Bericht / Jahresrückblick Schule 13
Wort des Schulpräsidenten
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger in Untereggen
«Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern
vom Nachdenken über das Gelesene.»
Carl Hilty, Schweizer Staatsrechtler (1833–1909)
Haben Sie Kinder? Diese bereiten uns viel Freude, können aber manchmal
auch ganz schön fordernd sein. Im Alltag ist es nicht immer einfach, auf
gewisse Verhaltensweisen angemessen zu reagieren oder die richtige
Erziehungsmassnahme zu ergreifen. So geht es auch uns Lehrpersonen.
Ausgrenzung, Mobbing, Ängste und Leistungsdruck haben in letzter Zeit,
nicht nur wegen Corona, stark zugenommen.
Es nützt wenig, über die «guten alten Zeiten» zu sprechen. Vielleicht waren
diese Zeiten gar nicht so gut. Probleme und Bedürfnisse hat es immer
schon gegeben. Die gesellschaftliche Entwicklung hat immer zu neuen
Problemen und Bedürfnissen geführt, die auf unterschiedlichste Art und
Weise gelöst wurden. Nicht die Schule ist der primäre Ort der Erziehung.
Der Ort der Geborgenheit, der Vermittlung von Werten und Haltungen
sowie des sozialen Lernens ist und bleibt die Familie. Die Schule und die
Gemeinde stellen Unterstützungs- und Betreuungsangebote dort zur
Verfügung, wo es notwendig ist, um das gemeinsame Ziel zu erreichen,
unseren Kindern und Jugendlichen eine gute Basis für ihren Lebensweg
mitzugeben.
Die Zeiten haben sich geändert. Frontalunterricht ist schon längst Vergangenheit.
Angesagt sind modernere und spezielle Lehrprogramme, so
wie es gemäss Lehrplan 21 vorgegeben wird. Schon aus diesem Grund ist
eine Schulraumentwicklung in Untereggen dringendst nötig. Es braucht
Gruppenräume, damit die Schülerinnen und Schüler individuell oder in
Gruppen lernen können. Es braucht Räume für die Tagesstruktur, wo Kinder
auch ganztags betreut und verpflegt werden können – wenn nicht
gleich sofort, so doch in einigen Jahren. Auch ein vergrössertes Lehrerzimmer
wird benötigt, weil die Kommunikation untereinander die Basis
allen Schaffens ist. Stein des Anstosses für die Schulraumentwicklung ist
aber der Pavillon, welcher seine Lebensdauer definitiv erreicht hat.
Die Schule Untereggen trotzt Corona
Auch das hinter uns liegende Jahr war nicht nur für Untereggen ein aussergewöhnliches
Jahr, welches uns aufgrund der Pandemie vor neue
Herausforderungen stellte.
Das Schuljahr 2021/22 ist weiterhin geprägt von der Corona-Pandemie
und deren Auswirkungen auf den Schulbetrieb. Insgesamt aber verlief
der Schulbetrieb ruhig und wurde mittels umsichtiger Führung durch
unseren Schulleiter Thomas Allmann, zusammen mit seinem Team von
Lehrpersonen, bestens organisiert. Ausfälle durch Erkrankungen von
Lehrpersonen konnten intern durch das Team aufgefangen werden. Ein
reibungsloser Schulalltag konnte damit jederzeit sichergestellt werden.
Die Bildungskommission bedankt sich bei der Schulleitung, der Schulverwaltung
und allen Lehrpersonen für ihren täglichen Einsatz zum
Wohle unserer Kinder!
Umsetzung und Verständnis
Die Corona-Pandemie hat unser Zusammenleben und auch das öffentliche
Leben stark verändert.
Wie Sie wissen, wurde die Maskenpflicht auf der Mittel- und Oberstufe
auf Empfehlung des Kantonsarztteams von der Regierung bzw. dem Bildungsrat
bis 31. Januar 2022 beschlossen. Damit hat die St.Galler Regierung
eine verhältnismässige und plausible Massnahme beschlossen.
Als Schulträger können und wollen wir uns den Weisungen und Verordnungen
der kantonalen Instanzen unterziehen. Eine gute Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Entscheidungsträgern ist gerade in
so herausfordernden Zeiten sehr wichtig. Herzlichen Dank an alle, welche
mithelfen, damit diese Pandemie endlich eingedämmt wird und wir
hoffentlich bald wieder ein «normales» Leben führen können.
Zusammen gehts besser
Die Art und Weise der Zusammenarbeit Schule-Eltern, hat sich mit dem
Wandel der Schulen verändert.
Diese Zusammenarbeit mit Eltern ist ein gemeinsames Thema des Schulteams
in Untereggen geworden und hat sich dementsprechend etabliert.
Eltern werden vermehrt von der Schule mit eingebunden. Komplexität
in der Gesellschaft und im Bildungssystem nimmt zu. Gegenseitige
Erwartungen, Verlässlichkeit und Verantwortlichkeiten sind bei der Zusammenarbeit
unerlässlich geworden. Wie ich im letztjährigen Bericht
geschrieben habe, kann sich eine Schule nur selbst erneuern. Aber allein
ist das nicht möglich. Eine Schule braucht Ideen und Unterstützung sowie
den Austausch untereinander, mit allen Beteiligten.
Einhaltung Budget wurde verfehlt
Auch im letzten Jahr resultiert ein Aufwandüberschuss. Die Gründe sind
weitgehend bekannt. Überdurchschnittlich viele Abklärungen und Beratungsgespräche
mussten auch letztes Jahr durchgeführt werden. Die
Schule Untereggen benötigt rund die Hälfte des Budgets des gesamten
Gemeindehaushaltes. Eine Statistik des Kantons St.Gallen zeigt: Je kleiner
eine Schule ist, umso höher werden die Kosten. Gerade mit den leicht
sinkenden Schülerzahlen in unserer Gemeinde kommt dies noch speziell
zum Tragen.
Die Bildungskommission ist sich ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst
und macht es sich dabei nicht leicht, auch wenn existenzielle Entscheide
getroffen werden müssen.
Aber: Die Bildung und das Wohl unserer Kinder dürfen auf gar keinen Fall
darunter leiden.