
KLEINWIEDERKÄUER
KLEINWIEDERKÄUER
registriert. Aus diesem Grund dürfen Mineralstoffe von Schafen nicht an Ziegen oder umgekehrt
verabreicht werden. Einen ähnlichen Kupferbedarf hingegen haben Ziegen und Rinder, bei
diesen beiden Tierarten kann in der Regel der gleiche Mineralstoff angeboten werden. Eine
wichtige Bedeutung bei der Mineralstoffversorgung hat auch das Spurenelement Selen. Bei
einem Selenmangel kann es neben dem Auftreten der Weissmuskelkrankheit bzw. Wachstumsstörungen
der Jungtiere auch zu mangelnder Fruchtbarkeit der erwachsenen Schafe und
Ziegen kommen.
Bei den Mineralstoffen Calcium und Phosphor ist vor allem das Verhältnis wichtig. Es sollte
in einer ausgewogenen Futterration 2:1 betragen. Treten bei Jungtieren O-beinige Stellungen
auf oder kommen vermehrt Probleme mit Harnsteinen vor, könnte dies ein Indiz für ein
fehlerhaftes Verhältnis von Calcium und Phosphor in der Ration sein. Je nach
Rationszusammensetzung sind Ergänzungen mit spezifischen Mineralstoffgaben zwischen
20-30 g pro Tier und Tag nötig, um den Bedarf der Tiere abzudecken. Natrium wird in Form
von Viehsalz angeboten und sollte mit 5-10 g ad libitum entweder lose oder als Leckmasse
verabreicht werden. Eine Besonderheit liegt beim Spurenelement Eisen vor. Kleine Wiederkäuer
benötigen, wie auch Rinder, Eisen (Schafe 30 mg/kg TS, Ziegen 40 mg/kg TS (Tab.2 auf S.
8)). Die Bedarfsabdeckung der Kleinwiederkäuer ist durch die Aufnahme von Eisen aus
frischem Grünfutter oder konserviertem Dürrfutter gewährleistet. Eine weitere Supplementierung
von Eisen im Mineralstoff ist aus diesem Grund nicht nötig
Bedarfsabdeckung ist ein Muss
In der Praxis trifft der BGK bei Ziegen häufig die typischen Anzeichen einer mangelnden
Versorgung mit Kupfer und Zink an. Die Symptome eines Kupfermangels sind die sogenannte
Kupferbrille (Haarausfall im Augen- und Nasenbereich), Leistungsschwäche, Abmagerung,
Struppigkeit und bei Jungtieren neurologische Symptome wie Hinterhandschwäche. Jungtiere
mit diesem Krankheitsbild können nicht behandelt werden, da die neurologischen Schädigungen
irreversibel sind. Den adulten Tieren mit Symptomen sollte sofort ein geeignetes
Mineralstofffutter angeboten werden. Über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten
erholen sich diese Tiere dann wieder. Bei Zinkmangel kommt es neben Symptomen wie
Mutterschaf / Milchschaf (70 kg LG) Ca (g) P (g) Mg (g) Na (g) TS-Verz. (kg)
Erhaltung und 1.-3. Trächtigkeitsmonat 3 2.5 2 1.5 1.3
Erhaltung und 4.-5. Trächtigkeitsmonat 8 4 2.5 1.5 1.5
Laktation (2 Lämmer) bzw. Milchprod./T
1.Laktationsmt. / Lakt-Beginn; 3 kg/T 18. /22 10/11.5 4.5/5 2.5/3 2.3/2.7
2.Laktationsmt. / Lakt-Mitte; 2.5 kg/T 11/19 6/10.5 3.5/4.5 2/2.5 2.0/2.7
4.Laktationsmt. / Lakt-Ende; 1.0 kg/T 6/9.5 3.5/5.5 2.5/3.0 1.5/2 1.6/1.9
Milchziege (60 kg LG)
Erhaltung und 1.-3. Trächtigkeitsmonat 3 2.5 1.5 1.5 1.4
Erhaltung und 4.-5. Trächtigkeitsmonat 9.5 4 2 2 1.5
Laktation mit 1 kg Milch 7 4 2.5 2 1.7
Laktation mit 3 kg Milch 14 7.5 4.5 2.5 2.2
Laktation mit 6 kg Milch 25.5 12.5 7 4 3.2
Tab. 1: Empfohlenes tägliches Mineralstoffangebot für Schafe und Ziegen (in g/Tag (Quelle: Grünes Buch,
Fütterungsempfehlungen für Schafe und Ziegen Agroscope)
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