
Praxisbeispiel Heterogenität im Alterszentrum Gemäss Duden heisst «heterogen
»: «nicht gleichartig im inneren
Aufbau; uneinheitlich, aus Ungleichartigem
zusammengesetzt;
ungleichmässig aufgebaut, ungleichartig,
nicht homogen».
Im Alltag eines Alterszentrums spiegelt sich Heterogenität
in den verschiedenartigen Bedürfnissen der
Bewohnenden wider. Die Wünsche des Individuums
rücken zunehmend in den Fokus und wollen erfüllt
sein.
Der «neue» Bewohnende will eine Wahl haben.
Seine Bedürfnisse ändern sich laufend. Auf diese
Heterogenität muss sich der moderne Pflegebetrieb
auf allen Ebenen erst noch einstellen. Eine strikte
Trennung der Angebote (Wohnung oder Pflege) ist
nicht mehr möglich.
Ein Pflegebetrieb stellt heute ein vielfältiges und
flexibles Angebot zur Verfügung, welches den pflegebedürftigen
Personen ein Höchstmass an Individualität
und Autonomie (und damit verbundenes
Wohlbefinden) garantiert.
Oder wie es die GDI-Studie «take care» von 2018
auf den Punkt bringt: «Der Mensch emanzipiert sich
vom Betreuungssystem – Von der Angebotsorientierung
zur Nachfrageorientierung».
Heterogenität im Alltag eines Alterszentrums
• Es gibt sowohl alte Bewohnende als auch alte
Mitarbeitende (Freiwilligenarbeit).
• Bewohnende wählen aus vielfältigen verschiedenen
Angeboten eine passende Wohnform.
• Bewohnende «shiften»: Jede Form der
Pflege und Betreuung muss möglich sein,
rasche Wechsel sind an der Tagesordnung
(von der Wohnung auf die Pflegeabteilung /
ins Spital / in die Reha und wieder zurück).
• Es besteht eine Auswahl an spezialisierten
pflegerischen und pflegenahen Angeboten.
• Die Angebote an Dienstleistungen sind vielfältig
und werden äusserst flexibel gehandhabt
(z.B. à-la-carte-Mahlzeiten, Reinigung, Spitex,
Betreuung, Kontaktmöglichkeiten, Therapien).
• Sowohl die Tagesgestaltung als auch die
Nachtgewohnheiten sind äusserst vielfältig
(z.B. Tag-/Nachtumkehr).
• Ein übergreifendes Zusammenspiel aller
Akteure ist der wichtigste Erfolgsfaktor:
Leistungserbringer werden zum «Case
Manager».