
Netzwerk – Getroffen im «Gleis 8»
Birgit Vosseler im Gespräch in der Cafeteria «Gleis 8» im Fachhochschulzentrum. (Foto: Bodo Rüedi)
Was erhoffen Sie sich aus dieser
Zusammenarbeit?
Vosseler: Beide Berufsgruppen lernen
von Beginn an, miteinander zu arbeiten.
Sie kennen die Skills des Gegenübers.
Von dieser interprofessionellen
Zusammenarbeit profitieren alle:
Die Pflegefachperson und die Ärztin
oder der Arzt, weil sie lernen, eine gemeinsame
Sprache zu sprechen. Das
Spital profitiert, weil durch diese Zusammenarbeit
Abläufe optimiert und
Fehler verringert werden können.
Und das wiederum kommt den Patienten
zugute.
Konkret: Wie profitiert der Patient
letztlich vom JMM-SG?
Vosseler: Von der Mehrperspektivität.
Mediziner behandeln die Krankheit:
Was ist die Ursache? Pflegende
schauen aus Sicht der Salutogenese:
Was hält den Patienten gesund? Beide
Gesundheitsberufe entwickeln aus ihrer
Perspektive eine Behandlungsstrategie
oder treffen eine klinische Entscheidung
für das gemeinsame Ziel:
Dass Herr und Frau Müller möglichst
lange zu Hause bleiben können.
Die Menschen werden älter, die
Krankheiten komplexer. Was wird
heutzutage von einer Pflegefachperson
erwartet?
Vosseler: Pflegende müssen ableiten
können, warum was wie gemacht
wird. Es ist nicht mehr nur Erfah39
SUBSTANZ