Weniger Food Waste dank klugem Management 
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 Fragen an Herrn Alfredo Lehmann, Umweltsystemverantwortlicher  
 der SVGroup: 
 In der Zusammenfassung des ökologischen Engagements  
 von SV Schweiz steht, dass Sie den Food Waste um 40% reduziert  
 haben. Welches Gesamtkonzept liegt der Reduktion  
 von Food Waste zugrunde? 
 Die Reduktion von Foodwaste ist ein wichtiger Bestandteil unseres  
 Nachhaltigkeitsengagements.  Mit  der  Verminderung  von  
 Foodwaste wollen wir die Umweltbelastung sowie die Betriebskosten  
 für  Lebensmittel  und  Entsorgung  reduzieren.  Die  systematischen  
 Nassabfallerhebungen werden jährlich in allen Betrieben  
 durchgeführt. 
 Welche konkreten Massnahmen werden im Arbeitsalltag der  
 einzelnen Mensen und Personalrestaurants angewendet? 
 Die Mitarbeitenden werden gezielt geschult. In der Küche: Optimierung  
 des  Einkaufs  von  Frischprodukten,  bessere  Einschätzung  
 der  Produktionsmengen,  Einhaltung  von  Rezepturen,  
 getrenntes Garen von Lebensmitteln, vorsichtiges Nachproduzieren, 
  Berücksichtigung der Haltbarkeiten von Lebensmitteln, gute  
 Restenverwertung (Resten sind nicht gleich Abfall). An der Front:  
 Anrichtemenge gemäss Showteller, Instruktion zu den Anrichteregeln, 
  Mitarbeitende melden Küche, wenn viel auf dem Teller  
 zurückkommt. 
 Welches sind die „Knacknüsse“, die es bei der Umsetzung  
 des Konzepts zu lösen gilt? 
 Unsere  Restaurants  verfügen  nebst  bedienten  Menülinien  vermehrt  
 über  Selbstwahlbuffets.  Dort  können  sich  unsere  Gäste  
 selber bedienen und die Speisemenge bestimmen. Aufgrund unserer  
 systematischen Nassabfallerhebungen wissen wir, dass ein  
 Grossteil von Foodwaste bei den Gästetellern anfällt. Es ist aber  
 heikel, unseren Gästen vorzuschreiben, wie viel sie sich schöpfen  
 sollen, weshalb wir hier bewusst auf eine aktive Kommunikation  
 verzichten und versuchen, die Mengen durch ein aufmerksames  
 Befüllen der Speiseschalen auf ein Minimum zu beschränken. 
 Wir erreichen dies mit einer sorgfältigen Angebotsplanung, einem  
 abgestimmten  Einkauf,  aufmerksamem  Befüllen  der  Hot-  
 und  Cold-Buffets  und  einem  gastorientierten  Anrichten  der  
 Mittagsmenus. Dank diesen Massnahmen konnten wir unseren  
 Food Waste von 64 Gramm vor 10 Jahren auf heute 38 Gramm  
 pro Hauptmahlzeit reduzieren.  
 Wie hoch sind die Kosten einerseits und die Einsparungen  
 andererseits, die durch die Verminderung von Food Waste  
 entstehen? 
 Der Aufwand für die Verminderung von Foodwaste ist im Vergleich  
 zu den Einsparungen in den Betrieben vertretbar. Unsere  
 Mitarbeitenden  werden  regelmässig  geschult  und  die  Nassabfallerhebungen  
 lassen sich gut in den Arbeitsalltag integrieren.  
 Die Koordination und Auswertung der Ergebnisse am Hauptsitz  
 wurden laufend optimiert. Zudem sind die langjährigen Kennzahlen  
 ein  wichtiges  Instrument  unseres  Umweltmanagementsystems. 
 Wer sind die Partner von SV Schweiz bei der Produktion von  
 Ökostrom aus dem Bioabfall und von Biodiesel aus Frittieröl? 
 Unser Hauptpartner ist die Firma Recycling Energie AG in Nesselnbach. 
  Der Inhaber Werner Humbel verfügt über die grösste  
 Biogasanlage  in  der  Schweiz.  Wir  berücksichtigen  zudem  noch  
 weitere  regionale Entsorgungspartner.	  (ck) 
 Alfredo Lehmann ist Gastronomiefachmann und Umweltberater  
 mit eidg. Fachausweis im Bereich Gastronomie/Ernährung.  
 Food   Waste 
 Wer ist SVGroup? 
 Das Unternehmen wurde 1914 als „Schweizer Verband Soldatenwohl“ 
  gegründet mit dem Ziel, Soldaten preiswerte  
 und gesunde Mahlzeiten zur Verfügung zu stellen. Heute  
 hat SV Group rund 8500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  
 und ist mit 600 Gastronomiebetrieben in der Schweiz, in  
 Deutschland und Österreich vertreten. Neben der Führung  
 von  Personalrestaurants  und  Mensen  ist  SV  Group  auch  
 im  Klinik-Catering,  im  Event  Catering  für  Messen  und  als  
 Franchise-Partner im Hotellerie-Bereich tätig. Seit 2009 ist  
 SV Group ausserdem in die öffentliche Gastronomie (Restaurant 
 Kette „La Spiga“) eingestiegen. 
 Neben seinem grundsätzlichen ökologischen Engagement  
 hat SV Schweiz 2013 zusammen mit dem WWF Schweiz  
 das  Klimaschutzprogramm  ONE  TWO  WE  für  eine  klimafreundliche  
 Personalgastronomie  lanciert.  Bis  2015  
 sollte  eine  schweizweite  Reduktion  der  CO2-Emissionen  
 pro  Hauptmahlzeit  von  10  Prozent  erreicht  werden.  Bei  
 Einkauf, Transport und kulinarischem Angebot wurden im  
 Hinblick  auf  dieses  Ziel  entsprechende  Massnahmen  ergriffen. 
  Eine weitere Reduktion der Emissionen ist bis 2018  
 geplant. www.sv-group.ch.	 (ck) 
 tel geht verloren. Das sind etwa 300 kg pro Person und Jahr.  
 Diese Verluste ergeben sich entlang der gesamten nationalen  
 Wertschöpfungskette  (Landwirtschaft,  Produktion,  Verarbeitung, 
  Lagerung, Vertrieb und Konsum).  
 Die Quantifizierung der Verluste einerseits und die Vermeidung  
 andererseits sind Themen auf dieser Seite. 	 (ck)