Ein weiterer Unterschied ist, dass die Reinigungsfachkräfte
auf ihren fest zugeteilten Wohnbereichen
bleiben. Hier gibt es keine Rotation. So können die
Mitarbeitenden eine verstehende und akzeptierende
Haltung gegenüber unseren Bewohnenden mit
Demenz entwickeln, welche sie bewusster kommunizieren
und handeln lässt. Ebenso kennen sie die
Charakter-Eigenschaften, Gewohnheiten und die
Tagesstruktur der Bewohnenden. Dadurch können
herausfordernde Verhaltensweisen seitens der Bewohnenden
mit Demenz vermindert werden.
Bei der täglichen Reinigung gibt es einige wichtige
Dinge die von den Reinigungsfachkräften beachtet
werden müssen:
• Bei der Reinigung im Bewohnerzimmer wird darauf
geachtet, die Bewohnenden im Blick zu haben und
dass der Ausgang nicht versperrt ist. Dadurch ist
es möglich, dass in einer kritischen Situation das
Zimmer schnell verlassen werden kann.
• Es gibt auch Bewohnerzimmer, die nicht in Anwesenheit
von dementen Bewohnenden gereinigt
werden können, da sie befürchten, von den Mitarbeitenden
bestohlen zu werden. Oder die Mitarbeitenden
werden mit Fragen wie zum Beispiel
«Was machen Sie denn da genau?» vom Putzen
abgehalten. Es gibt auch Bewohnende, die hinter
der Reinigungskraft herlaufen und immer fragen:
«Wo ist mein Mann, meine Frau?».
Der Aufenthalts- und Speiseraum muss ebenfalls
mehrmals täglich gereinigt werden, da sich die Bewohnenden
dort die meiste Zeit aufhalten, sei es
um die Gesellschaft zu geniessen, das gemeinsame
Essen einzunehmen oder die Aktivierungszeit miteinander
zu erleben.
Mehr als nur Putzen
Das Leben und die Zusammenarbeit
vieler Menschen stellen aus
hygienischem Gesichtspunkt eine
grosse Herausforderung dar und
erfordern eine kompetente Reinigung.
Um das Wohlbefinden und
die Gesundheit der Bewohnenden und Mitarbeitenden
zu gewährleisten, gelten strenge Hygienevorschriften.
Das Reinigen und Pflegen von Räumen auf einem
Wohnbereich mit dementen Menschen ist daher
tatsächlich keine leichte Aufgabe. Erstens ist man
bei der Reinigung in der Umgebung dementer Menschen
täglich mit neuen Situationen konfrontiert. Und
Zweitens muss man möglichst gut mit den Gefühlen
und der eigenen Welt, in welcher die dementen
Bewohnenden leben, umgehen können. Das macht
den Arbeitsalltag einer Reinigungskraft aber auch
sehr spannend.
Ein guter Austausch mit den Pflegefachkräften ist
darum sehr wichtig. Denn es nicht immer einfach,
die Gefühle von dementen Bewohnenden zu erkennen
und zu entscheiden, wie man darauf reagieren
soll. Zu Beginn der Arbeit als Reinigungskraft auf der
Demenzabteilung haben viele ein mulmiges Gefühl
und auch viel Mitleid mit den betroffenen Menschen.
Einerseits sollte man Nähe zeigen und anderseits
muss man aber auch eine professionelle Distanz
wahren können. Ausserdem muss man geduldig,
natürlich und auch humorvoll sein können.
Einen grossen Unterschied zwischen den Reinigungsarbeiten
auf der Demenzabteilung zur Langzeitabteilung
gibt es nicht. Einziger Unterschied ist,
dass auf der Demenzabteilung vieles mehrmals täglich
gereinigt werden muss.