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Covid-19-Ausbruch im Januar 2021
«Mit neuem Schwung und Elan ins neue
Jahr.» So startete das gesamte
Team
der VitaFutura nach dem Jahreswechsel
2020/2021 in die erste Januarwoche
des noch jungen Jahres. Das damals
vergangene Jahr 2020 stand im Zeichen
von harten Schutzmassnahmen
gegen Corona. Diszipliniert und vorausschauend setzten die
Mitarbeitenden gemeinsam mit den Bewohnenden diese
Massnahmen Tag für Tag um. Glücklicherweise blieb die
VitaFutura grösstenteils von Schlimmerem verschont. So
wünschten wir uns alle, dass trotz der sehr hohen Fallzahlen
und vielen Todesfällen im November und Dezember 2020
in der ganzen Schweiz, mit etwas Glück auch die nächsten
Monate unbeschwert vergehen würden. Unsere Hoffnungen
erfüllten sich leider nicht. Wir wurden gleich in den ersten
Tagen des neuen Jahres mit einem massiven Ausbruch von
Covid-19 konfrontiert, ein Ausmass, das auch den erfahrensten
Pflegefachleuten unter uns bis anhin unbekannt war.
Das hoch ansteckende Virus verbreitete sich so rasant im
ganzen Pflegezentrum, dass all unsere gezielten Massnahmen
wie regelmässige Reihentestungen bei den Bewohne-
rinnen und Bewohnern, Isolation von Erkrankten bis hin zum
Einrichten von ganzen Isolationsstationen, das Tragen von
spezieller Schutzkleidung und die Isolation von erkrankten
Mitarbeitenden die Wucht des Ausbruchs nicht zu stoppen
vermochten. Die ersten Wochen des noch neuen Jahres
2021 waren wegen den zunehmend erkrankten Pflegenden
und trotz Einsatzes von temporärem Personal geprägt von
kräfteraubenden 12-Stunden-Schichten, um den Betrieb
zu gewährleisten. Die äusserst anforderungsreichen
pflegerischen
Situationen konnten dank einem enorm starken
Zusammenhalt und Willen im Team gemeistert werden.
Während dieser fünf Wochen des Ausbruchs verloren wir
15 Bewohnerinnen und Bewohner,
und dreiviertel der Mitarbeitenden
erkrankte selbst an Covid-19.
Diese Tage waren von Verlust und Trauer geprägt und der
starke Schneefall, der ebenfalls sehr aussergewöhnlich
war,
legte sich manchmal wie ein Mantel um die VitaFutura.
Erst
nach drei Wochen bemerkte das Team eine Besserung der
Situation. Viele Bewohnerinnen und Bewohner
erholten sich
langsam von der Erkrankung; ebenso kehrten
die Mitarbeitenden
nach und nach an die Arbeit
zurück. Es kamen keine
Impfaktion – Covid-19
Ein Lichtblick! Bereits im Dezember 2020 wurden alle
Gesundheitsinstitutionen in der Schweiz informiert, dass
die erste Corona-Impfung voraussichtlich anfangs 2021,
vorzugsweise bei Menschen über 75 Jahren und mehrfacherkrankten
Erwachsenen, durchgeführt werden soll.
Gerade war die VitaFutura aus dem Corona-Ausbruch
anfangs Januar herausgekommen und konnte somit die
erste Impfaktion gegen Covid-19 am 12. und 13. Februar
durchführen. Leider zu spät, um den ersten Ausbruch
zu verhindern, aber glücklicherweise früh genug, um
weitere Ausbrüche im Jahr 2021 zu verhindern.
An der ersten Impfaktion wurden insgesamt 116 Personen
geimpft. Eingeschlossen wurden auch die Mitarbeitenden
der VitaFutura. Damit die erste Impfaktion sicher
und korrekt durchgeführt werden konnte, musste das
Impf-Team der VitaFutura mit allen Bewohnenden
ein Aufklärungsgespräch führen und eine schriftliche
Einverständniserklärung einholen. Weiter mussten alle
Hausärztinnen
und Hausärzte eine schriftliche Impferklärung
aus medizinischer Sicht abgeben. Die Mitarbeitenden
wurden angeschrieben und mussten ebenfalls
eine Einverständniserklärung für die Covid-Impfung
abgeben. Gleichzeitig wurde die Bestellung, Lieferung
und Lagerung des sehr diffizilen Impfstoffs vorbereitet.
Eine genaue zeitliche Planung der Impffenster erlaubte
es, die Personal- und die materiellen Ressourcen
zielorientiert einzusetzen. Da die Schutzmassnahmen,
insbesondere das Einhalten des Abstands, bei den
nahtlosen Impffenstern einen zentralen Stellenwert
aufwiesen, musste nebst genügend Platz beim Registrieren
auch Raum bei der Überwachung nach der Impfung
vorhanden
sein. Die Bewohnenden wurden in ihren
Zimmern geimpft. Die Mitarbeitenden durchliefen zügig
drei Stationen: die Registrierung mit einer ärztlichen
Konsultation durch den Heimarzt, die Impfung und die
anschliessende Überwachung. Damit ein solches Unterfangen
neben dem Arbeitsalltag geplant, organisiert und
durchgeführt werden konnte, brauchte es eine effiziente
und zielgerichtete Umsetzung der Planungsschritte und