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Fazit
Das Thema Essbiografie ist ein individuelles
und interdisziplinäres Thema, welches die
Lebensqualität und das Wohlbefinden unserer
Bewohnenden erhöhen kann.
Evelyn Hössli
Zentrumsleiterin
Wellenberg
Felben-Wellhausen
Hier eine Auswahl der Fragen:
Kindheit
∙ Alter des Bewohners
∙ Wie wuchs der Bewohnende auf? In der Stadt,
auf dem Dorf, wie viele Geschwister?
∙ Finanzielle Mittel?
∙ Gab es ein spezielles Gericht, wenn der
Bewohnende
als Kind traurig war?
∙ Was war das Lieblingsgericht?
∙ Welche Getränke wurden zu den Mahlzeiten
gereicht?
Tischatmosphäre
∙ Wurde während den Mahlzeiten
kommuniziert?
∙ Wurde Radio gehört?
∙ Wurde der Tisch speziell gedeckt?
∙ Was sind die schönsten Erinnerungen in
Bezug auf die Atmosphäre am Tisch?
∙ Welches sind die schlimmsten
Erinnerungen dazu?
Rituale
∙ Wurde vor den Mahlzeiten gebetet?
Wenn ja, was für Gebete?
∙ Wurde nach dem Essen ein Spaziergang
gemacht oder Kaffee getrunken?
∙ Gab es nach dem Essen ein Dessert?
∙ Wurde aus religiösen Gründen gefastet?
Frühstück, Mittagessen, Abendessen
∙ Wurde gemeinsam gegessen?
∙ Was wurde bevorzugt gegessen als Kind
und als Erwachsener?
∙ Zu welchen Uhrzeiten wurde gegessen
als Kind und als Erwachsener?
∙ Gab es an Sonn- und Feiertagen etwas
Spezielles zu Essen in der Kindheit und
als Erwachsener?
Besondere Anlässe
∙ Gab es ein spezielles Gedeck oder Gericht?
Vorlieben, Abneigungen, Verbote
∙ Gab es aus Tradition Gerichte, die in der
Familie als Kind und als Erwachsener, welche
speziell verzehrt oder nicht verzehrt wurden?
∙ Gab es Speisen welche als Kind abgelehnt
worden sind, aber trotzdem gegessen
werden mussten?
Nebst der Erhebung der Essbiografie durch die
Pflege ist es wichtig, dass die Gastronomie von
Anfang an der Erhebung der Essbiografie involviert
ist. Im gemeinsamen Gespräch können so
wichtige Informationen ausgetauscht werden
und die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird
so gefördert, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Dieser Kontakt soll nicht nur bei Eintritt
gefördert werden, sondern auch im Verlauf des
Heimaufenthalts immer wieder stattfinden. Dies
geschieht entweder in Menükommissionen – hier
werden nebst den Bewohnenden auch die Gastronomie
und Pflege involviert – oder die Gespräche
finden persönlich zwischen Gastronomie
und Bewohner statt.