8 Gemeinderat
lerzahlen gilt es zu reagieren. So wird im nächsten Schuljahr die Zahl
der Kindergartenklassen von zwei auf eine reduziert. In der Primarstufe
werden vermehrt Doppelklassen geführt. Kostentreiber sind aber vor allem
die nicht oder kaum beeinflussbaren Schulgelder für die Oberstufe
und die Kosten für allfällige Sonderbeschulungen. Bei den Oberstufenschulgeldern
wird im Jahr 2022 zum Beispiel ein «kleiner Jahrgang» aus
der Oberstufe entlassen und ein Jahrgang mit vielen Schülerinnen und
Schülern tritt in die Oberstufe ein. Die Unterschiede können hier allein
pro Jahr 100’000 Franken oder rund vier Steuerfussprozente ausmachen.
Auch dafür ist es wichtig, dass wir mit einer massvollen baulichen Entwicklung
mehr Steuerzahlerinnen und Steuerzahler gewinnen können,
um die wichtigen Ausgaben für die Schule tätigen zu können.
Energieförderkonzept wird überdacht
Gemäss den Richtlinien des Gemeinderates über die Gewährung von
Energie-Förderbeiträgen vom 11. August 2011 unterstützt die Gemeinde
die Installation von Solaranlagen für die Warmwasseraufbereitung und
die Installation von Photovoltaikanlagen zur Energiegewinnung mit
einem Beitrag von 10 % der Anlagekosten, maximal Fr. 1’500.00. Dafür
wurden seither jeweils Fr. 10’000.00 im Budget des Gemeindehaushaltes
eingestellt. Der Gemeinderat hat entschieden, künftig die zum Standard
gewordenen Solaranlagen nicht mehr zu subventionieren, jedoch fürs
Jahr 2022 nochmals Fr. 10’000.00 ins Budget aufzunehmen. Im Jahr 2021
wurde erstmals das Kontingent von gut 6 geförderten Anlagen pro Jahr
ausgeschöpft und bereits wurden Beiträge zugesichert, welche auch das
Kontingent des Jahres 2022 ausschöpfen, vorausgesetzt, dass alle zugesicherten
Beiträge mittels Abrechnung auch abgerufen werden.
Der Gemeinderat wird in diesem Jahr die Richtlinien für Energieförderbeiträge
für die Gültigkeit ab 1.1.2023 überarbeiten und ein allfälliges
neues Fördersystem zur Diskussion stellen.
Elektra und Wasserversorgung auf hohem Niveau
Die Elektrakommission und die Wasserversorgungskommission sind
stets besorgt um die Versorgungssicherheit und die hohe Qualität ihrer
Leistungen. Dank einer umsichtigen Betriebsleitung bei der Elektra und
unserem verantwortungsbewussten Wasserwart wird die Bevölkerung
stets gut versorgt. Das Projekt «Smart Meter» konnte durch die Ausrüstung
mit Zählern, welche eine automatische Fernauslesung ermöglichen,
im Jahr 2021 abgeschlossen werden. Dank einer Preissenkung beim Seewasserzufluss
konnte der Wasserpreis um 20 Rappen auf Fr. 1.60 pro m3
Frischwasserbezug gesenkt und damit die Haushalte entlastet werden.
Gemeindeverwaltung gut aufgestellt
Die Gemeindeverwaltung rüstet sich für die Digitalisierung. Mit einer
neuen Buchhaltungs-Software ist ein grosser Umstellungsaufwand zu
bewältigen. Im vergangenen Jahr wurde die Gemeindeverwaltung in
der Zahl der «Köpfe» von sechs auf fünf Personen reduziert, in dem eine
Lehrstelle nicht mehr besetzt wurde. Mit der Digitalisierung und dem
Verzicht auf den Verkauf der GA-Tageskarten fallen repetitive Aufgaben
weg, welche den Versuch mit der Reduktion einer Lehrstelle ermöglichten.
Die Reorganisation der Schulverwaltung im Jahr 2019 kann heute als
geglückt bezeichnet werden. Der Gemeinderat ist froh, dass wir in der
Gemeindeverwaltung auf ein bewährtes Team von Fachkräften zählen
dürfen. Die Kundenorientierung unserer Gemeindeverwaltung ist uns
sehr wichtig und wir nehmen auch stets gerne Anregungen aus der Bevölkerung
zu unseren Dienstleistungen entgegen. In diesem Jahr wollen
wir mit einem neuen Erscheinungsbild und in diesem plus evtl. nächstem
Jahr mit einer neuen Website die Vorzüge unserer Gemeinde noch besser
präsentieren.
Fernwärmeprojekt auch reduziert nicht erfolgreich
Im Oktober 2020 hat der Gemeinderat entschieden, das Fernwärmeprojekt
auf die Gebiete Hinterhof, Böhler und westlicher Mittlerhof zu
konzentrieren. Die Akquisition von Fernwärmeanschlüssen gestaltete
sich allerdings auch in diesem reduzierten Gebiet schwierig. Zu stark ist
bei vielen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern der Wunsch
nach einer eigenen Heizungsanlage im Haus. Der Gemeinderat hat deshalb
beschlossen, auf die Weiterverfolgung des Projektes «Fernwärme
Untereggen» zu verzichten.
Mit der Lancierung des Projektes «Fernwärme
» und der Akquisition für mögliche
Fernwärmeanschlüsse nach der
Erarbeitung des Vorprojekts haben sich
eine Vielzahl von Grundeigentümerinnen
und Grundeigentümern
in Untereggen
mit der Zukunft ihrer Heizenergiegewinnung
auseinandergesetzt.
In den
18 Monaten seit Beginn der Akquisition
im Februar 2020 bis Ende 2021 haben
sich im ursprünglichen Einzugsgebiet
des Fernwärmeprojekts bereits 26
Heizungseigentümerinnen und -eigen
tümer für den Ersatz ihrer Ölheizung
durch eine Wärmepumpe entschieden
(9 Luft-/Wasser-Wärmepumpen und
17 Erdsondenbohrungen mit Sole-/Wasser-Wärmepumpe). Lediglich
zwei Heizungseigentümer haben ihre Ölheizung durch eine neue ersetzt.
Der Gemeinderat kann für sich in Anspruch nehmen, dass er bei vielen
Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern die Initialzündung für
einen Heizungsersatz ausgelöst und dabei das Bewusstsein für erneuerbare
Heizenergie geschärft hat. Durch die vielen neuen Wärmepumpen
wird der CO2-Ausstoss deutlich vermindert und die Luftreinhaltung im
Dorf verbessert.
Jugendraum Böhler wird nach Wasserschaden erneuert
Ende Februar 2021 oder früher ist Abwasser in den Schutzraum Böhler,
wo die Räume für den Jugendtreff eingerichtet sind, eingedrungen.
Es wurden praktisch alle Inventargegenstände zerstört und die Räume
mussten renoviert werden. Im Vorfeld der Renovation hat der Gemeinderat
nach Abklärung von allfälligen Alternativen auf Antrag der
Jugendkommission
entschieden, dass der Schutzraum im Böhler weiterhin
für die Kinder- und Jugendarbeit genutzt wird. Der Schaden wurde
von Versicherungen vollumfänglich gedeckt. Die Sanierungsarbeiten
wurden nach dem Willkommensfest am 18. August 2021 gestartet, sodass
ab Januar 2022 im sanierten Jugendraum mit dem Programm wieder
begonnen werden konnte. Die Einrichtung wird zusammen mit den
Jugendlichen gestaltet.