Liebe Umwelt
Liebe Freisinnige
Auch wenn wir nächstes Jahr bereits unser 25-jähriges
Jubiläum feiern, gehören wir keineswegs zum alten Eisen.
Nein, die Grundwerte der Umweltfreisinnigen sind
moderner denn je. Die Verbindung von Ökonomie und
Ökologie hat nichts an Aktualität verloren, auch wenn
es immer noch Politiker gibt, die meinen, das eine gehe
ohne das andere. Ganzheitliche Denkweise mit liberalen
Grundwerten ist uns seit der Gründung vor einem
Vierteljahrhundert eigen. 2017 steht bei den Umweltfreisinnigen
im Zeichen von Abfall und Recycling. Unser
Jahresthema interessiert; vielleicht auch deshalb, weil
die Idee des Entsorgens und Wiederverwertens etwas
Faszinierendes an sich hat.
Aus alt mach neu! Das erinnert uns möglicherweise an
den Kreislauf des Lebens, dessen Teil wir sind. Grundsätzlich
wäre es besser, den Abfall gar nicht erst zu produzieren.
Hier hätten wir als Kunden eine Macht, die
uns wohl gar nicht recht bewusst ist. Man denke z.B.
an den «Verpackungsblödsinn», dem wir tagtäglich im
Supermarkt begegnen. Mit unserem Einkaufsverhalten
steuern wir das Angebot!
Aber wenn wir schon Abfall produzieren (müssen), dann
sollten wir zumindest trennen und sammeln. Unsere
Ressourcen sind endlich. Wir kommen längerfristig gar
nicht umhin, verbrauchtes Material einer Wiederverwertung
zuzuführen. Auch wenn wir uns gerne Sammelweltmeister
nennen, so haben wir doch Luft nach
oben: In einem Bericht der OECD über Recycling- und
Kompostierungsquoten für Siedlungsmüll schneiden
der Vorreiter Deutschland (65%), eine Handvoll anderer
europäischer Länder sowie Südkorea besser ab als
die Schweiz (51%). Wir St.Galler liegen mit der Recyclingquote
im schweizerischen Durchschnitt; die schiere
Menge aber, nämlich 400 kg pro Kopf und Jahr, geben
trotzdem zu denken. Es gibt aber auch eine gute Nachricht:
Von 2006 bis 2014 nahm die Abfallmenge im Kanton
um mehr als 10 Prozent ab. Weiter so, der Umwelt
zuliebe!
Raphael Lüchinger
Präsident Umweltfreisinnige St.Gallen
UFS-Bulletin Oktober 2017
www.umweltfreisinnige.ch
Inhalt
SEITE 2 Ι 3
Recycling | Upcycling
SEITE 4 Ι 5
Food Waste
SEITE 6 Ι 7
Deponien im Kanton St.Gallen | Seltene Erden
SEITE 8
Veranstaltungen | Agenda
Die Metalle der Seltenen Erden
Mittwoch Ι 29. November 2017
18.30 Uhr Ι Empa St.Gallen
An der letzten Feierabendveranstaltung der UFS
zum Schwerpunktthema Abfall|Recycling berichtet
Dr. Patrick Wäger, Leiter der Abteilung
Technologie und Gesellschaft der Empa
was die Forschung zu den drängenden Problemen
im Bereich "kritische Rohstoffe" zu sagen hat.
Urban Mining
Die Stadt wird zur riesigen Rohstoffmine, urbaner Müll zum kostbaren
Schatz. Die Kehrichtverwertung Zürcher Oberland zum Beispiel
entzieht einer Tonne Schlacke 120 kg Metall, pro Jahr schürft die
KEZO 20 kg Gold im Gegenwert von 800'000 Franken.