4 
 Einsamkeit hat viele Gesichter –  
 Veranstaltung in Wattwil vom   
 7. September 2022 
 Ein Bericht über die Veranstaltung in Wattwil 
 Wir alle kennen Situationen, in  
 welchen wir uns einsam fühlen –  
 manchmal nur für einen kurzen  
 Moment und manchmal über   
 einen längeren Zeitraum. Trotzdem  
 ist Einsamkeit in unserer   
 Gesellschaft ein Tabuthema.   
 Warum fällt es so schwer, darüber  
 zu sprechen? Hat man vielleicht  
 das Gefühl, versagt zu haben, oder  
 schämt sich, weil man denkt, zu  
 wenige freundschaftliche Beziehungen  
 zu haben? Einsamkeit  
 kann alle treffen. Darüber nach-  
 zudenken und offen für ein Gespräch  
 zu sein, ist ein erster wichtiger  
 Schritt für einen gesunden  
 Umgang mit Einsamkeit. 
 Anfang September fand in Wattwil  
 eine Veranstaltung mit dem  
 Titel «Einsamkeit hat viele Gesichter 
 » statt. Sie wurde vom Verband  
 für Seniorenfragen, dem kantonalen  
 Seniorenrat, der evangelisch-  
 reformierten Kirchgemeinde Mittleres  
 Toggenburg, der Seelsorgeeinheit  
 Neutoggenburg und dem  
 Amt für Gesundheitsvorsorge initiiert. 
 Eindrücklicher Dokumentarfilm 
 Der Anlass startete mit dem eindrücklichen  
 Dokumentarfilm  
 «Einsamkeit hat viele Gesichter».  
 Danach folgte eine Podiumsdiskussion  
 mit Fachpersonen. Dabei  
 wurde unter anderem darüber  
 gesprochen, wie Einsamkeit erkannt  
 werden kann und welche  
 Wege es aus der Einsamkeit geben  
 könnte. Diese könnten z.B.  
 sein: Bewegung in der Natur, eine  
 Person finden, welche bei der  
 Knüpfung von neuen Kontakten  
 unterstützen kann, etwas, was   
 einem guttut und Freude macht,  
 in den Tagesablauf einplanen,   
 einen Brief schreiben etc. In der  
 Podiumsdiskussion war man sich  
 einig: Einsamkeit ist ein stilles   
 Leiden und mit Scham verbunden. 
  Darüber zu reden kann befreiend  
 wirken. 
 Den Abschluss machte Maria Kaiser, 
  Präsidentin vom kantonalen  
 Verband für Seniorenfragen, die  
 ein Zitat einer im Film dargestellten  
 Person aufgriff: «Ein Herz, das  
 nicht durch Kummer weiss gewaschen  
 wird, wird nicht rein. Ein  
 Herz, das nicht durch Liebe bewässert  
 wird, wird niemals wachsen. 
  Ein Herz, das keine Liebe verschenkt, 
  ist kein Herz. Es ist eine  
 Ruine.» (Gedicht von Mohammed  
 Malla). 
 Als Ausklang der Veranstaltung  
 wurde bei einem Apéro angeregt  
 über das Thema diskutiert. 
 Im Jahr 2022 fanden bereits fünf  
 Veranstaltungen zum gleichen  
 Thema in unterschiedlichen Regionen  
 des Kantons St.Gallen statt  
 und weitere sind für Ende Jahr  
 geplant. 
 Weitere Informationen, den Dokumentarfilm  
 und eine Broschüre  
 zum Thema auf: https://www.einsamkeit 
 gesichter.ch/ (Ein Projekt  
 des Vereins Familien- und Frauengesundheit) 
 Eleonora Nägele, ZEPRA 
 
				
/gesichter.ch