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 RECHT & UNTERNEHMUNG 
 2-2017 mandat 
 Auflösung – einer Ehe,   
 eines Betriebs, einer   
 Praxis, einer Gesellschaft: 
 Strittig und vergangenheitsorientiert   
 oder einvernehmlich und zukunftsgerichtet? 
 Ein Plädoyer für Collaborative  
 Law & Practice  
 Die Auflösung einer Beziehung,  
 sei  es  unter  Ehegatten  oder  
 Geschäftspartnern,  wird  häufig  
 erschwert  durch  die  persönlichen  
 Konflikte, die am Ursprung  
 der  Trennung  stehen.  
 Sie  behindern  eine  sachliche  
 Auseinandersetzung  mit  den  
 hängigen  Problemen.  Leidtragende  
 sind die Beteiligten selber  
 und direkt oder indirekt die  
 von  einem  Streit  Betroffenen  
 wie  Kinder,  Familie,  Freunde,  
 Arbeitnehmer  usw.  Können  
 sich  die  Beteiligten  nicht  zusammenraufen, 
   braucht  es  
 eine autoritative Entscheidung;  
 der Gang zum Gericht ist vorgespurt. 
   Die  Nachteile  sind  
 jedoch  gross,  oft  geradezu  
 dramatisch:  
 Prozessieren vor Gericht 
 Man  gibt  zum  einen  das  Heft  
 völlig  aus  der  Hand  und  entscheidet  
 nicht  mehr  selber,  
 sondern  überlässt  dies  einem  
 Dritten, dem Richter, der Richterin, 
   was  zu  überraschenden  
 Ergebnissen führen kann. Zum  
 anderen sind Zivilprozesse heikel: 
   Solche  mit  gesellschafts-  
 oder  obligationenrechtlichem  
 Hintergrund,  ebenso  güterrechtliche  
 Auseinandersetzungen  
 im  Fall  einer  Scheidung,  
 haben  enge  zeitliche  und beweismässige  
 Schranken.  Sie  
 führen oft zu Ergebnissen, denen  
 nicht der ganze relevante  
 Sachverhalt zugrundeliegt. Die  
 Anforderungen  an  die  Subs-