird als Acetonämie oder Ketose
bezeichnet. Besonders Hochleistungskühe in
der Startphase sind von dieser Stoffwechselkrankheit
betroffen. Am häufigsten tritt die
subklinische (schleichende) Form der Ketose
auf. In diesem Fall ist darauf zu achten, vor
allem vorbeugend die richtigen Massnahmen
zu treffen.
Da bei frühlaktierenden Kühen die Energieabgabe
über die Milch grösser ist als die
Energieaufnahme über das Futter, kommt es
zu einer sogenannten negativen Energiebilanz
(NEB). Die Futteraufnahme steigert sich erst
langsam zur 12. bis 15. Woche nach der
Kalbung, wobei der Milchleistungsgipfel
schon nach drei bis vier Wochen erreicht wird.
Der hohe Energiebedarf in der Startphase
kann nicht vollständig übers Futter gedeckt
werden und die Energielücke wird durch die
Mobilisierung von Körperfett geschlossen. Ist
der Fettabbau stark ausgeprägt, kommt es zu
erhöhter Bildung von Ketonkörpern. Diese
können von der Leber nicht vollständig abgebaut
werden und verursachen als Giftstoffe
eine Schädigung der Leberzellen.
Das übermässig eingeschmolzene Körperfett
führt zu einer Fettanreicherung in der Leber.
Aus der Entgleisung des Stoffwechsels
resultiert schlussendlich die Ketose.
Die Glucoseverfügbarkeit ist im Stoffwechsel
der Milchkühe sehr eingeschränkt. Daher
kann eine negative Energiebilanz (NEB) sehr
schnell zur Ketose führen. Ketonkörper
werden in der Leber aus Fettsäuren gebildet.
Die Fettsäuren selbst werden bei Glucose-
bzw. Energiemangel und Stress aus dem
Fettgewebe mobilisiert.
Werden mehr Fettsäuren mobilisiert, als die
Leber verarbeiten kann, führt dies zur
Beeinträchtigung der Leberfunktion (Fettleber).
Eine zu hohe Konzentration an freien
Fettsäuren hat auch an anderen Organen
schädliche Auswirkungen, zum Beispiel bei
den Eierstöcken. NEB und Ketose treten in
den ersten Wochen nach der Kalbung sehr
häufig auf. Die Ketose kann sowohl klinisch
als auch subklinisch auftreten.
Anzeichen der klinischen
(akuten) Ketose
• Zittern, Abgeschlagenheit,
Orientierungslosigkeit, Blindheit, Krämpfe
• niedrigere Milchleistung
• Futterverweigerung, niedrigere
Pansenmotorik, Verstopfung
• Festliegen
• Parameter im Blut:
β-Hydroxybutyrat (BHB) > 3 mMol/l
Anzeichen der subklinischen
(schleichenden) Ketose
• schwankende Futteraufnahme und
Milchleistung, Gewichtsabnahme
• Acetongeruch in Ausatmungsluft, Harn und
Milch
• Anfälligkeit für andere Erkrankungen
(Mastitis, Gebärmutterentzündung,
Nachgeburtsverhalten,
Labmagenverlagerung)
• Parameter im Blut:
β-Hydroxybutyrat (BHB) > 0.6 mMol/l
(Herdenschnitt) / > 1.1 mMol/l (Einzeltier)
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