
Bericht / Jahresrückblick Schule 13
Wort des Schulpräsidenten
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger in Untereggen
«Erzähl es mir und ich vergesse es.
Bring es mir bei und ich merke es mir.
Lass es mich machen und ich lerne.»
Zitat von Benjamin Franklin, Gründervater der Vereinigten Staaten
Bildung bietet Schulkindern die Möglichkeit, eine Vielzahl von Kenntnissen
zu erlangen. Sie beginnt mit dem Vermitteln von grundlegenden
Kenntnissen für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft. In dieser Zeit
lernen Kinder dank der Grundschule und elterlicher Fürsorge lesen und
schreiben.
Der schulische Alltag von Lehrpersonen hat sich in den letzten Jahren
völlig verändert und ist um einiges komplexer geworden. Das Arbeitspensum
einer Lehrperson ist sehr anspruchsvoll und gestaltet sich vielfältig.
Daher lässt sich der Unterricht einer Lehrperson in vier Arbeitsfelder einteilen.
1. Der Unterricht und die Klasse:
unterrichten und auch erziehen, vorbereiten und planen, organisieren
und auswerten des Unterrichts, entwickeln und evaluieren des Unterrichts,
zusammenarbeiten im Team
Dieses Arbeitsfeld nimmt den Hauptanteil des Arbeitspensums ein und
bildet das Kerngeschäft der Lehrperson.
2. Die Schülerinnen und Schüler:
beraten und begleiten der Schülerinnen und Schüler, zusammenarbeiten
mit Erziehungsberechtigten, Fachpersonen und Behörden
3. Die Schule als Arbeitgeber:
zusammenarbeiten mit Schulleitung und Schulbehörden, mitgestalten
und mitorganisieren der eigenen Schule, entwickeln und evaluieren der
eigenen Schule
4. Die Lehrperson selbst:
evaluieren und weiterentwickeln der eigenen Tätigkeit / sich individuell
weiterbilden
Wie Sie sicherlich den Medien entnehmen konnten, herrscht in der ganzen
Schweiz ein akuter Lehrpersonenmangel. Auch der Kanton St. Gallen
ist stark davon betroffen, was dazu führt, nicht ausgebildete Lehrpersonen
einstellen zu müssen. Wir in Untereggen sind jedoch in der komfortablen
Lage, qualifizierte Lehrpersonen einsetzen zu können. Dies sicher
dank grossem Einsatz des Schulleiters Thomas Allmann aber auch dank
des sehr guten Rufes der Schule Untereggen. Dieser guten Ausgangslage
müssen wir auf jeden Fall Sorge tragen. So wie es aktuell aussieht, wird
der Lehrermangel weiterhin ein Thema bleiben, weshalb wir auch in Zukunft
gefordert sein werden, attraktive Bedingungen für aktuelle und
neue Lehrpersonen sicherzustellen.
Schon aus diesem Grund ist eine Schulraumentwicklung in Untereggen
dringendst nötig.
Es braucht Gruppenräume, damit die Schülerinnen und Schüler individuell
oder in Gruppen lernen können. Es braucht Räume für die Tagesstruktur,
wo Kinder auch ganztags betreut und verpflegt werden können.
Auch ein vergrössertes Lehrerzimmer wird benötigt, weil die Kommunikation
untereinander die Basis allen Schaffens ist. Stein des Anstosses
für die Schulraumentwicklung ist aber der Pavillon, welcher seine
Lebensdauer definitiv erreicht hat.
Mir ist klar, dass im Moment die Schülerzahlen in Untereggen rückläufig
sind. Aber weniger Schülerinnen und Schüler ist kein Grund das Moderne
aufhalten zu wollen.
Ab dem kommenden Schuljahr 2023/24 wird weiterhin nur ein Kindergarten
geführt. Die 6 Primarstufen werden ab dann in 3-Doppelklassen
unterrichtet.
Auf Ende dieses Schuljahres verlässt uns Ruth Angehrn. Vielen von Ihnen
sicherlich bestens bekannt, war sie doch seit 1979 als Lehrperson in
Untereggen tätig und hat unsere Schule mitgeprägt.
Die Bildungskommission bedankt sich bei Ruth Angehrn für ihr Engagement
in Untereggen zum Wohle der Schule. Für die Zukunft wünschen
wir Ruth alles Gute.
Da der Unterricht ab dem kommenden Schuljahr in drei Doppelklassen
geführt wird, wird die Stelle von Ruth Angehrn nicht neu besetzt.
Budget eingehalten
Ich habe im Vorwort vom letzten Jahr darauf hingewiesen, dass eine
Statistik des Kantons St.Gallen aufgezeigt hat, dass je kleiner eine Schule
ist, höher die Kosten werden.
Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 17. Mai 2022 verschiedene
Zielvorgaben und Empfehlungen an die Bildungskommission gerichtet.
Kosten müssen, wo die Möglichkeit besteht, gesenkt werden. Unter anderem
dürfen die Kosten pro Schülerin und Schüler bis spätestens Kalenderjahr
2026 unter Berücksichtigung der Teuerung diejenigen des Rechnungsjahres
2021 nicht übersteigen.
Die Bildung und das Wohl unserer Kinder dürfen auf gar keinen Fall darunter
leiden.
Liebe Untereggerinnen, liebe Unteregger: Im Namen der Bildungskommission
bedanke ich mich für Ihre Unterstützung und das uns entgegengebrachte
Vertrauen.
André Habermacher, Schulpräsident