
Simona Gartmann
KRONI-Beratungsdienst
4 STALLZITIG
KRONI 690 Acetovit - Propylenglykol und
Natriumpropionat sind glukoplastische Substanzen
und erfüllen ihre Funktion als Energiequellen,
die dem Tier sofort zur Verfügung
stehen. Vitamin B12, L-Carnitin und Niacin
spielen im Energiestoffwechsel wichtige Rollen.
Sie schützen die Kuh vor einer zu hohen
Leberbelastung und -verfettung und vermindern
so die Ketosegefahr.
Doch was genau passiert bei einer Ketose?
Durch die Körperfettmobilisation gelangen viele
freie Fettsäuren (NEFA) ins Blut. In der Leber
werden diese Fettsäuren für die Bildung von
Glukose (Gluconeogenese) verwendet. Wenn
jedoch zu viele NEFA in der Leber vorhanden
sind, ist dieser Prozess gestört und es entstehen
Ketonkörper (Aceton, Acetoacetat und Beta-
Hydroxybutyrat (BHB)). Dadurch kommt es zu
einer Fettleber und weiteren Schäden, die durch
die Unterfunktion der Leber entstehen.
Es gibt inzwischen verschiedene Hilfsmittel,
um Ketose zu erkennen. Anhand der Milchleistungskontrolle
kann der Fett-Eiweiss-Quotienten
berechnet werden, der bei einem Wert
von über 1,5 auf Ketose hindeutet. Zudem ist
auch ein Fettgehalt von über 5 % ein Hinweis
auf eine Acetonämie. Auch der Acetontest in
den ersten zwei Milchwägungen nach dem
Abkalben kann als Hinweis hinzugefügt werden.
Weitere Diagnosemöglichkeiten sind
Teststreifen, die Ketonkörper in der Milch
oder im Harn aufzeigen, oder die Bestimmung
der Ketonkörper im Blut.
KRONI 695 Energovit, KRONI 374 Energeovit
Natura enthalten Glycerin und Propylenglykol,
die aus dem Pansen schnell absorbiert
werden, so dass der Kuh genügend Energie
für die Milchbildung und die Erhaltung zur
Verfügung steht. Beim Einsatz über die TMR
kann eine hohe Schmackhaftigkeit und damit
verbunden eine erhöhte Grundfutteraufnahme
erzielt werden.
Tipps zur Vermeidung von Ketose
Optimierung des Fressverhaltens
• Grundfutterration aus der Laktation in
der Galtphase verdünnen (mit Stroh oder
Ökoheu)
• Kuh bereits vor dem Abkalben an die
neue Futterration gewöhnen (Anfüttern)
• in der Startphase hochwertiges,
schmackhaftes Grundfutter vorlegen
• Faserstruktur optimieren für eine schnelle
Pansenpassage und beherrschbares
Azidoserisiko
Erhöhte Glukosebereitstellung in der
Startphase
• Fütterung von pansenstabiler Stärke
(z.B. Mais, Gerste, Weizen)
• falls nötig intravenöse Glukoseinfusion
• Erhöhung der Verfügbarkeit von Glukosevorläufermolekülen
wie stärkereichen
Diäten, Propylenglykol, Natriumpropionat
und Glycerin
• Stimulation von Gluconeogenese-Enzymen
durch die Zulage von Vitaminen
Begrenzung der Fettmobilisation
• Stressreduktion
• Kuhkomfort gewährleisten
• Andere Krankheiten möglichst vermeiden
(z.B. durch Milchfieberprophylaxe)
Einsatz von Antioxidantien
• Einsatz von Antioxidantien wie Vitamin C,
Vitamin E, Zink, natürlichen Stoffen (das
grosse Glukosedefizit verursacht oxidative
Schäden)
Wenn die Startphase erfolgreich gemeistert
wurde, gilt es nun auch in der Produktionsphase
den BCS im Auge zu behalten. Die
Futterration, insbesondere die Kraftfutterergänzung,
ist stets dem Leistungsniveau der
Kuh anzupassen. Die Kuh darf während der
Laktation wieder etwas an Körperreserven
zulegen, jedoch nicht zu viel. Denn am Ende
der Laktation und in der Galtphase ist es
schwierig, die Kuh auf die optimale Körperkondition
für die Geburt zu konditionieren.
GESUNDHEIT