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Vorwort des Verwaltungsrats-
präsidenten
Traurig, anspruchsvoll und dennoch
auf gutem Weg
Am Anfang waren wir mit Zuversicht und
guter Hoffnung ins zweite Corona-Jahr
gestartet, als uns die traurige Mitteilung
erreichte: Trotz aller Vorsichtsmassnahmen
und Auflagen hatte sich das
Virus den Weg ins Pflegezentrum Oberdorf gebahnt und
Unvorstellbares ausgelöst: 15 Bewohnerinnen und Bewohner
sind innerhalb weniger Tage verstorben. Welche enorme
Belastung
dies für die Mitbewohnenden, die Angehörigen
als auch für die Mitarbeitenden bedeutet, kann man sich
nur ansatzweise vorstellen. Wir halten einen Moment still
in Gedenken um die Verstorbenen….
Von diesem beklemmenden Start ins Jahr hat sich das
Unternehmen im Laufe des Jahres nur langsam erholt. Das
Geschehene hinter sich zu lassen und nach vorne zu schauen,
war für alle Beteiligten schwierig. Dabei gibt es bei aller
Traurigkeit guten Grund, mit positiven Erwartungen in die
Zukunft zu blicken: Das neue Pflegezentrum – inzwischen
prominent das Areal von VitaFutura prägend – präsentiert
sich als weit fortgeschrittener Bau; in etwas mehr als einem
Jahr soll das Gebäude termingerecht bezogen werden
können. VitaFutura wird dann ihrer Vision, Wohnformen und
Dienstleistungen für alle Lebenslagen im Alter bereitstellen
zu können, einen grossen Schritt nähergekommen sein.
Die damit verbundenen Vorbereitungsarbeiten sind unter
den gegebenen Bedingungen freilich anspruchsvoll. Zwar
hat sich die Lage allmählich beruhigt, die Menschen haben
einen Umgang mit Corona und den damit verbundenen
Einschränkungen gefunden. Trotzdem war bei VitaFutura
genauso wie bei vielen anderen Betrieben spürbar: Der
Einzug in ein Heim soll nach Möglichkeit aufgeschoben
werden – erstmals seit vielen Jahren waren weithin zahlreiche
Plätze in den Heimen nicht belegt, gefragt waren
vielmehr betreute Wohnformen, wie sie VitaFutura mit dem
Neubau anbieten wird.
Die Folgen des letzten Januar haben auch wirtschaftliche
Spuren hinterlassen. Der geringeren Nachfrage konnte nicht
ohne Weiteres entgegnet werden – sowohl der stationäre wie
auch der ambulante Betrieb (Spitex) mussten vollumfänglich
aufrechterhalten werden. Die Mitarbeitenden – die Teams
waren ohnehin bereits an der Grenze ihrer Belastbarkeit
angelangt – mussten mit temporär arbeitenden Kolleginnen
und Kollegen ergänzt werden. Das kostete Arbeit und
Geld, welches eigentlich für die Transformation in Richtung
Neubau vorgesehen war. Im zweiten Corona-Jahr wiederum
einen Verlust ausweisen zu müssen, ist denn auch nicht
verwunderlich und schmerzt sehr – er darf angesichts der
Umstände aber auch etwas relativiert werden.
Zu allem Ungemach musste Geschäftsführer Olaf Toggenburger
nach einem medizinischen Eingriff erkennen, dass er
die VitaFutura AG nach sechs engagierten Jahren nicht mehr
wird weiterführen können. Angesichts der tragenden Rolle,
die Olaf Toggenburger insbesondere beim Projekt Neubau
spielt, ein wahrlich schmerzhafter Entscheid für ihn, den Verwaltungsrat
und alle Projektbeteiligten; zumal kurz vor dem
Abschluss und der Inbetriebnahme seines Herzensprojekts.
Nebst der Bewältigung der schwierigen Situation hat der
Verwaltungsrat seine ihm statutarisch übertragenen Aufgaben
im Berichtsjahr im Rahmen von fünf ordentlichen
und zahlreichen ausserordentlichen Sitzungen wahrgenommen.
Im Zentrum standen die Corona-Massnahmen, das
Befinden der Mitarbeitenden und der Bewohnenden als
auch Entscheidungen zum Neubau sowie zur Finanzierung
und letztlich zur Nachbesetzung der Stelle des Geschäftsführers
(die im Frühling 2022 bestimmt werden soll).
Die gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Volkets-
wil als Eigentümerin und der VitaFutura AG, die im Auftrag
der Gemeinde ihren Versorgungsauftrag erfüllt, trug massgeblich
dazu bei, das Vertrauen in die Zukunft aufrechtzuerhalten.
Der Verwaltungsrat bedankt sich deshalb explizit
beim Gemeinderat für die konstruktive Form des Austausches
und die Angebote für Unterstützung in den heiklen
Phasen. Der ganz besondere Dank gilt aber den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, die einmal mehr Grossartiges geleistet
haben; sie vermittelten den Bewohnenden Zuspruch
im Alltag, Perspektiven für die Zukunft und natürlich weiterhin
das Gefühl von Geborgenheit in einem Zuhause.
Im Namen des Verwaltungsrats
Beat Fellmann
Präsident