Landbau (FiBL), Schweizer Tierschutz (STS), Schweizerisches Rotes
Kreuz (SRK), Schweizerische Gesellschaft für Ernährung und WWF.
Wie haben sich die Umsatzzahlen des Verkaufs von nachhaltig
produzierten Gemüsen, Früchten und tierischen Produkten seit
der ersten Lancierung dieser Produkte verändert?
Wir haben in den vergangenen Jahren eine steigende Nachfrage
nach nachhaltigen Produkten wie beispielsweise nach Produkten
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das ist hier die Frage
damals auch für die Verbreitung von Bio-Produkten ein und Migros
spielte bei der Entwicklung und Verbreitung der Integrierten
Produktion (IP) eine wichtige Rolle. Auch heute beeinflussen
Migros und Coop durch den Ausbau ihres Sortiments an ökologischen
Produkten und durch ihre Eigenmarken den Agrarmarkt.
Übernehmen sie wiederum die Rolle von Vorreitern zur weiteren
Reform und Ökologisierung der Schweizer Landwirtschaft?
Was steht hinter dem Programm «Taten statt Worte» von Coop?
Auf welcher Basis werden die Ziele des Nachhaltigkeitsprogramms
«Taten statt Worte» definiert? Welche Gremien sind für
die Festlegung dieser Ziele verantwortlich?
Unsere Ziele definieren wir auf der Basis unseres Strategiekonzepts
und des Austausches mit unseren Stakeholdern. Nachhaltigkeitsziele
werden lt. Website bei Coop nicht in einer separaten
Strategie formuliert, sondern sollen auch im Kerngeschäft zum
Tragen kommen und sind darum in Statuten, Leitbild und bei den
Verkaufsformaten mitberücksichtigt. Coop steht einerseits in
Kontakt mit seinen Lieferanten und andererseits mit zahlreichen
NGO's, Ämtern und Verbänden im In- und Ausland. Ziel dieses
Austausches ist es, gesellschaftlich relevante Themen zu erkennen,
Erkenntnisse zu gewinnen und Erwartungen an Coop als
Unternehmen festzustellen.
Wie werden Sie auf Produzenten landwirtschaftlicher Produkte
im In- und Ausland aufmerksam, die in das Nachhaltigkeitsprogramm
Coop arbeitet eng mit diversen Lieferanten zusammen und
engagiert sich in allen relevanten Branchenverbänden. Vor über
10 Jahren haben wir im Bereich Gemüse eine Allianz mit den
Produzenten gegründet. Unsere Nachhaltigkeitsanforderungen
definieren wir anhand der Richtlinien für unsere Eigenmarken
und für die nachhaltige Beschaffung. 2022 führen wir erneut eine
Grüne Geschäftspartnertagung durch, um uns direkt mit unseren
Lieferanten über Nachhaltigkeitsthemen auszutauschen.
Wie ist die Zusammenarbeit von Coop mit Organisationen, die
Gütesiegel vergeben (Bio Suisse, Max Havelaar usw.), organisiert?
Mit Bio Suisse und Fairtrade Max Havelaar pflegen wir langjährige
Partnerschaften. Der regelmässige Austausch ermöglicht uns,
gemeinsame Projekte erfolgreich umzusetzen und zukünftige
Bestrebungen sicherzustellen. lt. Website unterhält Coop mit
einigen Organisationen besonders enge, sogenannt «strategische
Partnerschaften»: Bio Suisse, Forschungsinstitut für biologischen
unserer Bio-Eigenmarken Naturaplan, Naturafarm sowie
Pro Montagna verzeichnet. Im Jahr 2020 wuchs der Nachhaltigkeitsumsatz
Agrarprogramm AP22+
aufgenommen werden könnten?
Bis im Frühjahr 2020 war der Nachfolger des Agrarprogramms 2014-18, das AP22+, auf recht gutem Weg. Es hätte einen weiteren
Schritt zur Ökologisierung der Landwirtschaft bedeutet. Die Klein- und Biobauernverbände hatten sich in der Vernehmlassung
noch mehr Mut und Konsequenz gewünscht, die konventionelle Bauernlobby jedoch hat sich mit Händen und Füssen gegen das
reformorientierte Programm gewehrt. National- und Ständerat haben das AP22+ in den letzten Sessionen nach stundenlangen
Diskussionen sistiert, bis der Bundesrat in Erfüllung des Postulates 20.3931, "Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik", einen Bericht
vorgelegt haben wird – zurück auf Feld eins. Die Agrarpolitik 2022+ sei seit mehreren Jahren in Arbeit, nach Konsultationen
seien Anpassungen vorgenommen worden, sagte BR Parmelin am 16. März 2021 im Nationalrat, "und jetzt plötzlich finden Sie,
man müsse wieder bei null beginnen. Das ist nicht seriös." Die Vorgaben, mit denen der Bundesrat die Landwirtschaft ökologischer
ausrichten und für mehr soziale Sicherheit auf den Betrieben sorgen wollte, sind Makulatur. In zwei Jahren muss der Bericht
vorliegen, dann gehen die Diskussionen erneut los. Ein Agrarprogramm, das die dringend notwendigen Reformen anpackt, ist
somit frühestens 2026 zu erwarten. Es ist gut möglich, dass das Volk die Führung übernimmt und in der Zwischenzeit einige der
populären Initiativen zu diesem Thema annimmt.
Behandelt und bewilligt haben National- und Ständerat hingegen die Mittel für die Landwirtschaft in den kommenden vier Jahren.
Sie wollen insgesamt rund 14 Milliarden Franken zur Verfügung stellen. (ak)
insgesamt auf 5,4 Milliarden Schweizer Franken.
Damit ist Coop in der Schweiz weiterhin die klare Nummer 1 im
Bereich Nachhaltigkeit.
Wie entscheidet Coop, welche Entwicklungen nachhaltiger
Produktion allgemein und insbesondere in der Lebensmittelproduktion
unterstützt werden sollen?
Grundsätzlich richten wir unser Sortiment nach den Bedürfnissen
der Kundinnen und Kunden. Als Marktführerin im Bereich
Nachhaltigkeit bieten wir ein vielfältiges und innovatives
Sortiment an nachhaltigen Produkten. Bei unseren Eigenmarkenprodukten
setzen wir konsequent auf die Einhaltung der
Mindeststandards gemäss unserer Richtlinie für nachhaltige
Beschaffung.
Seit 1973 ist Umweltschutz in den Statuten von Coop verankert.
Welches Ereignis oder welche Persönlichkeit hat 1973 den Ausschlag
gegeben für diese frühe Ausrichtung des Unternehmens
auf Nachhaltigkeit?
Grundlage für die Bestrebungen im Bereich Nachhaltigkeit war
der genossenschaftliche Gedanken und damit der Anspruch,
langfristig zu bestehen und wirtschaften zu können. An der konkreten
Ausarbeitung waren mehrere Personen beteiligt.
Die Fragen von Claudia Klinkmann hat Melanie Grüter, Mediensprecherin
von Coop, beantwortet.