BAFU 2019 73
Grundwasser Schweiz © BAFU 2019 73
Zustand und Entwicklung Grundwasser Schweiz © BAFU 2019 73
und Entwicklung Grundwasser Schweiz © BAFU 2019 73
Schweiz © BAFU 2019 73
234‘000 Personen waren Ende 2017 im Kanton St.Gallen erwerbstätig,
7
Weniger ist mehr
prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» und die eidg. Volksinitiative
«Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide».
Mit Feierabendveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Referaten
und Bulletinartikeln möchten wir uns und unseren Mitgliedern
die Meinungsbildung erleichtern.
11.3.3 Bodennutzung
Ackerbau weit verbreitet
Ein Teil der Metaboliten von Chlorthalonil,
3.2% davon in Land- und Forstwirtschaftsbetrieben, 34.1% in Industrie-
und Gewerbe und 62.6% in der Dienstleistungswirtschaf t.
Jahresbericht Landwirtschaftsamt Kanton St.Gallen 2018
PSM-Rückstände bei Ackerbau weit verbreitet
An fast allen Messstellen, deren Einzugsgebiet durch die
Hauptbodennutzung «Ackerbau» geprägt ist, traten PSM-
Rückstände auf. PSM-Wirkstoffe überschritten dort die
numerische Anforderung der GSchV im Jahr 2014 an 4 %
der Messstellen (Abb. 11.9). PSM-Metaboliten wurden an
65 % dieser Messstellen in Konzentrationen von mehr als
0,1 μg/l im Grund wasser nachgewiesen.
Messstellen, deren Einzugsgebiet durch die
Terbuthylazin und Fipronil wurden das erste
Mal entdeckt. Besonders problematisch sind die Metaboliten
von Chlorthalonil, die weit verbreitet sind und hohe Konzentrationen
Ackerbau» geprägt ist, traten PSM-
Wirkstoffe überschritten dort die
aufweisen. 6 der 8 Metaboliten dieses Fungizids waren
Anforderung der GSchV im Jahr 2014 an 4 %
noch nie in Grund- oder Oberflächengewässer entdeckt worden.
Einer davon wurde als einzige Substanz in allen Wasserproben
der Studie nachgewiesen. Das wahrscheinlich krebserregende
Fungizid wurde in der Vergangenheit in hohen Mengen verkauft
und sowohl im Getreide- als auch im Kartoffel- und Gemüsebau
sowie teilweise im Weinbau angewendet. Die Metaboliten von
Chlorthalonil in hoher Konzentration können bei der Trinkwasseraufbereitung
11.9). PSM-Metaboliten wurden an
Messstellen in Konzentrationen von mehr als
wasser nachgewiesen.
im Siedlungsgebiet
die mit der Hauptbodennutzung
klassiert sind, wurden überdurchschnittlich
PSM-Rückstände auch im Siedlungsgebiet
Auch an Messstellen, die mit der Hauptbodennutzung
«Siedlung & Verkehr» klassiert sind, wurden überdurchschnittlich
nur mit frischer Aktivkohle nicht aber mit
Ozonung entfernt werden. Das Fungizid ist in der Schweiz immer
noch zugelassen. Die Zulassung wird jedoch überprüft.
Im Rahmen der Pilotstudie wurden 175 PSM-Wirkstoffe und 93
PSM-Metabolite quantitativ analysiert. Bei 30 von 31 Proben lag
die Gesamtkonzentration der Metaboliten trotz ihrer kleineren
Anzahl höher als jene der PSM-Wirkstoffe. Die Studie hat ergeben,
Rückstände von PSM nachgewiesen
Wirkstoffe überschritten an 4 % dieser
numerische Anforderung der GSchV.
traten an 19 % der Messstellen in Konzentrationen
häufig Rückstände von PSM nachgewiesen
(Abb. 11.9). PSM-Wirkstoffe überschritten an 4 % dieser
Messstellen die numerische Anforderung der GSchV.
als 0,1 μg/l im Grundwasser auf.
l waren Rückstände von Atrazin,
Chloridazon und Tolylfluanid bzw.
PSM-Metaboliten traten an 19 % der Messstellen in Konzentrationen
dass über mindestens 20 PSM-Metaboliten in der Schweiz
oder sogar weltweit keine Monitoring-Daten vorhanden waren.
Die bedeutendsten neu festgestellten PSM-Metaboliten werden
in Zukunft im Langzeitmonitoring von NAQUA untersucht.
Claudia Klinkmann
Zusammenfassung von: Kiefer, K; Müller, A.; Singer, H; Hollender, J., Eawag;
Reinhardt, M., BAFU (2019): Pflanzenschutzmittel-Metaboliten im Grundwasser.
Ergebnisse aus der Naqua-Pilotstudie «Screening». Aqua & Gas No. 11: 14-23
Stadtparlament und -präsidium:
Mathias Gabathuler, neu
Liste 2a.22
• lic. phil. I., seit 2010 Rektor der
Kantonsschule am Brühl (KSB)
• seit 2013 Mitglied des Pädagogischen
Beirats der Stadt St.Gallen,
Direktion Bildung und Freizeit
Junge Freisinnige ins Stadtparlament:
Konstantin Hälg, neu
Liste 2b.01
• Student Sales Intern & Student
Law & Economics
• Regionalpräsident Jungfreisinnige
St.Gallen-Gossau
Thomas Percy, neu
Liste 2b.07
• Student Politikwissenschaften
und Jus
• Präsident Jungfreisinnige Rheintal,
Mitglied Geschäftsleitung
Jungfreisinnige SG, Mitglied
Vorstand UFS
von mehr als 0,1 μg/l im Grundwasser auf.
Für Werte über 0,1 μg/l waren Rückstände von Atrazin,
Metolachlor, Bentazon, Chloridazon und Tolylfluanid bzw.
Dichlofluanid verantwortlich. Insbesondere die Metaboliten
verantwortlich. Insbesondere die Metaboliten
und Metolachlor dürften allerdings
von Chloridazon und Metolachlor dürften allerdings
Die Grafik zeigt sehr schön, dass die Belastung durch Metaboliten
von Pflanzenschutzmitteln (PSM) grösser ist als die Belastung
durch die PSM-Wirkstoffe.
BAFU (Hrsg.) 2019: Zustand und Entwicklung Grundwasser Schweiz.
Ergebnisse der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA, Stand
2016. Bundesamt für Umwelt, Bern. Umwelt-Zustand Nr. 1901: 138 S.
nicht aus dem Siedlungsgebiet, sondern von den umliegenden
Agrarflächen stammen. Die enge Verzahnung
unterschiedlicher Bodennutzungen im Einzugsgebiet der
Messstellen bedingt, dass auch kleinere, landwirtschaftlich
genutzte Flächen die Grundwasser-Qualität an diesen
Messstellen signifikant beeinträchtigen können.
Kaum erhöhte Werte in abgelegenen Gebieten
An Messstellen mit den Haupt boden nutzungen «Sömmerungsweiden
» und «Unproduktive Gebiete» wurden fast
keine PSM-Rückstände im Grundwasser nach gewiesen
(Abb. 11.9). Alle diese Messstellen liegen auf 800 bis
2000 m in den Alpen oder Voralpen und werden, wenn
überhaupt, extensiv bewirtschaftet. Auch an Messstellen,
die mit der Haupt boden nutzung «Wald» klassiert sind,
wurden selten PSM-Rückstände im Grund wasser nachgewiesen.
2014 überschritten PSM-Wirkstoffe bei Wald
an keiner Messstelle die numerische Anforderung der
GSchV. Die PSM-Metaboliten Metolachlor-ESA, Desphenyl
chloridazon und Methyl-desphenyl-chloridazon, die
dort vereinzelt in Konzentrationen von mehr als 0,1 μg/l
auftraten, dürften von einzelnen Land wirt schaftsflächen
im Einzugs gebiet der betroffenen Messstellen stammen.
Abbildung 11.9
PSM-Wirkstoffe und PSM-Metaboliten im Grundwasser (2014) in Relation zur Hauptbodennutzung
Grundlage: Maximalwert der Konzentration der Substanzen pro NAQUA-Messstelle. Messstellen je Hauptbodennutzung: Siedlung & Verkehr:
90 Mst.; Ackerbau: 92 Mst.; Gras- & Viehwirtschaft: 142 Mst.; Wald: 159 Mst.; Sömmerungsweiden, Unproduktive Gebiete: 35 Mst. Die
Haupt bodennutzung ist die Bodennutzung mit dem grössten Flächenanteil im Einzugsgebiet einer Messstelle. BG: Bestimmungsgrenze.
PSM-Metaboliten
PSM-Wirkstoffe PSM-Metaboliten
PSM-Wirkstoffe PSM-Metaboliten
PSM-Wirkstoffe PSM-Metaboliten
PSM-Metaboliten
PSM-Wirkstoffe PSM-Metaboliten
Siedlung & Verkehr
Ackerbau
Gras- & Viehwirtschaft
Wald
Messstellen %
Siedlung & Verkehr
Ackerbau
Gras- & Viehwirtschaft
Messstellen %
Messstellen %
Wald
Messstellen %
Messstellen %
0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100
Siedlung & Verkehr
Ackerbau
Gras- & Viehwirtschaft
Wald
Sömmerungsweiden,
Unproduktive Gebiete
Messstellen %
> 1 μg/l 0,1 – 1 μg/l
0,01 μg/l < BG
Messstellen %
> 0,1 μg/l 0,01 – 0,1 μg/l
0,01 – 0,1 μg/l
0,01 μg/l < BG
durch die
traten PSM-
überschritten dort die
2014 an 4 %
wurden an
von mehr als
Hauptbodennutzung
überdurchschnittlich
nachgewiesen
4 % dieser
der GSchV.
Messstellen in Konzentrationen
Grundwasser auf.
von Atrazin,
Tolylfluanid bzw.
Metaboliten
allerdings
nicht aus dem Siedlungsgebiet, sondern von den umliegenden
Agrarflächen stammen. Die enge Verzahnung
unterschiedlicher Bodennutzungen im Einzugsgebiet der
Messstellen bedingt, dass auch kleinere, landwirtschaftlich
genutzte Flächen die Grundwasser-Qualität an diesen
Messstellen signifikant beeinträchtigen können.
Kaum erhöhte Werte in abgelegenen Gebieten
An Messstellen mit den Haupt boden nutzungen «Sömmerungsweiden
» und «Unproduktive Gebiete» wurden fast
keine PSM-Rückstände im Grundwasser nach gewiesen
(Abb. 11.9). Alle diese Messstellen liegen auf 800 bis
2000 m in den Alpen oder Voralpen und werden, wenn
überhaupt, extensiv bewirtschaftet. Auch an Messstellen,
die mit der Haupt boden nutzung «Wald» klassiert sind,
wurden selten PSM-Rückstände im Grund wasser nachgewiesen.
2014 überschritten PSM-Wirkstoffe bei Wald
an keiner Messstelle die numerische Anforderung der
GSchV. Die PSM-Metaboliten Metolachlor-ESA, Desphenyl
chloridazon und Methyl-desphenyl-chloridazon, die
dort vereinzelt in Konzentrationen von mehr als 0,1 μg/l
auftraten, dürften von einzelnen Land wirt schaftsflächen
im Einzugs gebiet der betroffenen Messstellen stammen.
2014) in Relation zur Hauptbodennutzung
Substanzen pro NAQUA-Messstelle. Messstellen je Hauptbodennutzung: Siedlung & Verkehr:
Mst.; Wald: 159 Mst.; Sömmerungsweiden, Unproduktive Gebiete: 35 Mst. Die
grössten Flächenanteil im Einzugsgebiet einer Messstelle. BG: Bestimmungsgrenze.
Siedlung & Verkehr
Ackerbau
Viehwirtschaft
Wald
60 80 100 0 20 40 60 80 100
> 1 μg/l 0,1 – 1 μg/l
μg/l < BG
%
0,01 – 0,1 μg/l
μg/l
nicht aus dem Siedlungsgebiet, sondern von den umliegenden
Agrarflächen stammen. Die enge Verzahnung
unterschiedlicher Bodennutzungen im Einzugsgebiet der
Messstellen bedingt, dass auch kleinere, landwirtschaftlich
genutzte Flächen die Grundwasser-Qualität an diesen
Messstellen signifikant beeinträchtigen können.
Kaum erhöhte Werte in abgelegenen Gebieten
An Messstellen mit den Haupt boden nutzungen «Sömmerungsweiden
» und «Unproduktive Gebiete» wurden fast
keine PSM-Rückstände im Grundwasser nach gewiesen
(Abb. 11.9). Alle diese Messstellen liegen auf 800 bis
2000 m in den Alpen oder Voralpen und werden, wenn
überhaupt, extensiv bewirtschaftet. Auch an Messstellen,
die mit der Haupt boden nutzung «Wald» klassiert sind,
wurden selten PSM-Rückstände im Grund wasser nachgewiesen.
2014 überschritten PSM-Wirkstoffe bei Wald
an keiner Messstelle die numerische Anforderung der
GSchV. Die PSM-Metaboliten Metolachlor-ESA, Desphenyl
chloridazon und Methyl-desphenyl-chloridazon, die
dort vereinzelt in Konzentrationen von mehr als 0,1 μg/l
auftraten, dürften von einzelnen Land wirt schaftsflächen
im Einzugs gebiet der betroffenen Messstellen stammen.
Metaboliten im Grundwasser (2014) in Relation zur Hauptbodennutzung
Konzentration der Substanzen pro NAQUA-Messstelle. Messstellen je Hauptbodennutzung: Siedlung & Verkehr:
Gras- & Viehwirtschaft: 142 Mst.; Wald: 159 Mst.; Sömmerungsweiden, Unproduktive Gebiete: 35 Mst. Die
Bodennutzung mit dem grössten Flächenanteil im Einzugsgebiet einer Messstelle. BG: Bestimmungsgrenze.
20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100
> 1 μg/l 0,1 – 1 μg/l
0,01 μg/l <BG
Messstellen %
0,1 μg/l 0,01 – 0,1 μg/l
0,01 – 0,1 μg/l
0,01 μg/l <BG
Zustand und Entwicklung Grundwasser Schweiz © BAFU 2019 11.3.3 Bodennutzung
PSM-Rückstände bei Ackerbau weit verbreitet
An fast allen Messstellen, deren Einzugsgebiet durch die
Hauptbodennutzung «Ackerbau» geprägt ist, traten PSM-
Rückstände auf. PSM-Wirkstoffe überschritten dort die
numerische Anforderung der GSchV im Jahr 2014 an 4 %
der Messstellen (Abb. 11.9). PSM-Metaboliten wurden an
65 % dieser Messstellen in Konzentrationen von mehr als
0,1 μg/l im Grund wasser nachgewiesen.
PSM-Rückstände auch im Siedlungsgebiet
Auch an Messstellen, die mit der Hauptbodennutzung
«Siedlung & Verkehr» klassiert sind, wurden überdurchschnittlich
häufig Rückstände von PSM nachgewiesen
(Abb. 11.9). PSM-Wirkstoffe überschritten an 4 % dieser
Messstellen die numerische Anforderung der GSchV.
PSM-Metaboliten traten an 19 % der Messstellen in Konzentrationen
von mehr als 0,1 μg/l im Grundwasser auf.
Für Werte über 0,1 μg/l waren Rückstände von Atrazin,
Metolachlor, Bentazon, Chloridazon und Tolylfluanid bzw.
Dichlofluanid verantwortlich.Insbesondere die Metaboliten
von Chloridazon und Metolachlor dürften allerdings
nicht aus dem Siedlungsgebiet, sondern von den umliegenden
Agrarflächen stammen. Die enge Verzahnung
unterschiedlicher Bodennutzungen im Einzugsgebiet Messstellen bedingt,dass auch kleinere, landwirtschaftlich
genutzte Flächen die Grundwasser-Qualität an diesen
Messstellen signifikant beeinträchtigen können.
Kaum erhöhte Werte in abgelegenen Gebieten
An Messstellen mit den Haupt boden nutzungen «Sömmerungsweiden
» und «Unproduktive Gebiete» wurden fast
keine PSM-Rückstände im Grundwasser nach gewiesen
(Abb. 11.9). Alle diese Messstellen liegen auf 800 2000 m in den Alpen oder Voralpen und werden, wenn
überhaupt, extensiv bewirtschaftet. Auch an Messstellen,die mit der Haupt boden nutzung «Wald» klassiert sind,wurden selten PSM-Rückstände im Grund wasser nachgewiesen.
2014 überschritten PSM-Wirkstoffe bei Wald
an keiner Messstelle die numerische Anforderung GSchV. Die PSM-Metaboliten Metolachlor-ESA, Desphenyl
chloridazon und Methyl-desphenyl-chloridazon, dort vereinzelt in Konzentrationen von mehr als 0,1 μg/auftraten, dürften von einzelnen Land wirt schaftsflächen
im Einzugs gebiet der betroffenen Messstellen stammen.
Abbildung 11.9
PSM-Wirkstoffe und PSM-Metaboliten im Grundwasser (2014) in Relation zur Hauptbodennutzung
Grundlage: Maximalwert der Konzentration der Substanzen pro NAQUA-Messstelle. Messstellen je Hauptbodennutzung: Siedlung & Verkehr:90 Mst.; Ackerbau: 92 Mst.; Gras- & Viehwirtschaft: 142 Mst.; Wald: 159 Mst.; Sömmerungsweiden, Unproduktive Gebiete: 35 Mst. Die
Haupt bodennutzung ist die Bodennutzung mit dem grössten Flächenanteil im Einzugsgebiet einer Messstelle. BG: Bestimmungsgrenze.
0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 Sömmerungsweiden,
Unproduktive Gebiete
> 1 μg/l 0,1 – 1 μg/l
0,01 μg/l < BG
Messstellen %
> 0,1 μg/l 0,01 – 0,1 μg/l
0,01 – 0,1 μg/ 0,01 μg/l < BG
Bodennutzung
Rückstände bei Ackerbau weit verbreitet
allen Messstellen, deren Einzugsgebiet durch die
Hauptbodennutzung «Ackerbau» geprägt ist, traten PSM-
Rückstände auf. PSM-Wirkstoffe überschritten dort die
numerische Anforderung der GSchV im Jahr 2014 an 4 %
Messstellen (Abb. 11.9). PSM-Metaboliten wurden an
dieser Messstellen in Konzentrationen von mehr als
im Grund wasser nachgewiesen.
Rückstände auch im Siedlungsgebiet
Messstellen, die mit der Hauptbodennutzung
Siedlung & Verkehr» klassiert sind, wurden überdurchschnittlich
häufig Rückstände von PSM nachgewiesen
11.9). PSM-Wirkstoffe überschritten an 4 % dieser
Messstellen die numerische Anforderung der GSchV.
Metaboliten traten an 19 % der Messstellen in Konzentrationen
von mehr als 0,1 μg/l im Grundwasser auf.
Werte über 0,1 μg/l waren Rückstände von Atrazin,
Metolachlor, Bentazon, Chloridazon und Tolylfluanid bzw.
Dichlofluanid verantwortlich. Insbesondere die Metaboliten
Chloridazon und Metolachlor dürften allerdings
nicht aus dem Siedlungsgebiet, sondern von den umliegenden
Agrarflächen stammen. Die enge Verzahnung
unterschiedlicher Bodennutzungen im Einzugsgebiet der
Messstellen bedingt, dass auch kleinere, landwirtschaftlich
genutzte Flächen die Grundwasser-Qualität an diesen
Messstellen signifikant beeinträchtigen können.
Kaum erhöhte Werte in abgelegenen Gebieten
An Messstellen mit den Haupt boden nutzungen «Sömmerungsweiden
» und «Unproduktive Gebiete» wurden fast
keine PSM-Rückstände im Grundwasser nach gewiesen
(Abb. 11.9). Alle diese Messstellen liegen auf 800 bis
2000 m in den Alpen oder Voralpen und werden, wenn
überhaupt, extensiv bewirtschaftet. Auch an Messstellen,
die mit der Haupt boden nutzung «Wald» klassiert sind,
wurden selten PSM-Rückstände im Grund wasser nachgewiesen.
2014 überschritten PSM-Wirkstoffe bei Wald
an keiner Messstelle die numerische Anforderung der
GSchV. Die PSM-Metaboliten Metolachlor-ESA, Desphenyl
chloridazon und Methyl-desphenyl-chloridazon, die
dort vereinzelt in Konzentrationen von mehr als 0,1 μg/l
auftraten, dürften von einzelnen Land wirt schaftsflächen
im Einzugs gebiet der betroffenen Messstellen stammen.
11.9
Wirkstoffe und PSM-Metaboliten im Grundwasser (2014) in Relation zur Hauptbodennutzung
Maximalwert der Konzentration der Substanzen pro NAQUA-Messstelle. Messstellen je Hauptbodennutzung: Siedlung & Verkehr:
Ackerbau: 92 Mst.; Gras- & Viehwirtschaft: 142 Mst.; Wald: 159 Mst.; Sömmerungsweiden, Unproduktive Gebiete: 35 Mst. Die
bodennutzung ist die Bodennutzung mit dem grössten Flächenanteil im Einzugsgebiet einer Messstelle. BG: Bestimmungsgrenze.
0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100
Sömmerungsweiden,
Unproduktive Gebiete
> 1 μg/l 0,1 – 1 μg/l
0,01 μg/l < BG
Messstellen %
> 0,1 μg/l 0,01 – 0,1 μg/l
0,01 – 0,1 μg/l
0,01 μg/l < BG
verbreitet
Einzugsgebiet durch die
ist, traten PSM-
überschritten dort die
Jahr 2014 an 4 %
Metaboliten wurden an
Konzentrationen von mehr als
Siedlungsgebiet
Hauptbodennutzung
wurden überdurchschnittlich
PSM nachgewiesen
überschritten an 4 % dieser
Anforderung der GSchV.
Messstellen in Konzentrationen
Grundwasser auf.
Rückstände von Atrazin,
Tolylfluanid bzw.
Insbesondere die Metaboliten
dürften allerdings
nicht aus dem Siedlungsgebiet, sondern von den umliegenden
Agrarflächen stammen. Die enge Verzahnung
unterschiedlicher Bodennutzungen im Einzugsgebiet der
Messstellen bedingt, dass auch kleinere, landwirtschaftlich
genutzte Flächen die Grundwasser-Qualität an diesen
Messstellen signifikant beeinträchtigen können.
Kaum erhöhte Werte in abgelegenen Gebieten
An Messstellen mit den Haupt boden nutzungen «Sömmerungsweiden
» und «Unproduktive Gebiete» wurden fast
keine PSM-Rückstände im Grundwasser nach gewiesen
(Abb. 11.9). Alle diese Messstellen liegen auf 800 bis
2000 m in den Alpen oder Voralpen und werden, wenn
überhaupt, extensiv bewirtschaftet. Auch an Messstellen,
die mit der Haupt boden nutzung «Wald» klassiert sind,
wurden selten PSM-Rückstände im Grund wasser nachgewiesen.
2014 überschritten PSM-Wirkstoffe bei Wald
an keiner Messstelle die numerische Anforderung der
GSchV. Die PSM-Metaboliten Metolachlor-ESA, Desphenyl
chloridazon und Methyl-desphenyl-chloridazon, die
dort vereinzelt in Konzentrationen von mehr als 0,1 μg/l
auftraten, dürften von einzelnen Land wirt schaftsflächen
im Einzugs gebiet der betroffenen Messstellen stammen.
Grundwasser (2014) in Relation zur Hauptbodennutzung
Substanzen pro NAQUA-Messstelle. Messstellen je Hauptbodennutzung: Siedlung & Verkehr:
Viehwirtschaft: 142 Mst.; Wald: 159 Mst.; Sömmerungsweiden, Unproduktive Gebiete: 35 Mst. Die
dem grössten Flächenanteil im Einzugsgebiet einer Messstelle. BG: Bestimmungsgrenze.
60 80 100 0 20 40 60 80 100
> 1 μg/l 0,1 – 1 μg/l
0,01 μg/l < BG
Messstellen %
0,01 – 0,1 μg/l
0,01 – 0,1 μg/l
BG
Zustand und Entwicklung Grundwasser Schweiz © BAFU 2019 11.3.3 Bodennutzung
PSM-Rückstände bei Ackerbau weit verbreitet
An fast allen Messstellen, deren Einzugsgebiet durch die
Hauptbodennutzung «Ackerbau» geprägt ist, traten PSM-
Rückstände auf. PSM-Wirkstoffe überschritten dort die
numerische Anforderung der GSchV im Jahr 2014 an 4 %
der Messstellen (Abb. 11.9). PSM-Metaboliten wurden an
65 % dieser Messstellen in Konzentrationen von mehr als
0,1 μg/l im Grund wasser nachgewiesen.
PSM-Rückstände auch im Siedlungsgebiet
Auch an Messstellen, die mit der Hauptbodennutzung
«Siedlung & Verkehr» klassiert sind,wurden überdurchschnittlich
häufig Rückstände von PSM nachgewiesen
(Abb. 11.9). PSM-Wirkstoffe überschritten an 4 % dieser
Messstellen die numerische Anforderung der GSchV.
PSM-Metaboliten traten an 19 % Messstellen in Konzentrationen
von mehr als 0,1 μg/l im Grundwasser auf.
Für Werte über 0,1 μg/l waren Rückstände von Atrazin,
Metolachlor, Bentazon, Chloridazon und Tolylfluanid bzw.
Dichlofluanid verantwortlich. Insbesondere die Metaboliten
von Chloridazon und Metolachlor dürften allerdings
nicht aus dem Agrarflächen unterschiedlicher Messstellen bedingt,genutzte Messstellen Kaum erhöhte An Messstellen »keine PSM-Rückstände (Abb. 11.9). Alle 2000 m in den überhaupt, extensiv die mit der Haupt wurden selten 2014 an keiner Messstelle GSchV. Die PSM-chloridazon dort vereinzelt auftraten, dürften im Einzugs gebiet Abbildung 11.9
PSM-Wirkstoffe und PSM-Metaboliten im Grundwasser (2014) in Relation zur Hauptbodennutzung
Grundlage: Maximalwert der Konzentration der Substanzen pro NAQUA-Messstelle. Messstellen 90 Mst.; Ackerbau: 92 Mst.; Gras- & Viehwirtschaft: 142 Mst.; Wald: 159 Mst.; Sömmerungsweiden,Haupt bodennutzung ist die Bodennutzung mit dem grössten Flächenanteil im Einzugsgebiet Sömmerungsweiden,
Unproduktive Gebiete
0 20 40 60 80 100 0 PSM-Wirkstoffe PSM-Messstellen %
> 0,1 μg/l 0,01 μg/l < BG
0,01 – 0,1 μg/l