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stetig steigend ist, dies bei bis zu 50% der Eintretenden.
Diese unterschiedlichen Betreuungs- und Wohnformen
bedingen neue Ansprüche an die Organisation
der Betreuung und Pflege. Die Aufenthaltsdauer
sinkt aufgrund des höheren Lebensalters beim Eintritt,
der Betreuung von Personen in palliativen Situationen
und den Rehabilitationsaufenthalten laufend.
In kürzerer Zeit muss eine stabile Pflegebeziehung
aufgebaut und der Pflegeprozess laufend auf seine
Aktualität hin überprüft werden. Dies fordert von
allen Beteiligten eine hohe Flexibilität, grosses Engagement,
gutes Fachwissen und viel Einfühlungsvermögen.
Bei einem 24-Stunden-Soforteintritt kann eine Person
rund um die Uhr beispielsweise innerhalb von 2 Stunden
eintreten. PlanerInnen müssen ausgewogene
Dienstpläne erstellen, bei denen ein sinnvoller Skill-
und Gradmix jederzeit gewährt ist. Im Bedarfsfall
muss eine KollegIn aufgeboten werden können, um
das Eintrittsprozedere neben dem Alltag zu bewältigen.
Bewohnende, die via Soforteintritt zu uns kommen,
sind von dieser Situation oftmals überrumpelt.
Hier ist es wichtig, sich neben den organisatorischen
Tätigkeiten vor allem Zeit für die Bewohnenden zu
nehmen und Ängste vor dem Neuen aufzufangen.
Da der Bedarf regional unterschiedlich sein kann,
sind eine enge Zusammenarbeit und der Austausch
mit den Zulieferern, d.h. Sozialdiensten, Spitex und
ÄrztInnen zwingend. So können allfällige Betreuungslücken
entdeckt und durch die Institutionen geschlossen
werden.
Die Bewohnerin und der Bewohner als Personen mit
individuellen Bedürfnissen stehen im Zentrum. Das
Internet kann Zugang zur Erfüllung von verschiedenen
Bedürfnissen sein, insbesondere in Bezug auf
die Kommunikation. Es ergänzt sinnvoll die individuelle
Betreuung durch Menschen, ersetzt sie aber
niemals.
Judith Bywater
Geschäftsleitungsmitglied, Spezialgebiet Pflege