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Der Eintritt in ein Pflegezentrum wird als
eine der grössten Herausforderungen im
Leben eines Menschen bezeichnet und
ist für die Betroffenen mit grossen Veränderungen
verbunden. Diesen Prozess
erleben viele Menschen in drei aufeinanderfolgenden
Phasen:
• Planungsphase
• Entscheidungsphase
• Transition (Wechsel)
Inwieweit und ab welchem Zeitpunkt in der eigenen Biografie
eine bewusste Auseinandersetzung und Planung des Heimeintritts
stattfindet, variiert stark; es kann sein, dass diese
Frage verdrängt oder für die eigene Person sogar als
irrelevant gewertet wird. Zur Auseinandersetzung mit dem
Thema gehört auch das Prüfen von Alternativen wie zum Beispiel
ambulante Spitex-Dienste. Jenen Menschen, die freiwillig
in ein Pflegeheim eintreten, die sich vorgängig informieren,
die allenfalls auch einmal einen «Tag der offenen Tür»
besucht haben, gelingt es besser, sich an die neue Situation
anzupassen. Damit Betroffene ein Gefühl von «Daheimsein»
bestmöglich entwickeln können, macht es erfahrungs-
gemäss Sinn, ihnen bereits in der Phase der Entscheidung
und des Übertrittes in das Heim, eine gezielte Unterstützung
anzubieten. Mitbestimmung und Entscheidungsfreiräume
sind in allen Phasen wichtig; also vor, während und selbst-
verständlich nach dem tatsächlichen Heimeintritt.
Für viele Menschen stellt sich das Thema Heim oft erst, wenn
das Leben und die Veränderungen im Alltag sie dazu zwingen.
Als Beispiele sollen genannt sein: akute krankheitsbezogene
Ereignisse wie Stürze oder kardiopulmonale Probleme,
aber auch anstehende gravierende Veränderungen in der
Wohnsituation und / oder im Betreuungsnetz, sowie soziale
Vereinsamung. Der Heimeintritt kommt somit in solchen
Fällen für die Betroffenen überraschend. In dem Moment, da
der Heimeintritt Realität wird, also der Zeitpunkt bestimmt,
und die letzte Entscheidung gefällt ist, treten die unterschiedlichsten
Emotionen auf. Auf der einen Seite zeigen sich
Ängste in Bezug auf den Verlust von Freiheit und Besitz, aber
auch Unsicherheiten bezüglich des Neuen und Unbekannten.
Aussagen wie: «Ich war auf einmal sehr krank, dann ist
alles sehr schnell gegangen und ich bin hierhergekommen …
das hat mir dann lange, lange zu ’schaffen’ gemacht» sind
nicht ungewöhnlich. Ein Heimeintritt kann aber auch positive
Auswirkungen auf die Befindlichkeit und das physische Wohlbehagen
haben; oft empfinden die Betroffenen ein Gefühl von
Sicherheit und Erleichterung.
Ein erfolgreicher Wechsel in ein Pflegezentrum, aus dem
Gefühl heraus, mit der Entscheidung «Heimeintritt» gut
leben zu können, hängt vor allem vom Grad der persönlichen
Vorbereitung auf diese Lebensphase ab. Die Personen, die
einen Menschen während dieser Lebensphase eng begleiten,
unterstützen und damit eine verantwortungsvolle Rolle übernehmen,
tragen ebenso viel dazu bei, dass das «Ankommen»
etwas leichter fällt. Die Mitarbeitenden der VitaFutura werden
in diesem Thema stetig auf die Wichtigkeit ihrer Rolle hin
sensibilisiert.
Franziska Bronz
Leiterin Organisation und Kommunikation
Über den Lebenseinschnitt
«Wechsel in ein Pflegezentrum»