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Finanzbericht zur Jahresrechnung 2021
Mit viel Optimismus und Tatendrang ist
die VitaFutura AG ins zweite Corona-Jahr
gestartet. Mit Zuversicht und Engagement
wurden alle Corona-Massnahmen weiterhin
umgesetzt, um das Virus von unseren
Bewohnenden und Mitarbeitenden
weiterhin fernzuhalten. Leider konnten
wir trotz aller Bemühungen einen grösseren Corona-Ausbruch
kurz nach Jahresbeginn nicht verhindern: Der Verlust vieler
lieben Bewohnenden war schmerzhaft und ging uns nahe.
Diese emotional tiefgehenden Wochen in der Geschichte der
VitaFutura AG berührten uns nicht nur menschlich, sondern
auch als Unternehmen; dies zeigte sich deutlich in den finanziellen
Auswirkungen. Die Leerbestände der Plätze konnten
trotz grosser Anstrengungen im Verlaufe des Jahres nicht mehr
aufgefüllt werden. Infolgedessen muss die VitaFutura AG den
grössten Unternehmensverlust seit der Gründung verzeichnen
und kommunizieren.
Die Erträge für die Hotellerie-, Betreuungs- und Pflegetaxen
sowie die Spitexleistungen sind im Berichtsjahr gegenüber dem
Vorjahr um CHF 1’923’737 zurückgegangen. Dieser Minderertrag
ist zur Hauptsache auf den Corona-Ausbruch anfangs Jahr
zurückzuführen. Dieser Ausbruch hat die bereits herausfordernde
finanzielle Situation vom Vorjahr weiter akzentuiert.
Die freien Plätze konnten, wie bereits oben erwähnt, nicht wie
geplant belegt werden, was sich direkt im Ertrag widerspiegelt.
Nebst den freien Bettenkapazitäten war die Suche nach qualifiziertem
Fachpersonal eine weitere Herausforderung. Etliche
freie Stellen konnten nicht zeitnah besetzt werden und blieben
länger vakant, was zu einem Mehraufwand beim temporären
Personal führte. Entsprechend hat die Geschäftsleitung in
Absprache mit dem Verwaltungsrat entschieden, die personellen
Ressourcen zusammenzuziehen und den dritten Stock im
Pflegezentrum Oberdorf vorübergehend bis zur Inbetriebnahme
des Neubaus zu schliessen. Diese Entscheidung erlaubte
eine Bettenreduktion im Pflegezentrum Oberdorf von 50 auf 32
Plätze. Mit den beiden Pflegewohngruppen wurde das Gesamtangebot
auf 49 Plätze festgelegt.
Bei der ambulanten Pflege konnten die guten Erträge des letzten
Jahres nicht bestätigt werden, sie schliessen im Berichtsjahr
mit CHF 637’363 unter Vorjahresniveau ab. Im stationären
Bereich lag die Auslastung zu Jahresbeginn noch bei 82.2 %,
konnte sich aber nach dem Corona-Ausbruch im Verlaufe des
Jahres nicht halten und schloss im Durchschnitt mit 74.5 %
ab, dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um 6.4 %.
Erfreulich darf erwähnt werden, dass die Pflegewohngruppe
Riethof seit Dezember zu 100 % belegt ist; ebenfalls voll aus-
gebucht ist weiterhin die Pflegewohngruppe Gries.
Die Verweildauer unserer Bewohnenden beträgt 2.7 Jahre.
Das Durchschnittsalter beim Eintritt beträgt 79.6 Jahre. Im
Berichtsjahr hatte die VitaFutura AG insgesamt 33 Ein- und
41 Austritte, davon 25 Todesfälle, zu verzeichnen.
Die Auslastung der Pflegetage ist rückläufig und schliesst
mit 18’500 Pflegetagen ab. Dies entspricht einem Minus von
3’407 Pflegetagen gegenüber dem Vorjahr, was aber auch
einem Teil der Reduzierung des Bettenbestandes geschuldet
ist. Der BESA*-Mix hat sich bei 5.0 Basispunkten eingependelt,
dies entspricht einem leichten Rückgang von 0.1 Basispunkten
gegenüber dem Vorjahr.
Die ambulante Pflege hat im letzten Jahr total 40’124 Einsätze
geleistet, diese generierten 13’709 verrechenbare Arbeits-
stunden. Der Anteil der produktiven Zeit beläuft sich auf 57 %
und ist somit um 1.3 % tiefer als im Vorjahr.
Der Personalaufwand der VitaFutura AG liegt in Relation zum
Gesamtertrag bei 86.5 %. Trotz der Mindererträge konnte der
Personalaufwand nicht im gleichen Umfang reduziert werden.
Der Personalaufwand schliesst mit CHF 8’238’019 ab und
somit um CHF 1’200’940 tiefer als im Vorjahr. Auch beim
Sachaufwand konnten wir gegenüber dem Vorjahreswert um
CHF 135’485 tiefer abschliessen.
Die Rückstellungen für Ferien und Überstunden der Mitarbeitenden
konnten wiederum in einem hohen Mass reduziert
werden.
Aufgrund widriger Umstände und trotz grosser Anstrengungen
in allen Bereichen gelang es der VitaFutura AG nicht, das Jahr
2021 erfolgreich abzuschliessen; der Unternehmensverlust
beläuft sich auf CHF 1’227’732.
Zsolti Sebek
Leiter Zentrale Dienste
*Bedarfsklärungs- und Abrechnungs-System für Pflegeleistungen