
Heterogenes Alter aus Sicht der Betreuung und Pflege Der Leitartikel «Internetnutzung»
von Alexander Seifert teilt unsere
Erfahrung. Auch wir erleben Menschen
in der Institution, für die diese
Technologie wenig- bis unbekannt
ist. Daneben ziehen jedoch immer
mehr Menschen ein, die ihre Laptops und Smartphones
mitbringen und für die ein Internetzugang verfügbar
sein muss. Einerseits nutzen sie diese Technologie,
um sich über das Weltgeschehen zu informieren,
andererseits aber auch, um mit ihrem sozialen Umfeld
zu kommunizieren. Gerade wenn Angehörige im
Ausland leben, nutzen auch hochaltrige Menschen
das Internet.
Ich möchte den Fokus im folgenden Artikel vor allem
darauf legen, wieweit das heterogene Alter den Alltag
der Betreuung und Pflege immer stärker prägt.
Nachdem vor 20 Jahren ein Einzug in eine Langzeitinstitution
definitiv war, kennen wir heute die vielfältigsten
Aufenthaltsformen mit den entsprechenden
Herausforderungen an das betreuende Personal.
Wir führen beispielsweise in Ennetbaden Langzeitaufenthalte
im klassischen Sinn durch, Ferienaufenthalte
zur Entlastung von pflegenden Angehörigen,
Rehabilitationsaufenthalte mit dem Ziel, wieder
in das angestammte Wohnumfeld zurückkehren
zu können, Tages- und Nachtstrukturen sowie den
24-Stunden-Soforteintritt. Dieses vielfältige Angebot
entspricht einem Bedarf, der bereits 2014 in der
Curaviva Broschüre «WOHNFORMEN IM ALTER» als
Entwicklungstendenz beschrieben wurde.
Viele Menschen haben das Ziel, möglichst lange
im angestammten Umfeld zu leben. Entsprechend
richten sich die unterschiedlichen Angebote an die
sich wandelnden Bedürfnisse der älteren Menschen
und ihres Umfeldes. Durch Ferienaufenthalte sowie
Tages- und Nachtstrukturen kann das Betreuungsnetz
entlastet werden. Des Weiteren können diese
Aufenthaltsformen eine Entscheidungsgrundlage für
einen möglichen, späteren Daueraufenthalt bilden.
Die Angebote entwickeln sich laufend weiter, um
den heutigen Situationen und Bedürfnissen entgegenzukommen.
Der 24-Stunden-Soforteintritt
ist ebenfalls aus diesen Bedürfnissen heraus entstanden.
Wenn der pflegende Angehörige ausfällt
und kein Bedarf für eine Hospitalisation vorliegt,
reichen die Angebote der Spitex für eine
24-Stunden-Betreuung oft nicht aus. Aus diesem,
von der Spitex und von Sozialdiensten der Spitäler
formulierten Bedarf soll unser Angebot schnell
und unkompliziert die Betreuungslücke schlies-
sen.
Deutlich zeigt sich der Wunsch, dass die Menschen
nach einem Spitalaufenthalt nochmals einen Wohnversuch
zu Hause wagen. Dieser Wunsch wird sicher
auch dank des gut ausgebauten Spitex-Angebots
vom sozialen Umfeld getragen. Im Rahmen eines
Rehabilitationsaufenthaltes ist es Aufgabe der Institution,
die Personen an die Selbständigkeit heranzuführen,
ihnen Sicherheit zu vermitteln, aber auch
in Familiengesprächen zu klären, was es zu Hause
braucht und wer welche Hilfestellungen bietet. Um
eine Rückkehr ins angestammte Wohnumfeld erfolgreich
zu gestalten, gilt es, frühzeitig mit den an der
Betreuung zu Hause beteiligten Personen Absprachen
vorzunehmen.
Die eigenen Zahlen, sowie der Austausch mit KollegInnen
aus anderen Institutionen zeigen, dass der
Anteil an Menschen, die nach einem Aufenthalt wieder
in die ursprüngliche Wohnform zurückkehren,