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Auf einem Spaziergang in der Natur den Duft der Blumen
wahrnehmen, den Wind in den Haaren spüren
oder Vogelstimmen hören zu können, kann sich auf
das Gemüt positiv auswirken. Dies zeigt sich auch
kognitiv in der verbalen und nonverbalen Kommunikation:
Plötzlich wird ein ganzer Satz verständlich
ausgesprochen – trotz einer Sprachbeeinträchtigung.
Eine regelmässige Handmassage ermöglicht den körperlichen
Kontakt und fördert das Wohlbefinden im
Hier und Jetzt.
Die Berührung von Objekten kann eine gemeinsame
Kommunikation ermöglichen. Hilfreich dazu ist zum
Beispiel die «Cradle» (CRDL), welche wir im Wesley
Haus einsetzen. Es handelt sich um ein ovales
Holzobjekt, das man durch Berührung zum Klingen
bringen kann. Das Objekt lädt förmlich zur Berührung
ein: Festhalten, Klopfen, Streicheln oder Kneten. Das
CRDL übersetzt diese Berührung in verschiedene
Klänge. Somit geschieht Kommunikation mit Bewohnenden,
bei denen die verbale Kommunikation nicht
möglich oder eingeschränkt ist.
Weitere sinnliche Möglichkeiten bieten das gemeinsame
Backen oder Kochen. Die vertrauten Düfte vermitteln
Sicherheit, Geborgenheit und Wohlbefinden.
Eine gezielte Arbeit auf das Milieu verdeutlicht, wie
sensibel und unterschiedlich jeder Mensch reagiert
und welche Wechselwirkung unser Tun hat.
Von Demenz betroffene Bewohnerinnen und Bewohner
benötigen viel Empathie und Einfühlvermögen,
damit sie sich wohl und verstanden fühlen. Es ist
eine Herausforderung für alle, die mit ihnen zu tun
haben. Es erfordert viel Kreativität und Können und
vermittelt allen Beteiligten eine sich lohnende Lebenserfahrung.
Siegfried Bongartz, Geschäftsleitungsmitglied,
Spezialgebiet Soziales, Regina Rickenbacher,
Loes Lamers, Leitungen der Aktivierung und Alltagsgestaltung
Gellert Hof und Wesley Haus