Ältere Menschen haben ein erhöh
tes Risiko für Mangelernährung,
das sich nach dem Eintritt in ein Alters
und Pflegeheim weiter erhöht.
Dies aufgrund veränderter Nahrungs
bzw. Nährstoffaufnahme sowie
reduzierter Fähigkeit auf metabolischen Stress
bei Krankheit zu reagieren.
Gemäss aktuellen Studien sind circa 50 % der Be
wohnenden von Alters- und Pflegeheimen dem Risiko
einer Mangelernährung ausgesetzt und etwa 30 %
bereits davon betroffen. Des Weiteren essen 30 %
der Heimbewohner weniger als die Hälfte ihrer
Mahl-
zeit. Folgen der Mangelernährung sind Verlust von
Funktionalität, Erhöhung der Morbidität und Mortali-
tät, zunehmende Komplikationen und damit Verschlechterung
der Lebensqualität.
Mangelernährung gehört zudem zu den sechs me
dizinischen
Qualitätsindikatoren, welche den zu
ständigen Bundesbehörden bekanntzugeben sind.
Die entsprechenden Fakten hat der Pflegebereich
der Residenz Küsnacht zum Anlass genommen,
eine
dreiköpfige Fachgruppe «Mangelernährung»
ins Leben
zu rufen. Gestartet wurde das Projekt im
August 2019.
Damals war es nicht möglich, eine klare Aussage
darüber zu tätigen, inwieweit die Bewohnenden der
Residenz Küsnacht von Mangelernährung betroffen
sind, da die Bewohnenden nur sporadisch bezüglich
der Thematik gescreent wurden. Gemäss Beobachtungen
wurde jedoch davon ausgegangen, dass die
anfänglich genannten Statistiken in etwa der Situation
der Residenz Küsnacht entsprechen.
Als erstes wurden klare Ziele definiert, was mittels
der neugegründete Fachgruppe erreicht werden soll.
Diese sind folgend aufgeführt:
• Bei allen neu eintretenden Bewohnenden in
die Residenz Küsnacht ist ein Mini Nutritional
Assessment (MNA) durchgeführt.
• Der Ernährungszustand der betroffenen
Bewohnenden ist regelmässig, mindestens
alle drei Monate
überprüft und aufgrund von
Stabilisation oder Gewichtszunahme ver-
bessert.
• Der klinische Verlauf und die Lebensqualität
der Bewohnenden sind verbessert.
• Mitarbeitende der verschiedenen Bereiche
sind bzgl. des Themas «Mangelernährung»
sensibilisiert
und reagieren bei entsprechenden
Anzeichen fachlich korrekt.
• Die Schritte zur Erkennung und Behebung
einer Mangelernährung werden gemäss den
im Konzept
vorgegebenen Richtlinien
umgesetzt.
Wichtig zu erwähnen ist, dass Interventionen zur
Behebung einer Mangelernährung bei betagten Personen
nicht darauf abzielen, das Leben zu verlängern,
sondern dem Leben mehr Qualität zu geben. Durch
optimale Massnahmen können die unangenehmen
Folgen der Mangelernährung minimiert werden.
Fachgruppe Mangelernährung